Bund beantragt Sondersitzung des BER-Aufsichtsrates

Berlin - Beim Berliner Flughafen BER gibt es neuen Ärger: Vergangene Woche hatte Flughafenchef Mühlenfeld den Technikchef entlassen. Jetzt droht dem Flughafenchef die Entlassung.
Der Bund als Anteilseigner am Berliner Hauptstadtflughafen BER hat nach der Entlassung von Technikchef Jörg Marks vergangene Woche eine Sondersitzung des Aufsichtsrates beantragt. Die Geschäftsführung des Flughafens müsse sich in dieser Sitzung zu den technischen Problemen auf der Baustelle und zu den "personellen Veränderungen" erklären, sagte am Montag ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums in Berlin. Flughafenchef Karsten Mühlenfeld hatte Marks überraschend entlassen - die Eigentümer kritisieren Presseberichten zufolge seine Eigenmächtigkeit.

Mühlenfeld droht den Berichten zufolge der Rauswurf. Dazu sagte der Ministeriumssprecher am Montag lediglich, "an Personalspekulationen beteiligen wir uns nicht". Mögliche Entscheidungen würden im Aufsichtsrat getroffen. Eine Sondersitzung des Aufsichtsrats würde es „sehr wahrscheinlich“ an diesem Mittwochabend geben. Das sagte Senatssprecherin Claudia Sünder der Deutschen Presse-Agentur.
Mühlenfeld hat als Nachfolger für Technikchef Marks den ehemaligen Deutsche-Bahn-Manager Christoph Bretschneider eingestellt, offenbar ohne sich mit den Eigentümern abzusprechen. Eine Senatssprecherin sagte dem "Tagesspiegel" vom Samstag, die Anteilseigner seien von Mühlenfelds Personalentscheidung "vollkommen überrascht" worden. Bretschneider bekommt laut der Zeitung bis zur Eröffnung ein Tageshonorar von 1700 Euro.
Der BER kämpft seit Jahren mit Problemen. Er sollte ursprünglich 2011 in Betrieb genommen werden. Das verzögerte sich immer wieder durch technische Mängel und Pfusch am Bau. Zudem haben sich die Kosten auf mehr als sechs Milliarden Euro vervielfacht.
afp/dpa