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Bericht: USA wollen auch Atombomben in Europa modernisieren

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Bei der Explosion der Atombombe am 6. August 1945 steigt über Nagasaki, Japan, eine 18.000 m hohe pilzförmige Rauchwolke auf.
Bei der Explosion der Atombombe am 6. August 1945 steigt über Nagasaki, Japan, eine 18.000 m hohe pilzförmige Rauchwolke auf. © dpa

Hamburg - Die US-Regierung will einem Medienbericht zufolge auch die in Europa gelagerten Atomwaffen modernisieren. Davon seien nicht nur die konventionellen, sondern auch die nuklearen Komponenten betroffen.

Die US-Regierung will nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins “Der Spiegel“ auch die in Europa gelagerten Atomwaffen modernisieren. Die neu konstruierte Bombe mit der Bezeichnung B61-12 solle auf Basis des Modells B61-4 entstehen, von dem nach Expertenschätzungen 10 bis 20 in Deutschland auf dem Fliegerhorst des Jagdbombergeschwaders 33 im Eifeldorf Büchel lagern sollen. Das Programm zur Verlängerung der Nutzungsdauer dieser Nuklearwaffen (“life extension program“) solle nach einem Bericht des amerikanischen Rechnungshofes an Kongressabgeordnete “die komplexeste Anstrengung zur Lebensverlängerung sein, die je unternommen wurde“.

Die Atomkraftwerke in Deutschland und Europa

Nicht nur die konventionellen, auch die nuklearen Komponenten der Bombe würden modernisiert, hieß es. So solle die Stärke der nuklearen Sprengladungen geändert und die Bomben mit steuerbaren Heckflossen versehen werden, damit sie künftig gezielter eingesetzt werden können. Mit der Entwicklung solle im kommenden Jahr begonnen werden. Die erste neue Bombe könne 2017 fertig sein. Danach beginne die Serienfertigung.

Die anvisierte Modernisierung birgt auch Zündstoff für die Berliner Koalition. Außenminister Guido Westerwelle (FDP) hatte sich für den Abzug der amerikanischen Bomben ausgesprochen. Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) dagegen hat in seinen neuen Verteidigungspolitischen Richtlinien ausdrücklich ein Bekenntnis zur nuklearen Abschreckung integriert.

dpa

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