Guttenberg: "Gorch Fock“-Kapitän kein Bauernopfer

Berlin - In der Bundeswehr-Affäre um geöffnete Feldpost aus Afghanistan gibt es erste Erkenntnisse. Verteidigungsminister Guttenberg bezieht unterdessen Stellung zur Suspendierung des Kommandanten der “Gorch Fock“.
Das Einsatzführungskommando der Bundeswehr geht nach einer ersten Untersuchung nicht von einer systematischen Öffnung von
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Feldpostbriefen in Afghanistan aus. “Im Einsatzland wurden keine Mängel festgestellt“, heißt es in einem Zwischenbericht des Einsatzführungskommandos, der der Nachrichtenagentur dpa am Montag vorlag. Allerdings sei noch zu prüfen, ob es Unregelmäßigkeiten auf dem Postweg in Deutschland gegeben habe.
Guttenberg: Schiffskommandant kein Bauernopfer
Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hat die Suspendierung des Kommandanten der “Gorch Fock“ mit Fürsorge
für die Bundeswehr und Betroffenen begründet. “Die Entbindung des Kommandierenden hat nichts mit einem Bauernopfer zu tun, sondern dient der sachlichen Aufklärung und auch dem Schutz des Betroffenen selbst,“ sagte er zur Kritik der Opposition am Montag nach Teilnehmerangaben in einer Sitzung des Unionsfraktionvorstands. Sollten die Vorwürfe nicht zutreffen, werde der Kommandant seine Karriere fortsetzen. Der Minister verteidigte auch den Abbruch der Reise des Schulschiffes. Sonst wäre es “von Empfang zu Empfang entlang an der brasilianischen Küste“ gefahren. Das “Symbol Gorch Fock“ müsse geschützt werden. Guttenberg betonte erneut: “Was nicht in Frage kommt, ist menschenverachtender Drill.“ Unionsfraktionschef Volker Kauder sicherte Guttenberg volle Unterstützung der CDU- und CSU-Abgeordneten zu. Der Minister habe überzeugend informiert. Zur geöffneten Feldpost von Soldaten im Afghanistaneinsatz teilte Guttenberg mit, es gehe um Unregelmäßigkeiten bei 29 Briefen. Davon sei aus 6 Briefen Inhalt wie USB-Sticks oder CDs abhandengekommen.
dpa