Castro: USA planen NATO-Invasion in Libyen

Havanna - Die blutigen Unruhen in Libyen könnten nach Darstellung des früheren kubanischen Präsidenten Fidel Castro als Vorwand für eine NATO-Invasion missbraucht werden.
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In einem am Dienstag in einer staatlichen Zeitung veröffentlichten Kommentar schrieb Castro: “Man kann mit Gaddafi übereinstimmen oder nicht.“ Die Welt sei mit allen möglichen Nachrichten über das Geschehen in Libyen überschwemmt worden. Man müsse jedoch warten, bis zweifelsfrei festgestellt sei, was Fakt oder Lüge sei.
Einer Sache schien sich der frühere Revolutionsführer aber sicher zu sein: Die US-Regierung sei in keiner Weise um den Frieden in Libyen bemüht und werde nicht zögern, der NATO den Befehl zu erteilen, in das ölreiche Land einzufallen, schrieb Castro. Dies sei vielleicht nur eine Frage von Stunden oder Tagen.
Unterdessen berichteten Augenzeugen in Libyen von einem immer brutaleren Vorgehen bewaffneter Milizen Gaddafis gegen die Protestbewegung in Tripolis. Nach UN-Angaben gab es mindestens 250 Tote im Land, Beobachter gehen allerdings von einer weit höheren Zahl aus.
dapd