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Benzin-Wucher: Obama wettert gegen Betrügereien

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Erst jetzt haben US-Präsident Barack Obama (Foto) und die oppositionellen Republikaner jeweils eigene handfeste Pläne vorgelegt, mit denen sie das Defizit binnen einer Dekade zwischen 4 und 6 Billionen Dollar verschlanken wollen.
Barack Obama © dpa

Reno - US-Präsident Barack Obama hat am Donnerstag die Einrichtung einer Benzinpreis-Untersuchungskommission bekannt gegeben. Sie soll Betrügereien oder Manipulationen im Ölgeschäft auf den Grund gehen.

Durchschnittlich zahlen Amerikaner derzeit 3,84 Dollar (2,64 Euro) für die Gallone Benzin (ca. 3,8 Liter). Das sind rund 30 Cent mehr als vor einem Monat und etwa ein Dollar mehr als vor einem Jahr. Solch hohe Spritpreise seien für die US-Bürger in ohnehin schweren Zeiten eine weiter Zumutung, sagte Obama bei einem Bürgertreffen in der Stadt Reno im US-Staat Nevada. “Wir werden sicherstellen, dass niemand die amerikanischen Bürger für seinen eigenen kurzfristigen Gewinn ausnutzt“, versprach der Präsident.

Generalbundesanwalt Eric Holder werde Kommission leiten, sagte Obama. Die Kommission werde ihr Augenmerk auch auf die Rolle von Händlern und Spekulanten bei der Preisbildung legen. Sollten “Kunden durch unrechtmäßige Handlungen, die zur Erhöhung des Benzinpreises geführt haben, geschädigt worden sein, werden die Staats- und Bundesbehörden schnell reagieren“, versprach Holder in Washington.

Die Ölpreise sind in den vergangenen Monaten weltweit gestiegen. Als Gründe dafür werden vor allem die stärkere Nachfrage aus Schwellenländern wie China und die jüngsten politischen Krisen in der arabischen Welt angesehen. Bislang wurden keine Beweise für mögliche Manipulationen des Benzinpreises auf dem US-Markt präsentiert. So scheint es, als wollte Obama mit seien Worten vor allem dem Ärger seiner Bürger über die hohen Benzinpreise entgegenkommen. Auch frühere Präsidenten haben in Zeiten hoher Spritpreise ähnliche Kommissionen eingerichtet.

dapd

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