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Chinas Finanzbehörden fordern 1,3 Millionen Euro von Ai Weiwei

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Der vor einer Woche gegen Kaution freigelassene chinesische Künstler und Regierungskritiker Ai Weiwei soll Steuern und Bußgelder nachzahlen.
Der vor einer Woche gegen Kaution freigelassene chinesische Künstler und Regierungskritiker Ai Weiwei soll Steuern und Bußgelder nachzahlen. © AP

Peking -  Der vor einer Woche gegen Kaution freigelassene chinesische Künstler und Regierungskritiker Ai Weiwei soll Steuern und Bußgelder in Höhe von umgerechnet 1,3 Millionen Euro zahlen.

Das berichtete sein Anwalt Liu Xiaoyuan am Dienstag. Ai Weiwei, der

sich nach seiner überraschenden Freilassung an strenge Auflagen halten muss, sagte, er könne dazu “kaum etwas sagen“: “Ich muss das mit der Firma checken. Ich weiß nichts davon, und ich verstehe nichts davon.“ Anwalt Liu, ein enger Freund des Künstlers, schrieb im Kurzmitteilungsdienst Twitter, er habe Ai per Post 125 Yuan (13,50 Euro) überwiesen. Dies sei ein “persönlicher“ Beitrag für die Forderung der Steuerbehörden. Ai habe auf Twitter etwa 100 000 Followers, von denen mehrere ähnliche Zahlungen erwägen würden. Der Gegenwartskünstler war am Mittwoch nach zweieinhalb Monaten Haft auf freien Fuß gesetzt worden. Chinas Botschafter in Deutschland, Wu Hongbo, sagte, Ai Weiwei sei gegen Kaution aus dem Gefängnis entlassen worden, weil er die Steuern nachzahlen wolle, die er hinterzogen habe. Es handele sich um eine “hohe Summe“ - und eine hohe Summe sei in China eine Million Yuan (rund 107 000 Euro). Ai Weiwei sei “nicht unschuldig“. Es werde gegen ihn ermittelt.

Nach Angaben der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua hatte die Polizei Ai freigelassen, weil er eine “gute Haltung“ bewiesen und “seine Verbrechen“ gestanden habe. Auch eine chronische Krankheit des Künstlers wurde als Begründung angeführt. Ai nimmt Medikamente wegen Diabetes und Bluthochdruck.

dpa

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