Ukraine-Geheimnisse an Putins Russland verraten? Neuer Verdacht gegen enttarnten deutschen Spion

Medienberichten zufolge soll der enttarnte mutmaßliche BND-Doppelagent Lageberichte zur Ukraine an Russland weitergereicht haben. Demnach könnte der Beamte erpresst worden sein.
München/Berlin – Der vergangene Woche enttarnte mutmaßliche BND-Doppelagent könnte laut Medienberichten geheime Informationen zur Lage in der Ukraine an Russland verraten haben. Das berichteten NDR und WDR an diesem Montag (26. Dezember). Weiter hieß es unter Berufung auf Informationen aus Sicherheitskreisen, dass der Beamte möglicherweise erpresst worden sei.
Enttarnter deutscher BND-Spion: Ukraine-Geheimnisse an Putins Russland verraten?
Der Generalbundesanwalt oder der Auslandsgeheimdienst BND wollten sich dem Bericht zufolge nicht dazu äußern. Beide verwiesen lediglich auf ihre Pressemitteilungen vom vergangenen Donnerstag. Laut NDR und WDR geht der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof (GBA) dem Verdacht nach, der Mann könnte erpresst worden sein.
Der BND-Mitarbeiter Carsten L. war vom Bundesnachrichtendienst selbst enttarnt und nach Angaben der Behörden am Mittwoch vergangener Woche auf Anweisung der Bundesanwaltschaft festgenommen worden. Ihm wird vorgeworfen, Staatsgeheimnisse an einen russischen Geheimdienst weitergegeben zu haben. Der BND-Mitarbeiter befindet sich wegen des Vorwurfs des Landesverrats in Untersuchungshaft.
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Wie indes Focus Online am Freitag (23. Dezember) berichtete, soll der Verdächtige als Top-Analytiker in der technischen Auslandsaufklärung gearbeitet haben. Von Behördenseite wurde dies weder bestätigt noch dementiert.
Durch seine Position soll der mutmaßliche Spion angeblich Zugriff auf, durch Operationen von Partnerdiensten erlangte, Informationen gehabt haben. Dazu zählen demnach unter anderem der US-amerikanische Geheimdienst NSA und der britische Abhördienst GCHQ. Auch in Österreich und Schweden wurden zuletzt Personen wegen Spionageverdachts im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg festgenommen.
Russische Spionage in Deutschland? Angeblich etliche Doppelagenten in der Bundesrepublik
Wie die Süddeutsche Zeitung (SZ) schreibt, wird einzig in Deutschland eine niedrige dreistellige Zahl an Doppelagenten vermutet, die gleichzeitig für andere Geheimdienste tätig sind. Die Bundesrepublik gilt als Unterstützer der Ukraine in deren bewaffneten Konflikt mit Russland, Berlin wird deshalb immer wieder vom russischen Präsidenten Wladimir Putin, der den Krieg begonnen hat, kritisiert und verbal angegangen. (pm/AFP)