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Aufstand gegen Putin! Partisanen liefern sich heftige Gefechte mit Armee

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Von: Patrick Mayer

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In der Region Belgorod attackieren offenbar russische Partisanen Armee-Einrichtungen. Sie wollen nicht weniger als Wladimir Putin stürzen.

München/Belgorod - Was tut sich da im äußersten Westen Russlands, direkt an der Grenze zur Ukraine? Verschiedenen Berichten zufolge haben russische Partisanen an diesem Montag (22. Mai) in der Oblast Belgorod die russische Armee und staatliche Polizeieinheiten angegriffen.

Russland: Partisanen greifen russische Armee offenbar in Region Belgorod an

Nach den Explosionen im Südwesten Russlands kursieren widersprüchliche Meldungen in russischen, ukrainischen und internationalen Medien. Wie zum Beispiel die ukrainische Nachrichtenseite Ukrainska Pravda unter Berufung auf mehrere Telegramkanäle berichtet, hätten sich die russischen Widerstandsgruppen „Russischer Freiwilligenkorps“ und die „Legion Freiheit für Russland“ dazu bekannt, die Angriffe in Belgorod verübt zu haben.

Die Partisanen-Gruppen, die eigenen Angaben zufolge das Regime von Wladimir Putin in Moskau beenden wollen, hätten darüber hinaus die Bevölkerung aufgerufen, keinen Widerstand zu leisten, heißt es. In einer öffentlichen Stellungnahme der „Legion Freiheit für Russland“ wird erklärt: „Wir sind nicht Ihre Feinde. Im Gegensatz zu Putins Zombies rühren wir die Zivilbevölkerung nicht an und benutzen sie nicht für unsere eigenen Zwecke. Die Freiheit ist nah!“

Bekennen sich zu den Angriffen in der russischen Oblast Belgorod: mutmaßliche Partisanen der „Legion Freiheit für Russland“.
Bekennen sich zu den Angriffen in der russischen Oblast Belgorod: mutmaßliche Partisanen der „Legion Freiheit für Russland“. © Screenshot Twitter@igorsushko

Auf Twitter kursieren unter dem Hashtag #Belgorod zahlreiche Nachrichten und Videos mit angeblichen Details zu den bewaffneten Vorfällen in der Grenzregion. So wird zum Beispiel behauptet, dass in der Kleinstadt Graiworon unmittelbar an der Grenze eine Brücke in die Luft gesprengt und das lokale Polizeirevier eingenommen worden sei, was sich nicht unabhängig verifizieren lässt.

Wie die Bild schreibt, wurden die Grenzposten in den Ortschaften Graiworon und Kozinka attackiert. Videos zeigen unter anderem schwer bewaffnete Männer, die durch Straßen laufen. Auch einem Video ist zu sehen, wie ein Kampfhubschrauber, wohl von der russischen Armee, tieffliegenden über einem Wohngebiet Täuschkörper abwirft. Ein anderes Video soll einen brennenden und abstürzenden Helikopter zeigen.

Angriffe in Belgorod: Terroralarm in russischer Region nach Angriffen

Moskau und regionale Verwaltungseinheiten äußerten sich bereits zu den Angriffen. Man habe „mit dem heutigen Tag das Regime einer Anti-Terror-Operation eingeführt“, schrieb der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, im Nachrichtendienst Telegram. Die Behörden verhängten Terroralarm. Man werde zum Beispiel das öffentliche Leben vorübergehend einschränken und Ausweispapiere strenger kontrollieren, hieß es von der Regionalregierung aus der gleichnamigen Großstadt Belgorod (rund 350.000 Einwohner).

„Um die Sicherheit der Bürger in der Region Belgorod zu gewährleisten, wurde mit dem heutigen Tag das gesetzliche Regime einer Anti-Terror-Operation eingeführt, das besondere Maßnahmen und vorübergehende Einschränkungen vorsieht. Angefangen von der Überprüfung der Ausweispapiere von Personen bis hin zur Einstellung der Tätigkeit von gefährlichen Produktionsanlagen und Organisationen, die explosive, radioaktive, chemisch und biologisch gefährliche Stoffe verwenden“, schrieb Gladkow in seinem Telegram-Kanal.

Angriffe in Belgorod: Kreml spricht von ukrainischer „Sabotage-Gruppe“

Der Kreml hat inzwischen das Eindringen einer angeblichen ukrainischen „Sabotage-Gruppe“ in die russische Grenzregion gemeldet. Das Verteidigungsministerium, der russische Inlandsgeheimdienst FSB und die Grenzbeamten hätten Präsident Wladimir Putin darüber informiert, erklärt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Montag. Es werde daran gearbeitet, diese „Sabotage-Gruppe von russischem Gebiet zu vertreiben und auszuschalten“.

Mutmaßliche Partisanen der „Legion Freiheit für Russland“ hatten auf ihrem Telegram-Kanal indes eine Videobotschaft veröffentlicht. Ein Kämpfer erklärt: „Wir wollen, dass unsere Kinder in Frieden und Freiheit aufwachsen. Dass sie reisen, studieren und einfach in einem freien Land glücklich sein können. Aber das hat im heutigen Putin-Russland keinen Platz!“ Die Männer, die ukrainische Abzeichen tragen, beschuldigen das Kreml-Regime unter anderem der Korruption.

Russland: Widerstand gab es auch in der Oblast Brjansk

Es ist nicht der erste Widerstand in Russland seit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs. Bereits Anfang März hatten mutmaßliche russische Partisanen zwei russische Dörfer in der Grenzregion Brjansk überfallen. (pm)

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