Bush senior: Kein Bedauern wegen Golfkrieg

Houston - Der frühere US-Präsident George Bush senior hält sein Handeln im Golfkrieg nach wie vor für richtig. Er bedauere auch nicht, dass dadurch Saddam Hussein der Verbleib an der Macht ermöglicht worden ist.
Er sei erleichtert, dass die amerikanischen Verluste damals minimal waren, nachdem Kritiker zuvor gewarnt hatten, dass “Tausende von Leichensäcken“ nötig sein würden, wie Bush am Dienstag in einem Interview der Nachrichtenagentur AP anlässlich des 20. Jahrestags des Kriegsbeginns sagte. Er bedaure nicht, dass er den Vormarsch der Koalitionstruppen gestoppt habe, was Saddam Hussein den Verbleib an der Macht ermöglichte.
Er glaube nicht, dass er heute irgendetwas anders machen würde, sagte Bush weiter. Zwar habe er gehofft, dass sich das Thema Saddam auf irgendeine Weise von selbst erledigen werde. Ziel der Mission sei aber die Befreiung Kuwaits und nicht der Sturz des irakischen Staatschefs gewesen.
20 Jahre nach Kriegsende: Zahl der Toten noch immer umstritten
Am 17. Januar 1991 hatte eine von den USA geführte Koalition die “Operation Desert Storm“ gegen den Irak begonnen. Ein halbes Jahr zuvor hatten Saddam Husseins Streitkräfte den Nachbarn Kuwait besetzt.
Aus Anlass des Jahrestags will sich Bush am Donnerstag mit führenden Mitarbeitern seiner Präsidentschaft in seiner Bibliothek in Texas zusammenkommen.
Wie viel Iraker der “Operation Desert Storm“ zum Opfer gefallen sind, gilt auch 20 Jahre nach Kriegsende noch als umstritten. Die Schätzungen reichen von 25.000 bis 75.000 Soldaten, zudem sollen bis zu 35.000 zivile Opfer zu beklagen gewesen sein. Auf US-Seite kamen bei den Kampfhandlungen 148 Soldaten ums Leben, 467 weitere wurden verletzt.
dapd