Brüssel ist geschockt: Das soll Trumps neuer EU-Botschafter werden

Washington - Den EU-Parlamentariern stehen die Haare zu Berge angesichts der Aussagen des Mannes, der Trumps EU-Botschafter werden soll: Ted Malloch vergleicht die EU mit der zerfallenen Sowjetunion.
Ted Mallock (64) gilt als gesetzt für den Posten des US-Botschafters für die EU - dabei macht er kein Geheimnis daraus, dass er alles andere als eine positive Einstellung gegenüber der Europäischen Union hat. Darauf sprach ihn jetzt auch der Moderator der US-Sendung „This Week“ an: Warum wolle Malloch EU-Botschafter werden, wo doch bekannt sei, dass er kein großer Freund von Brüssel und der EU-Bürokratie sei? Malloch nahm kein Blatt vor den Mund und antwortete süffisant: "Ich hatte früher einen diplomatischen Posten, mit dem ich dabei half, die Sowjetunion zum Zusammenbruch zu führen. Vielleicht gibt es jetzt eine andere Union, die ein bisschen Zähmung braucht?“ Darüber berichtet der Independent. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker bezeichnete er zudem als „sehr adäquat als Bürgermeister für irgendeine Stadt in Luxemburg“. Juncker war 18 Jahre lang Premierminister von Luxemburg.
Der Euro könne schon in einem Jahr Geschichte sein
In einem Interview mit dem Sender BBC prophezeite Mallock dem Euro den baldigen Kollaps. Die gemeinsame Währung der EU könnte bereits in ein bis eineinhalb Jahren Geschichte sein, sagte er - und er sei nicht der einzige Ökonom, der so denke. Auf die Frage, ob es irgendwann ein Freihandelsabkommen mit der EU geben werden, sagte der designierte Botschafter: „Ich bin mir nicht sicher, ob es noch eine EU geben wird, mit dem man so ein Abkommen treffen könnte.“ Seiner Meinung nach würden noch mehr Länder aus der EU austreten, es sei eventuell eine Neudefintion des Bündnisses nötig.
Große Hoffnungen setzt der Brexit-Befürworter dagegen in ein bilaterales Abkommen mit Großbritannien. Dass die EU den Briten untersagen wollen, ein Abkommen mit den USA zu schließen, bevor der EU-Austritt erfolgt ist, bezeichnete Malloch als „absurden Vorschlag“, vielleicht sei dies sogar illegal. Notfalls würde man eben hinter verschlossenen Türen verhandeln.
Malloch war von 1988 bis 1991 stellvertretender Leiter der Wirtschaftskommission für Europa. In dieser Position will er beim Kollaps der Sowjetunion geholfen haben.