Warum ein Namensschild das Rätsel um Ivanka Trump aufzeigt

Ivanka Trumps Rolle sorgt offenbar auch im Weißen Haus für Rätselraten und Stirnrunzeln. Ins Schwitzen kommen Mitarbeiter anscheinend schon beim Erstellen simpler Namensschilder.
So ganz ohne ist es selten, wenn ranghohe Politiker Posten an Familienmitglieder vergeben. Skandale um Scheinbeschäftigungen in Abgeordnetenbüros gibt es zuhauf, vererbte Posten - wie in Nordkorea - sind aus demokratischer Sicht ohnehin untragbar. Schon Mehrfachkandidaturen aus einer Sippe, beispielsweise bei George und George W. Bush oder Bill und Hillary Clinton, haben für viele einen faden Beigeschmack.
Ganz so schlimm liegt der Fall bei Donald Trump ausnahmsweise nicht. Dem Vernehmen nach arbeitet Tochter Ivanka schließlich unentgeltlich im Regierungsteam ihres Vaters mit. Und allem Anschein nach legt sich die „First Daughter“ sogar ordentlich ins Zeug. Konkret etwa bei Frauenkonferenzen mit Angela Merkel und Co. in Berlin. Oder ganz allgemein, wenn es darum geht, den aufbrausenden Herrn Papa etwas einzubremsen.
Und trotzdem: Ivanka Trumps Mitwirkung sorgt für einiges Rätselraten sogar im Weißen Haus. Das beweisen jetzt Fotos von einem offiziellen Meeting zum Thema Menschenhandel im Amtssitz des US-Präsidenten.
Ein Name - aber keine Funktion
Zu sehen ist darauf Ivanka Trump im Kreise verschiedener Politiker und Experten. Wie ihre Nachbarn am Tisch hat auch Trumps Tochter ein Namensschild. Der kleine Haken: Anders als ihre Gesprächspartner hat Ivanka Trump zwar auf dem Schildchen einen Namen vermerkt - aber keine Funktion.
„Der Weiße-Haus-Mitarbeiter der diese Dinger ausdruckt, weiß also auch nicht, was Ivanka macht“, scherzte der Twitter-User @dorseyshaw, der als Erster auf das Detail auf den offiziellen Pressefotos hingewiesen hatte.
Beendet war der Witze-Reigen damit natürlich noch nicht. User wiesen etwa auf den leicht gequälten Gesichtsausdruck der Senatorin Amy Klobuchar neben Ivanka Trump hin. „Eine 30-Jährige, die im goldenen Käfig lebt, klärt die über Menschenhandel auf??“, wunderte sich ein Nutzer. Den Satz „20 Prozent auf alle Armreifen!“ photoshoppte ein anderer auf das Schildchen. Eine Anspielung auf die teils auch von Regierungsmitarbeitern offensiv beworbene Modekollektion Ivanka Trumps.
Was schließlich, als Moral der kleinen Geschichte, zeigt: Wer über Familienbande an einen Posten kommt, der steht schnell unter Verdacht, ihn sich nicht durch Kompetenz zu verdienen. Umso mehr, wenn der Posten noch nicht mal einen Namen hat...
fn