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Trump nimmt den Kampf gegen das Coronavirus auf: Schweizer Firma liefert jetzt Test in die USA

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Einen Coronavirus-Test bei sich selbst hielt Donald Trump lange für unnötig. Was sein Krisenmanagement betrifft steht der US-Präsident in der Kritik.

Update vom 17. März, 8.38 Uhr: Die Coronavirus-Pandemie breitet sich in den USA rasant aus. Dort wurden die Tests auf das Virus erst sehr spät flächendeckend durchgefürht. Dennoch hat US-Präsident Donald Tump im Zuge der Ausbreitung jetzt massive Maßnahmen getroffen. Man solle sich nicht in Menschengruppen mit mehr als zehn Personen aufhalten. Bereits zuvor hatte Trump Einreisesperren für Europäer verhängt. Seit Dienstagmorgen gilt diese Reisebeschränkung auch für Großbritannien. 

Aktuell sind 4661 Fälle in den USA gemeldet. In den kommenden Tagen könnten weit mehr Corona-Fälle nachgewiesen werden. Denn der schweizerische Pharmakonzern Roche hat in den USA mit der Auslieferung von Covid-19-Tests begonnen. Die Lieferung der ersten 400.000 Test-Kits sei bereits am vergangenen Freitag gestartet. Sie gehen an ein landesweites Netzwerk aus Krankenkäusern und Laboren, wie es in einer Mitteilung hieß.

Der Cobas SARS-CoV-2 Test für die Krankheit Covid-19 wurde in der vergangenen Woche von der US-Gesundheitsbehörde FDA zugelassen. Das Unternehmen plant ein Liefervolumen von 400.000 pro Woche.

Bereits am Sonntag hatten sich die potenziellen Trump-Herausforderer Bernie Sanders und Joe Biden ein TV-Duell geliefert - die Debatte stand klar im Zeichen der Corona-Krise, wie Merkur.de* aus den USA berichtet.

Trump bekommt Corona-Testergebnis: Weißes Haus ergreift Vorsichts-Maßnahmen

Update vom 16. März, 9.17 Uhr: Das Weiße Haus in Washington verschärft die Kontrollen beim Zutritt zum Amtssitz des US-Präsidenten. Alle Besucher, Beamten, Berater und Journalisten, die das Weiße Haus betreten wollen, müssen zuvor ihre Temperatur messen lassen, wie eine Sprecherin am Sonntag mitteilte. Fieber ist eines der Symptome für die Lungenkrankheit Covid-19, an der weltweit mittlerweile mehr als 6400 Menschen gestorben sind.

"Zusätzliche Temperatur-Prüfungen werden an Einzelpersonen vorgenommen, die den Tag über in engem Kontakt mit dem Präsidenten oder dem Vize-Präsidenten stehen", sagte die Sprecherin. Der 73-jährige Amtsinhaber Donald Trump hatte sich auf das Coronavirus testen lassen, nachdem er mit mehreren Vertretern der brasilianischen Präsidentendelegation in Kontakt gewesen war, bei denen sich später herausstellte, dass sie infiziert waren.

Trumps Arzt gab am Samstag bekannt, dass der Test auf das neuartige Coronavirus beim Präsidenten das Resultat "negativ" erbrachte. Der Präsident sei "symptomfrei". Trump hatte dem Test erst nach einigem Zögern zugestimmt und steht wegen seines sehr spät einsetzenden Corona-Krisenmanagements massiv in der Kritik.

Coronavirus in den USA: Biden und Sanders attackieren Trump - „dem Präsidenten den Mund verbieten“

Update 16. März, 7.45 Uhr: Die US-Präsidentschaftsbewerber Bernie Sanders und Joe Biden haben das Krisenmanagement von Präsident Donald Trump im Umgang mit der Coronavirus-Pandemie scharf kritisiert. "Wir müssen diesem Präsidenten jetzt sofort den Mund verbieten, weil er Ärzte und Wissenschaftler untergräbt, die versuchen, den Amerikanern zu helfen", sagte Sanders am Sonntagabend (Ortszeit) in einem TV-Duell mit Biden. Es sei inakzeptabel, dass Trump "falsche Informationen herausplappert, die die Öffentlichkeit verunsichern".

Biden machte deutlich, dass Trump in seinen Augen nicht energisch genug gegen die Pandemie vorgehe. "Wir befinden uns in einem Krieg gegen das Virus", sagte der frühere Vizepräsident. Deswegen müsse "jetzt" die US-Armee eingesetzt werden, um die Pandemie einzudämmen.

In den USA wurden bereits mehr als 3200 Infektionen mit dem Coronavirus und 62 Tote gemeldet. Die tatsächliche Zahl der Infizierten dürfte allerdings deutlich höher liegen: Bislang fehlt es in dem Land an Tests. Trump hatte am Freitag den nationalen Notstand ausgerufen und will die Zahl der verfügbaren Tests massiv erhöhen.

Das Krisenmanagement des Präsidenten ist stark kritisiert worden. Ihm wird vorgeworfen, die Gefahr durch das Virus lange kleingeredet zu haben und nicht energisch genug gehandelt zu haben.

Coronavirus in den USA: New York ergreift drastische Maßnahme - „Mit Kriegsmentalität reagieren“ 

Update vom 16. März, 6.51 Uhr: Um einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus entgegenzuwirken, schränken die Ostküstenmetropole New York und der Bundesstaat Washington an der Westküste der USA das Leben in den kommenden Tagen weiter ein. Bars, Restaurants und Cafés werden vorerst weitgehend geschlossen bleiben, kündigten die Behörden am Sonntag (Ortszeit) an. 

Nur Lieferdienste, sowie Speisen und Getränke zum Mitnehmen, seien weiter verfügbar. In New York müssten ab Dienstagmorgen um 9.00 Uhr (14.00 Uhr MEZ) zudem Nachtclubs, Kinos und andere Veranstaltungsorte schließen, hieß es.

Diese Entscheidung sei ihm nicht leicht gefallen, schrieb Bürgermeister Bill de Blasio auf Twitter. „Aber unsere Stadt ist bedroht wie nie zuvor, und wir müssen mit einer Kriegsmentalität darauf reagieren“, so de Blasio weiter.

Auch Las Vegas reagiert, nun werden sogar Luxus-Hotels geschlossen. Die Hotelanlagen „Wynn“ und „Encore“ werde ihren Betrieb vorerst mindestens zwei Wochen lang ruhen lassen. Um die Anlagen zu sichern, würden jedoch einige Mitarbeiter in den Hotels bleiben. 

Coronavirus in den USA: Trump sorgt erneut für Schlagzeilen

Update vom 15. März, 8.59 Uhr: Das Coronavirus greift weiter um sich, doch Donald Trump sorgt nun erneut für Schlagzeilen. Wie die Welt am Sonntag nun unter Berufung auf Regierungskreise berichtet, soll der amerikanische Präsident an der Arbeit deutscher Wissenschaftler interessiert sein, die aktuell daran arbeiten einen Impfstoff gegen das Virus zu entwickeln.

Trump soll versucht haben die Wissenschaftler in die USA zu locken, beziehungsweise sich den Impfstoff exklusiv zu sichern. Er soll den Wissensschafltern dafür hohe Geldbeträge versprochen haben.

Trump bekommt Coronavirus-Testergebnis: Weißes Haus ergreift Vorsichts-Maßnahmen

Update vom 15. März 2020, 6.57 Uhr: Donald Trump sorgte vielerorts für Kopfschütteln, da er sich zunächst geweigert hatte einen Coronavirus-Test durchzuführen. Dann folgte die Kehrtwende und nun gibt es das Ergebnis der Untersuchung: Nach Kontakt zu mehreren Infizierten ist US-Präsident Donald Trump nach Angaben seines Arztes negativ auf das neuartige Coronavirus getestet worden. Trumps Arzt Sean Conley gab das negative Testergebnis am Samstagabend in Washington bekannt.

"Heute Abend habe ich die Bestätigung erhalten, dass der Test negativ ist", erklärte Conley am Samstag. Eine Woche nach einem Abendessen mit der Delegation des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro in Trumps Golfclub Mar-a-Lago in Florida sei der Präsident zudem weiterhin "symptomfrei".

Dennoch hatte der 73-jährige Trump trotz gegenteiliger Empfehlung von Experten am Freitag immer noch die Hände von Menschen geschüttelt. Er sagte nun, das sei eine Angewohnheit, die er wohl ändern müsse.

Im Weißen Haus wird bei Besuchern zudem ab sofort Fieber gemessen, um Coronavirus-Infizierte ausfindig zu machen. Bei allen Menschen mit "engem Kontakt" zu Präsident Trump und zu Vize-Präsident Mike Pence werde die Temperatur gemessen, kündigte Vize-Pressesprecher Judd Deere an. Auch bei Journalisten wurde vor Trumps Pressekonferenz am Samstag die Temperatur gemessen. Ein Medienvertreter wurde wegen erhöhter Temperatur nicht zugelassen.

Trump verweigerte Coronavirus-Test trotz Kontakt mit Infiziertem - jetzt die plötzliche Kehrtwende

Update vom 14. März 2020, 18.26 Uhr: Noch am Freitagabend soll Donald Trump den Corona-Test durchgeführt haben. Das teilte er selbst am Samstag mit. Viele kritisierten seinen lockeren Umgang mit dem Verdachtsmoment. Beispielsweise schüttelte er weiterhin die Hände seiner Besucher. 

Ohnehin schlägt Donald Trump generell viel Kritik entgegen, wenn es um sein Verhalten in der Corona-Krise geht. Auf den Vorwurf, in den USA würden zu wenige Tests angeboten antwortete er: „Ich trage überhaupt keine Verantwortung.“

Update vom 14. März 2020, 10.27 Uhr: Donald Trump verwirrt die Öffentlichkeit auch in Zeiten des Coronavirus. Nachdem er bislang einen Test auf die Krankheit ablehnte und dies auch bei einem öffentlichen Auftritt untermauerte, schlug der US-Präsident bei demselben Termin auf Nachfrage eines Journalisten laut US-Medien plötzlich ganz andere Töne an. „Ich habe nicht gesagt, dass ich mich nicht testen lasse“, reagierte der 73-Jährige auf den Vorwurf, er verhalte sich egoistisch.

Auf die folgende direkte Nachfrage, ob er sich nun testen lassen werde, antwortete Trump dann: „Sehr wahrscheinlich, ja. Sehr wahrscheinlich. Nicht aus einem bestimmten Grund, aber ich werde es wohl einfach tun.“ Und zwar „sehr bald“, wie er ergänzte: „Wir arbeiten daran, wir erarbeiten einen Zeitplan.“ Der Republikaner hatte zuletzt den brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro empfangen, zu dessen Stab auch Pressesprecher Fabio Wajngarten gehörte. Letzterer ist mittlerweile nachgewiesen mit dem Coronavirus infiziert.

Zwei weitere Personen aus dem Trump-Umfeld stehen oder standen ebenfalls im Verdacht erkrankt zu sein. So hatten sich der Republikaner Matt Gaetz und der Kongressabgeordnete Doug Collins wegen des Kontakts zu einem Erkrankten in Quarantäne begeben (Eintrag vom 11. März, 9.13 Uhr).

Unterdessen wurde Prinz Harry Opfer eines kuriosen Streiches. Der Royal dachte, er hätte Greta am Telefon - und lästerte daraufhin ungeniert über Donald Trump.

Update vom 14. März 2020, 6.19 Uhr: In den USA haben sich Regierung und Opposition auf ein Hilfspaket im Kampf gegen das Coronavirus geeinigt. Das Repräsentantenhaus stimmte in der Nacht zum Samstag mit großer Mehrheit für ein Gesetzespaket, das unter anderem kostenlose Virustests ermöglichen soll. Präsident Donald Trump hatte zuvor den nationalen Notstand aufgerufen, um mehr Bundesmittel für den Kampf gegen den neuartigen Erreger bereitzustellen. Zudem trat ein von ihm verhängtes Einreiseverbot für Reisende aus Europa in Kraft.

Angesichts der rasanten Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in den USA sei das Wichtigste nun "testen, testen, testen", sagte Oppositionsführerin Nancy Pelosi nach der Einigung mit der Regierung. Das Hilfspaket soll es daher auch Menschen ohne Krankenversicherung ermöglichen, sich kostenlos testen zu lassen. Außerdem soll es eine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall sicherstellen, die Arbeitslosenversicherung stärken und mehr Geld für das staatliche Gesundheitssystem Medicaid und für kostenlose Schulessen bereitstellen.

In den USA werden nach Angaben von Präsident Donald Trump wegen der Coronavirus-Pandemie 30 Tage lang keine Kreuzfahrtschiffe mehr starten. 

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a24267aa-8ccc-4230-ad38-dc9a39994335.jpg © AFP / SAUL LOEB

Corona: Trump ruft nationalen Notstand aus - und irritiert mit flapsiger Ankündigung

Update vom 13. März 2020, 20.30 Uhr: US-Präsident Donald Trump hat angesichts der Corona-Krise den nationalen Notstand erklärt. Damit würden Mittel von bis zu 50 Milliarden Dollar frei, erklärte Trump soeben bei einer Pressekonferenz im Rosengarten des Weißen Hauses. Ein Notfallplan für die Krankenhäuser im Land sei bereits aufgestellt worden.

Trump lobte zugleich sein bisheriges Vorgehen. Die USA hätten bereits großen Fortschritt im Kampf gegen das neuartige Coronavirus erzielt - „wenn Sie das vergleichen mit anderen Regionen in der Welt, ist das wirklich sehr erstaunlich“, betonte der Republikaner. 

Auch Vorwürfe gegen die europäischen Staaten wiederholt Trump. „Wie Sie wissen, ist Europa jetzt der Hotspot, das Zentrum der Pandemie“, sagte er. Diese Grenze sei von den USA rechtzeitig geschlossen worden; „nennen Sie es Talent oder Glück, wie Sie wollen.“ 

US-Bürger, die sich zurück ins Land begeben, werden sich in eine vierzehntägige Quarantäne begeben müssen, kündigte Trump an. Verbesserungen versprach er bei Corona-Tests: Jeder der solch einen Test brauche, werde er ihn bekommen. Helfen solle eine Kooperation mit der Privatwirtschaft - eine halbe Million Tests solle nächste Woche bereitstehen.

Allerdings solle nicht jeder einen Test machen, das sei unnötig: „Das wird vorbeigehen“, betonte Trump mit Blick auf das Coronavirus - „und wir werden gestärkt daraus hervorgehen“. Trump selbst will derzeit keinen Coronatest vornehmen lassen - trotz eines heiklen Treffens mit dem brasilianischen Präsidenten Bolsonaro.

Wegen des Coronavirus: Demokratin liefert sich Wortgefecht mit Trump-Beamten

Update vom 13. März 2020: Bei einer Befragung zum Coronavirus im Kongress machte die demokratische Politikerin Katie Porter von sich reden. Die 46-Jährige ist bekannt für ihre prägnante Befragung von Zeugen. 

In der Sitzung ging es um die derzeitige Corona-Krise, die mittlerweile auch die USA mit voller Wucht getroffen hat. Die Demokratin befragte mehrere hochrangige Trump-Beamte, darunter den Chef der Zentren für Seuchenkontrolle und -prävention (CDC). Ein Video der Befragung ging in den Sozialen Medien viral. 

Zuvor hatte Präsident Trump laut CNN fälschlicherweise angedeutet, dass Coronavirus-Patienten Zugang zu einer kostenlosen Behandlung haben könnten. Zwar hatten einige Versicherer angekündigt, Kosten für die Tests zu übernehmen, eine Behandlung sei aber nicht kostenlos. Mittlerweile hagelt es an Trumps Regierung für ihr mangelhaftes Krisenmanagement weltweit Kritik, der ZDF-Chefredakteur findet drastische Worte.

Porter fragte Dr. Kadlec, den stellvertretenden Sekretär für Bereitschaft und Reaktion im Ministerium für Gesundheit, ob er die Kosten mehrerer medizinischer Dienstleistungen im Zusammenhang mit dem  Coronavirus-Test kenne. Dabei rechnete sie ihm tatsächlichen Kosten vor. Sie kam dabei auf eine Gesamtsumme von 1.331 US-Dollar. „Die Angst vor diesen Kosten wird die Menschen davon abhalten, getestet zu werden, die Pflege zu erhalten, die sie benötigen, und ihre Gemeinden zu schützen“, erklärte Porter. Ein Großteil der Amerikaner könne sich das nicht leisten. 

Porter setzt CDC-Chef unter Druck und fordert dringende Maßnahme von ihm 

Danach wandte sie sich an Dr. Robert Redfield, den Leiter der CDC: „Wollen Sie wissen, wer an Coronavirus leidet und wer nicht?“ „Ja“, antwortete Redfield. „Nicht nur reiche Leute, sondern alle, die das Virus haben könnten?“, fragte Porter. Redfield antwortete, dass alle Amerikaner getestet werden sollten.

Porter konfrontierte den Leiter der CDC dann mit einem Gesetz, das besagt, dass er als Leiter genehmigen können, dass kein Amerikaner für die Pflege und Behandlung selbst aufkommen müsse. „Dr. Redfield, werden Sie sich jetzt bei der CDC verpflichten und diese bestehende Autorität nutzen, um für diagnostische Tests zu bezahlen, unabhängig von der Versicherung?“, bohrte Poter weiter nach. Allerdings wollte der keine genaue Antwort geben und versuchte sich herauszuwinden. Er müsse das noch mit anderen Ämtern besprechen.

Trump-Beamter lässt sich von Demokratin weichkochen und verspricht Corona-Maßnahmen 

Die Fragestellerin ließ aber nicht locker. Seine Antwort sei nicht „gut genug“. Nach weiterem Hin und Her ließ sich Redfield dann doch darauf ein. Porter wandte sich nun an die Bevölkerung: „Jeder in Amerika soll das hören - Sie sind berechtigt, sich auf Coronavirus testen zu lassen und dies unabhängig von der Versicherung abdecken zu lassen.“

Das CDC hat allerdings noch nicht offiziell verkündet, dass die Maßnahmen die Porter erstritten hatte auch umgesetzt werden. Die Demokratin hat mit ihrem Einsatz jedoch zahlreiche Menschen begeistert. Viele fordern schon sie zur nächsten Präsidentin zu machen. 

Coronavirus: Bolsonaro-Mitarbeiter nach Treffen mit Trump positiv auf Coronavirus getestet

Update von 20.01 Uhr: Verschätzt sich Donald Trump in Sachen Coronavirus gerade vielleicht? Der US-Präsident will selbst keinen Coronavirus-Test machen - hatte aber direkten Kontakt mit einem später positiv getesteten Mitarbeiter des brasilianischen Staatschefs Jair Bolsonaro.
Trumps Sprecherin hat am Donnerstag auf Angaben der brasilianischen Regierung reagiert, wonach Bolsonaros Kommunikationschef Fabio Wajngarten an Covid-19 erkrankt sei. Wajngarten hatte Bolsonaro am Wochenende bei einem Besuch bei Trump in dessen Golfclub in Mar-a-Lago in Florida begleitet.

Die Trump-Sprecherin betontet nun, Trump als auch US-Vizepräsident Mike Pence hätten so gut wie keinen Kontakt mit Wajngarten gehabt. Deswegen müssten die beiden auch nicht auf das neuartige Coronavirus getestet werden. Sie verwies auf eine Richtlinie der US-Gesundheitsbehörde CDC, die einen Coronavirus-Test nur bei Patienten mit Symptomen empfiehlt.

Einreisestopp und Schuldzuweisungen: Europäer empört über Trumps Vorgehen in der Corona-Krise

Update 15.59 Uhr: Auch Außenminister Heiko Maas (SPD) stößt der Coronavirus-Vorstoß von US-Präsident Donald Trump ebenfalls bitter auf. Der Grund: Trump habe den Einreisestopp für Europäer in die USA nicht mit seinen Bündnispartnern abgestimmt. Maas betonte in Berlin die globale Herausforderung: „Der werden wir nicht gerecht, auch nicht in den USA, wenn Entscheidungen getroffen werden, die garniert werden mit Schuldzuweisungen.“

Mass sagte: „Der Hinweis bei der Verkündung dieser Entscheidung, dass es in Europa Versäumnisse gegeben hätte, deutet auch eher darauf hin, dass möglicherweise weniger sachliche Gründe eine Rolle gespielt haben bei dieser Entscheidung.“

Europäer empört über Trumps Einreisestopp-Entscheidung - „Zusammenarbeit statt einseitiger Aktionen“ 

Update 14.00 Uhr: Der von US-Präsident Donald Trump verhängte Einreisestopp in die USA für Europäer empört die Europäischen Union. EU-Spitzen kritisierten die Maßnahme am Donnerstag - und wehrten sich gegen den Vorwurf, die EU habe nicht genug gegen die neue Krankheit Covid-19 getan. Wie es nun genau im transatlantischen Flugverkehr weitergeht, konnte die EU-Kommission am Donnerstag noch nicht sagen.

„Das Coronavirus ist eine globale Krise, die nicht auf einen Kontinent begrenzt ist und Zusammenarbeit statt einseitiger Aktionen nötig macht“, erklärten EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Ratspräsident Charles Michel gemeinsam. „Die Europäische Union missbilligt die Tatsache, dass die US-Entscheidung eines Einreisestopps einseitig und ohne Rücksprache getroffen wurde.“ Sie fügten hinzu: „Die Europäische Union handelt entschlossen, um die Ausbreitung des Virus zu begrenzen.“

Ob auch die EU Reisebeschränkungen erwägt, ließ die EU-Kommission zunächst offen. „Die EU hat nicht die Gewohnheit, aus der Hüfte zu schießen“, sagte Sprecher Eric Mamer. „Gute Politik braucht Nachdenken, sie braucht Konsultationen.“ Man werde die Konsequenzen der US-Politik analysieren und die nächsten Schritte prüfen.

Der Koordinator der Bundesregierung für die transatlantischen Beziehungen, Peter Beyer, wirft Trump unterdessen vor, die Corona-Krise politisch zu missbrauchen. Er halte den von Trump verhängten Einreisestopp für Europäer für „überzogen“, sagte der CDU-Politiker der dpa. „Es scheint sich hier also vor allem um eine politische Entscheidung zu handeln“, sagte Beyer. „Die Corona-Epidemie politisch zu missbrauchen ist kritikwürdig und bedenklich.“ Es sei auch nicht schlüssig, warum Großbritannien vom Einreise-Stopp ausgenommen worden sei, obwohl es geografisch zu Europa gehöre.

Coronavirus: Lufthansa prüft Folgen von Trumps Einreisestopp - Flugstreichungen kommen

Update 10.54 Uhr: Nachdem US-Präsident Donald Trump in der Nacht auf Donnerstag überraschend einen Einreisestopp für Europäer in die USA ankündigte, prüft die deutsche Fluglinie Lufthansa nun die Folgen dieses Schritts. Es sei noch zu früh, konkrete Auswirkungen auf Flugplan und Betrieb zu nennen, sagte ein Unternehmenssprecher am Donnerstag. Klar sei aber, dass sich die Situation mit den Ankündigungen des US-Präsidenten noch einmal verschlechtert habe und es zu weiteren Flugstreichungen kommen werde.

Coronavirus: Trump sperrt Europäer aus den USA aus - Dax stürzt ab

Update 9.33 Uhr: Die um sich greifende Covid-19-Krise hat den Dax zum ersten Mal seit Juli 2016 wieder unter die Marke von 10.000 Punkten gedrückt. Der deutsche Aktienindex stürzte am Donnerstag gleich zum Handelsauftakt um 5,5 Prozent auf 9.864 Punkte. Zuvor waren die Kurse an an den großen internationalen Handelsplätzen in Tokio und New York ebenfalls stark abgesackt.

Nach den jüngsten Verlusten sorgte in der Nacht auf Donnerstag die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, die US-Grenzen für Ausländer aus Europa zu schließen, für neuen Druck. „Wir werden alle Reisen von Europa in die USA für die nächsten 30 Tage aussetzen“, sagte Trump in einer Ansprache an die Nation. Ausgenommen seien Reisende aus Großbritannien.

EU-Ratspräsident Charles Michel hat bereits vor wirtschaftlichen Folgen durch das gegen Europäer verhängte Einreiseverbot der USA gewarnt. "Wirtschaftliche Störung muss vermieden werden", schrieb Michel am Donnerstag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Die Europäische Union werde den Einreisestopp gegen Europäer noch am Donnerstag prüfen. "Europa trifft alle notwendigen Maßnahmen, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, die Zahl der Betroffenen zu begrenzen und Forschung zu fördern."

Coronavirus: Bundesstaat New York trifft schwere Entscheidung - St.-Patricks-Day-Parade ausgesetzt

Update 8.32 Uhr: Um eine weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern ist erstmals in mehr als 250 Jahren die traditionelle Parade zum St. Patrick's Day in New York ausgesetzt worden. Die Entscheidung sei nicht leicht gefallen, teilte Bundesstaats-Gouverneur Andrew Cuomo nach Medienberichten am Mittwochabend (Ortszeit) mit. 

Gesundheitsexperten seien sich aber einig, dass große Veranstaltungen und enge Kontakte eingeschränkt werden müssten, um die Verbreitung des Virus einzudämmen. Die für den 17. März geplante Parade zu Ehren des irischen Schutzpatrons Sankt Patrick solle später stattfinden, hieß es. 

Coronavirus: Präsident Trump verkündet weitreichende Entscheidung - wenige Ausnahmen

Update 12. März 2020, 6.14 Uhr: Die USA verhängen wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus für 30 Tage ein allgemeines Einreiseverbot für Menschen aus Europa. Das Einreiseverbot soll am Freitag um Mitternacht (Ortszeit) in Kraft treten, wie Präsident Donald Trump am Mittwoch in einer Fernsehansprache ankündigte. Es gilt nach seinen Angaben nicht für US-Bürger mit Europa-Aufenthalt, die negativ auf den Erreger getestet würden. Auch sei Großbritannien von dem Einreiseverbot ausgenommen.

Die Maßnahmen seien nötig, um "die Gesundheit und das Wohlergehen" der US-Bürger zu schützen, sagte Trump. Er warf der EU vor, nicht ausreichend auf die Ausbreitung des Erregers reagiert zu haben. Die Europäische Union habe es versäumt, nach Ausbruch des Virus ein allgemeines Einreiseverbot für Reisende aus China zu verhängen. Von China hatte die Pandemie ihren Ausgang genommen.

Trump appellierte ferner an den US-Kongress, die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise durch rasche Kürzungen bei der Einkommensteuer einzudämmen. Er kündigte außerdem an, dass für bestimmte Unternehmen und Gruppen von Bürgern die Fristen für ihre Steuerzahlungen verlängert werden sollten. Dadurch sollten 200 Milliarden Dollar an zusätzlicher Liquidität in die US-Wirtschaft fließen, sagte der Präsident.

Das Coronavirus breitet sich in den USA zunehmend aus. In dem Land wurden inzwischen mehr als tausend Ansteckungen bestätigt. Rund 30 Menschen starben an der Infektion.

Coronavirus: Trump weigert sich,Testung machen zu lassen - trotz Kontakt zu möglicherweise Infizierten

Update 11. März 2020, 21.04 Uhr: Die US-Regierung erwägt angesichts der Coronavirus-Krise künftige Einreiseverbot für Menschen aus Europa. Der amtierende Vize-Heimatschutzminister Ken Cuccinelli sagte am Mittwoch im US-Kongress, die Frage sei, wie Europa als Ganzes zu behandeln sei.

Mit den bisher beschlossenen Maßnahmen könnten noch nicht Einreisen aus Europa untersagt werden. Die Frage werde aber geprüft. Die US-Regierung hatte Ende Januar bereits Einreiseverbote für Nicht-US-Bürger beschlossen, die sich in China aufgehalten hatten.

Coronavirus: Trump verweigert Test trotz Kontakt zu möglichen Infizierten - mit absurder Begründung

Update 11. März 2020, 16.55 Uhr: Die US-Regierung arbeitet angesichts der Coronavirus-Krise weiter an einem Maßnahmenpaket zur Unterstützung der US-Wirtschaft. "Das hat beim Präsidenten oberste Priorität", sagte Finanzminister Steven Mnuchin am Mittwoch in Washington. Die Regierung von Präsident Donald Trump arbeite "Vollzeit" an dem Hilfspaket. Mnuchin zeigte sich nach einem Treffen mit Vertretern von Trumps Republikanern und den oppositionellen Demokraten zuversichtlich, dass der US-Kongress bald ein entsprechendes Gesetz beschließen könnte.

Trump hatte bereits am Montag ein Maßnahmenpaket angekündigt, um die Auswirkungen des Coronavirus auf die US-Wirtschaft abzufedern. Seine Pläne wollte er eigentlich am Dienstag vorstellen - dazu kam es aber nicht.

Update vom 11. März 2020, 9.13 Uhr: Obwohl US-Präsident Donald Trump kürzlich mit drei Abgeordneten in Kontakt kam, die wiederum mit Coronavirus-Infizierten in Berührung kamen, erklärt sich Trump nach wie vor nicht bereit, sich auf die Lungenerkrankung testen zu lassen. Er begründet diese Entscheidung damit, dass er keine Symptome habe. Da die Inkubationszeit nach einer Ansteckung* mit dem Coronavirus jedoch bis zu 14 Tagen dauern kann und Trumps jüngster Kontakt mit einem Quarantäne-Fall dpa-Informationen zufolge erst am Montag war, ist diese Begründung allerdings nicht gerade beruhigend. Denn während der Inkubationszeit kann der Betroffene bereits infiziert sein, ohne Symptome* zu zeigen. 

Keine Corona-Symptome: US-Präsident will sich nicht testen lassen

Der Republikaner Matt Gaetz, mit dem Trump dem Schweizer Tagesanzeiger zufolge am Montag von Orlando nach Washington geflogen war, begab sich mittlerweile in Quarantäne, weil er Kontakt mit einem Infizierten hatte. Sein Testergebnis steht noch nicht fest, es wird an diesem Mittwoch erwartet. Bei einer anderen der drei kritischen Kontaktperson, Trumps designiertem neuen Staatschef Mark Meadows, fiel ein Corona-Test bereits negativ aus. Der weitere Verdachtsfall, zu dem Trump Kontakt hatte, ist der Kongressabgeordnete Doug Collins

Update um 22.25 Uhr: Republikaner und Demokraten sind - besonders in Zeiten des Wahlkampfs - selten einer Meinung. Sinnbildlich für diese Behauptung steht der Umgang mit dem neuartigen Coronavirus*. Während die Demokraten Joe Biden und Bernie Sanders geplante Auftritte bei Wahlkampfveranstaltungen in Ohio aufgrund des Coronavirus absagten, zeigte sich Donald Trump nicht sonderlich beeindruckt vom Virus. 

Übrigens: Nicht nur Donald Trump wird für seinen Umgang mit der Corona-Krise kritisiert. Auch Angela Merkel musste sich im Zusammenhang mit CoVId-19 Vorwürfen stellen*. 

Coronavirus: Trumps Abgeordneter mit Kontakt zu infizierter Person - Präsident verzichtet auf Test

Der US-Präsident* sehe keine Notwendigkeit, sich einem Corona-Test zu unterziehen. Der 73-Jährige fühle sich „äußerst gut“, wie er in Washington vor Journalisten versicherte. „Es gibt keine Symptome, nichts“, so der Präsident. Dabei hatte Donald Trump* kürzlich Kontakt zu drei Abgeordneten seiner Partei, die wiederum Kontakt mit einem Infizierten hatten.

Einer von ihnen ist Trumps frisch ernannter Stabschef Mark Meadows, der nach freiwilliger Isolation bereits negativ auf das Virus getestet wurde. In den USA sollen laut den Zahlen der Johns-Hopkins-Universität über 800 bestätigte Fälle gemeldet, 28 Personen starben an den Folgen des Virus. 

Der Präsident überraschte zuletzt mit kuriosen Aussagen zur Bekämpfung des Coronavirus. In den USA laufen unterdessen weiter die Vorwahlen - ebenfalls in Teilen überschattet von der Coronavirus-Krise.

Coronavirus: Donald Trump teilt erneut auf Twitter aus - Diesmal gegen die Notenbank

Update um 16.06 Uhr: Donald Trump muss für seinen Umgang mit der Corona-Krise derzeit einiges an Kritik einstecken. Nun teilt der US-Präsident selbst aus. Er hat die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) am Dienstag in einem Twitter-Post als „erbärmlich“ bezeichnet und den Verantwortlichen dort vorgeworfen, dass das Institut sich zu „langsam“ bewegen würde. Die Notenbank müsse den Leitzins auf ein Niveau wie in anderen Staaten absenken, mit denen die USA in einem wirtschaftlichen Wettbewerb stünden, forderte Trump.

„Die Federal Reserve muss ein Anführer sein, nicht ein sehr später Nachzügler wie bislang“, schrieb Trump weiter auf Twitter. Vergangene Woche hatte die US-Notenbank den Leitzins angesichts der Ausbreitung des Coronavirus bereits um einen halben Prozentpunkt abgesenkt. Trump hat die US-Notenbank in der Vergangenheit immer wieder scharf angegriffen. Er bricht damit mit der Gepflogenheit, die Unabhängigkeit der Zentralbank zu respektieren. 

Erstmeldung vom 10. März 2020: 

Washington/New York - Obwohl das Coronavirus* die USA mit bislang rund 600 Infizierten und 26 Todesfällen bislang nicht so schwer getroffen hat wie beispielsweise Italien* oder China, herrscht in den Vereinigten Staaten wegen der mysteriösen Lungenerkrankung große Unsicherheit, die sich nun in Misstrauen gegenüber dem amerikanischen Präsidenten Donald Trump* zu verwandeln scheint. 

Coronavirus: An der New Yorker Börse herrscht Misstrauen gegenüber Trump

„Um es vorsichtig zu formulieren ist man nicht gerade optimistisch, dass die amerikanische Regierung den Ernst der Lage richtig einschätzt, geschweige denn im Griff hat“, berichtete ZDF-Korrespondent Johannes Hano im heute Journal von der New Yorker Börse. Dort herrsche extreme Verunsicherung, beschrieb Hano die Stimmung an der Wall Street. „Panik, Kontrollverlust, Rezession - das sind Wörter, die hier den ganzen Tag die Runde gemacht haben.“

Zwar hat Trump nach dem massiven Einbruch der Börse in New York am Montag „dramatische Maßnahmen“ gegen die wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus angekündigt. Doch ob er das Virus tatsächlich so ernst nimmt, wie es wohl angebracht wäre, daran zweifeln Wirtschaftsexperten und viele andere Beobachter in den USA. Das ist nicht verwunderlich angesichts mancher Aussagen, die der Präsident noch vor nicht allzu langer Zeit von sich gab. So habe Trump* noch vor kurzem gesagt, man solle sich keine Sorgen machen, alles sei gut, berichtet Hano. So schnell, wie das Virus in die Welt gekommen sei, werde es auch wie durch ein Wunder wieder verschwinden

Auch interessant: Warum das Coronavirus am Ende keine Chance haben wird*, argumentiert Merkur-Chefredakteur Georg Anastasiadis in seinem aktuellen Kommentar bei Merkur.de*.

Coronavirus-Folgen sind zentrales Thema an der Wall Street - Händler nervös wegen Trump

„Aber an Wunder glaubt man hier nicht. Man schaut nach China, schaut nach Europa und sieht was dort passiert, dass Absatzmärkte einbrechen, Handelsketten unterbrochen werden und da wird man nervös“, sagte Hano über das Verhalten der Aktienhändler an der New Yorker Börse. Das Problem sei, dass überhaupt nicht klar sei, wo die ganze Sache enden werde, erklärt Hano weiter. „Anders als bei einem singulären Ereignis wie einem Tsunami.“ Da wisse man, was passiert sei, man könne sofort Maßnahmen ergreifen. Das könne man hier nicht und deswegen sei man extrem nervös. 

Trump kündigte unterdessen an, dass er am Dienstag mit Kongressmitgliedern über die Maßnahmen gegen die Folgen der Epidemie für die US-Wirtschaft beraten wolle. Bei den Gesprächen werde es unter anderem um eine weitere mögliche Reduzierung der Einkommensteuer gehen. Auch über Unterstützungsmaßnahmen für von der Corona-Krise betroffene Unternehmen solle gesprochen werden.

Auch interessant: COVID-19 und Grippe im Vergleich - so unterscheiden sich die beiden Viruskrankheiten

Coronavirus habe „die Welt aus heiterem Himmel getroffen“, sagte Trump

Für Mittwoch lud Trump die Chefs großer US-Finanzinstitute zu Beratungen über die ökonomischen Folgen des Coronavirus ins Weiße Haus ein, wie aus Bankenkreisen verlautete. Der Virus-Ausbruch* habe „die Welt aus heiterem Himmel getroffen“, sagte der US-Präsident. Bislang sei seine Regierung mit der Epidemie aber „sehr gut umgegangen“, beteuerte Trump erneut. Darüber herrscht an der Wall Street aber offenbar eine andere Meinung. Und auch mit einem seiner jüngsten Twitter-Posts trägt Trump wohl nicht dazu bei, dass Misstrauen gegenüber seinem Umgang mit der Corona-Krise zu mindern. In seinem Post betont Trump, dass das Coronavirus bislang viel geringere Auswirkungen als eine übliche Grippe habe. Das Leben und die Wirtschaft könne ganz normal weitergehen, schrieb der US-Präsident noch am Montag. Dass er damit nicht recht hat, zeigt aber schon der gestrige Börsen-Einbruch.

Etwas besorgniserregend ist auch die Tatsache, dass zwei US-Abgeordnete, die kürzlich direkten Kontakt zu Präsident Donald Trump hatten, sich wegen das Coronavirus in Quarantäne begeben haben. Die republikanischen Parlamentarier Doug Collins und Matt Gaetz hatten Ende Februar bei der Jahresversammlung konservativer Aktivisten und Parlamentarier (CPAC) in engerem Kontakt zu einem Teilnehmer gestanden, der mit dem neuartigen Erreger infiziert war, teilten beide Abgeordnete am Montag mit.

Coronavirus: Trump hatte Kontakt zu Quarantäne-Fällen - ob er getestet ist, ist unklar

Am vergangenen Freitag hatte Collins Trump am Sitz der Gesundheitsbehörde CDC in Atlanta im Bundesstaat Georgia getroffen und seine Hand geschüttelt. Gaetz war am Montag mit Trump in der Präsidentenmaschine Air Force One unterwegs. Ob Trump mittlerweile auf das Virus getestet wurde, ist jedoch unklar. Vizepräsident Mike Pence sagte noch am Montag, dass er dazu keine Informationen hat. Er kündigte eine Information des Amtsarztes im Weißen Haus dazu an.

Übrigens: Nicht nur in der amerikanischen Regierung sorgt das Coronavirus für Tumult. Auch die Regierungsspitzen hierzulande liefern sich derzeit hitzige Debatten im Bundestag. Außerdem ist Bundesinnenminister Horst Seehofer derzeit durch die Corona-Krise relativ stark eingeschränkt. Nachdem er in Brüssel mit einem Menschen Kontakt hatte, der mittlerweile unter Coronavirus-Verdacht steht, bleibt er vorerst zuhause in Ingolstadt. Ein anderer Politiker hat sich sogar für 14 Tage in Quarantäne begeben. Derweil soll eine Hellseherin die Corona-Krise schon im vergangenen Jahrhundert angedeutet haben. Ein herzerwärmendes Video aus Italien zeigt eine besondere Aktion unter Nachbarn - mittlerweile geht es viral. Die Regierungschefs der G7-Staaten beraten am Montag in einer Video-Konferenz zur Coronavirus-Pandemie und dem Umgang damit. Gastgeber wird Donald Trump sein.

*Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks. 

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