Bundespräsidialamt nimmt Scheel den Dienstwagen weg

Berlin - Altbundespräsident Walter Scheel wird sein Dienstwagen entzogen. Das teilte das Bundespräsidialamt mit. Der Grund: Der VW Phaeton werde überwiegend nur noch von Scheels Ehefrau genutzt.
Das Bundespräsidialamt hat Altbundespräsident Walter Scheel (94) nach Medieninformationen den Dienstwagen entzogen. Der Leasingvertrag für den VW Phaeton werde aufgelöst, meldet das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ unter Berufung auf das Amt. Der Wagen war dem Bericht zufolge zuletzt überwiegend von Scheels Ehefrau Barbara (75) genutzt worden, da das frühere Staatsoberhaupt wegen Demenz seit zwei Jahren in einem Pflegeheim betreut wird.
Scheels Ehefrau dürfe das Fahrzeug ohne ihn nicht nutzen, zitierte der „Spiegel“ das Bundespräsidialamt. Barbara Scheel selbst hatte das bislang anders gesehen. Anstelle des bisherigen Büros in Bad Krozingen (Baden-Württemberg) solle Scheels Büroleiter zudem künftig in einem Büro im Präsidialamt in Berlin arbeiten, sagte eine Sprecherin am Samstag auf Anfrage. Damit wurden Informationen des Magazins „Der Spiegel“ bestätigt. Im Rathaus von Bad Krozingen könne Scheel aber weiter ein Arbeitszimmer nutzen.
Gegen die Ehefrau des Altbundespräsidenten waren zuletzt Vorwürfe lautgeworden. Der Träger des Pflegeheims im badischen Bad Krozingen, in dem Scheel betreut wird, hatte sich hilfesuchend an das Bundespräsidialamt gewandt. Grund sollen Meinungsverschiedenheiten zwischen der Heimleitung und Scheels Ehefrau um fachgerechte Pflege gewesen sein.
dpa