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Selbstversuch vom Runterladen bis zum Einsatz: Schritt für Schritt zur Corona-App

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Einige Klicks werden benötigt, dann kann’s losgehen
Einige Klicks werden benötigt, dann kann’s losgehen. © fkn

Seit Dienstag funkt’s – und zwar im ganz wörtlichen Sinne. Die neue Corona-App für unsere Handys ist einsatzbereit, man kann sie sowohl mit Android- als auch mit Apple-Geräten runterladen. Wir haben sie getestet.

München - Zu den ersten Anwendern des neuen Corona-Warners gehört Johanna Beez (84) aus Oberschleißheim. Die pensionierte Lehrerin hat sich die neue App aufs Handy geladen und sagt: „Als Risiko-Patientin ist es mir wichtig, vorgewarnt zu werden, wenn ich Kontakt zu Infizierten hatte.“ Genau diese Möglichkeit bietet das neue Handy-Programm. Allerdings: „Es war schon herausfordernd, die App zu installieren.“ Was das genau heißt, zeigen wir auf dieser Seite: Unsere Zeitung hat Johanna Beez’ Selbstversuch begleitet – etwa eineinhalb Stunden dauerte das Prozedere einschließlich intensiver Lektüre aller Hinweise.

Corona-App: Test per Android-Handy - Das müssen Sie beim Download beachten

Die 84-Jährige hat ein Android-Handy. Im Google Play Store gibt sie „Corona App“ als Suchbegriff ein. Problem: Mehrere Ergebnisse tauchen auf – aber welches ist das richtige? Die App des Robert Koch-Instituts* (RKI) erkennt man am Namen Corona-Warn-App mit einem „C“ als Symbol, dessen Farbe von hellblau bis dunkelrot verläuft. Runterladen: Nachdem man die richtige App angetippt hat, kommt man auf die Seite, auf der man die Anwendung des RKI herunterladen kann. Jetzt noch auf „Installieren“ drücken und warten, bis die App fertig geladen wurde. Das Programm wird nun automatisch zum Home-Bildschirm hinzugefügt. Dort oder noch im Store kann man die Anwendung öffnen.

Johanna Beez nördlich von München zeigt die heruntergeladene Corona-App
Johanna Beez nördlich von München zeigt die heruntergeladene Corona-App. © Bodmer

Die folgenden Infotexte liest Johanna Beez aufmerksam durch und bestätigt mit dem blauen Knopf am unteren Bildschirmrand. Wenn man wissen will, ob für einen selbst ein Infektionsrisiko* vorliegt, muss man die „Risiko-Ermittlung“ aktivieren. Dafür muss man allerdings die Bluetooth-Funktion (Funk) einschalten. Falls sie nicht eh schon läuft, muss man den „Aktivieren“-Knopf drücken.

Man kann der Corona-App auch erlauben, den Standort des Handys zu verwenden. Dadurch kann die App besser ermitteln, mit welchen anderen Nutzern man Kontakt hat. Außerdem ist es sinnvoll, der Software zu erlauben, Benachrichtigungen zu schicken. Das ist ja eigentlich der Sinn: Man bekommt automatisch eine Warnung, wenn man Kontakt zu einer positiv getesteten Person hatte – das hat das Handy vorher per Bluetooth erfasst. Wenn die Corona-App eingerichtet ist, muss man sein Handy überallhin mitnehmen, wo man Kontakt zu anderen Menschen hat. Wichtig: Bluetooth muss immer eingeschaltet sein!

Was tun, wenn man positiv auf Corona getestet wird? In diesem unglücklichen Fall ist es sinnvoll, andere zu warnen. Hierfür muss man in der App „Informieren & Mitmachen“ auswählen. Dann kann man seinen Test per QR-Code, TAN oder telefonisch ans RKI übermitteln.

Corona-Warn-App: Das sagt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (40, CDU) hat die Corona-Warn-App am Dienstag offiziell vorgestellt. Er hält das Programm besonders vor dem Hintergrund von Lockerungen sinnvoll, da deshalb wieder mehr Menschen Kontakt miteinander haben. Besonders problematisch ist das, wenn sich die Beteiligten nicht kennen - zum Beispiel bei Demonstrationen oder in öffentlichen Verkehrsmitteln

Wer im Play Store nach Corona-App sucht, bekommt mehrere Ergebnisse. Wenige Klicks werden benötigt, dann kann’s losgehen
Wer im Play Store nach Corona-App sucht, bekommt mehrere Ergebnisse. Wenige Klicks werden benötigt, dann kann’s losgehen. © Bodmer

Auch andere Minister äußerten sich positiv zu der App, die man freiwillig, anonym und kostenlos herunterladen kann. Sicherheit und Qualität der App bewegen sich laut Innenminister Horst Seehofer (CSU) „auf sehr hohem Niveau“. Insbesondere lobte er den Bereich Datenschutz.

Peter Schlingensief

*Merkur.de ist ein Angebot des bundesweiten Ippen Digital Redaktionsnetzwerks

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