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Beim Gelage verplappert? Trump-Berater löste angeblich Russland-Ermittlungen aus

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Beim Gelage verplappert? Trump-Berater löste angeblich Russland-Ermittlungen aus
Donald Trump bei einem Auftritt kurz nach Weihnachten © AFP

Ausgerechnet: Einem Bericht zufolge war es ein Berater Donald Trumps, der die Ermittler auf die Spur der Russland-Affäre führte.

New York - Die Russland-Affäre ist eine der größten Hypotheken für US-Präsident Donald Trump. Nun ist bekannt geworden: Womöglich war es ausgerechnet ein Berater Trumps, der die Ermittler auf die Fährte lockte.

Der frühere außenpolitische Wahlkampfberater George Papadopoulos hat nach einem Bericht der New York Times durch Äußerungen im Mai 2016 die Russland-Ermittlungen ausgelöst. Dabei ging es den Angaben zufolge um gehackte E-Mails des demokratischen Parteivorstandes, die dann später im Wahlkampf an die Öffentlichkeit gebracht wurden. Zuletzt war Trump in der Affäre wieder stärker unter Druck geraten.

Infos beim Gelage mit australischem Diplomaten ausgeplaudert

Demnach plauderte Papadapoulos im Mai 2016 bei einem Trinkgelage mit dem australischen Topdiplomaten in Großbritannien, Alexander Downer, in London aus, dass Russland belastende Informationen über Trumps Wahlkampfrivalin Hillary Clinton in Form von E-Mails besitze. Als dann zwei Monate später gehackte E-Mails des demokratischen Parteivorstandes im Internet auftauchten, hätten australische Beamte ihre US-Kollegen über Papadopoulos' Äußerungen unterrichtet. 

Die „New York Times“ beruft sich bei ihrem Bericht auf vier derzeitige und frühere amerikanische sowie ausländische Offizielle.

Informant war ein maltesischer Professor

Dem Zeitungsbericht zufolge erhielt Papadopolous seine Informationen Ende April 2016 von einem maltesischen Professor an einer - inzwischen geschlossenen - Akademie in London, der über wertvolle Kontakte zum Moskauer Außenministerium verfügt habe. Dieser Mann, Joseph Mifsud, habe Papadopoulos bei einem Treffen mitgeteilt, dass ihm hochrangige Moskauer Beamten gesagt hätten, sie besäßen „Schmutz“ über Clinton „in der Form von Tausenden E-Mails“.

Ob der Berater selber danach andere in Trumps Wahlkampfteam über diese Information unterrichtet habe, sei unklar. Dem Bericht zufolge hatte er Mifsud im Zuge seiner Bemühungen kennengelernt, ein Treffen Trumps mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu arrangieren.

Ex-Berater arbeitet jetzt mit Ermittlern zusammen

Die Bundespolizei FBI untersucht seit Juli 2016, ob es bei der Moskau zur Last gelegten Wahlbeeinflussung Absprachen mit Trumps Lager gegeben hat. Papadopoulos hatte sich im Oktober schuldig bekannt, bei FBI-Befragungen falsche Angaben über seine Russland-Kontakte gemacht zu haben. Wie es heißt, arbeitet er jetzt mit den Ermittlern zusammen.

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dpa/fn

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