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Diese Partei erhält die meisten Großspenden - Konzern sponsert CDU und SPD

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Schwarz-Rot-Gold - Koalitionsgipfel im Kanzleramt
Die Parteien von Angela Merkel und Andrea Nahles erhielten Großspenden von Daimler. © dpa / Bernd von Jutrczenka

Der Bundestag hat die bisherigen Großspenden an die Parteien im Jahr 2018 veröffentlicht. Eine Partei führt das Ranking mit Abstand an. Auch kleinere Gruppierungen profitieren.

Berlin - Die CDU hat in den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres von allen Parteien mit Abstand die meisten Großspenden erhalten. Bis Ende Juli gingen sieben mal Spenden in Höhe von mehr als 50.000 Euro ein, insgesamt bekamen die Christdemokraten 710.002 Euro. Die Zahlen sind auf der Homepage des Bundestags öffentlich einsehbar. Die CDU bekam ihre Spenden unter anderem von Daimler und der BMW-Aktionärsfamilie Quandt.

Dagegen gingen beim Koalitionspartner SPD nur 200.000 Euro verteilt auf zwei Spenden ein. Das Geld kam von Daimler und dem Immobilienunternehmen Dietmar Bücher - Schlüsselfertiges Bauen.

Der Südschleswigscher Wählerverband (SSW), der in Schleswig-Holstein die dänische Minderheit vertritt, erhielt verteilt über drei Spenden insgesamt 355.862,15 Euro. Das dänische Parlament unterstützt die Minderheit in Norddeutschland. Die Kommunisten von der DKP bekamen über eine einzige Großspende 352 420,50 Euro von Andreas Zechmeister aus Bad Orb.

FDP, AfD, Grüne und Linke ohne meldungspflichtige Großspenden

FDP, AfD, Grüne und Linke erhielten keine Spenden über 50.000 Euro. Ab dieser Marke müssen die Zuwendungen dem Präsidenten des Deutschen Bundestages unverzüglich gemeldet werden, sie werden inklusive der Namen der Spender veröffentlicht.

Im selben Zeitraum des vergangenen Jahres hatte es mehr Großspenden gegeben - das waren die Monate vor der Bundestagswahl im September. Die FDP bekam von Januar bis Ende Juli 2017 insgesamt 1,56 Millionen Euro verteilt auf 13 Großspenden. Bei der CDU gingen im selben Zeitraum rund 2 Millionen Euro ein, bei der SPD nur im April 100.000 Euro. Auch die Grünen bekamen in den ersten sieben Monaten des vergangenen Jahres eine Spende von 100.000 Euro, der SSW bekam drei Spenden von insgesamt 361.454,89 Euro, also etwa gleich viel wie im selben Zeitraum in diesem Jahr.

Linke-Chef Bernd Riexinger kritisierte, dass Unternehmen und ihre Vertreter den Parteien große Summen überweisen. „Wer Großspenden von Konzernen, Banken, Versicherungen und Lobbyisten erhält, der macht selten Politik für die sozial Benachteiligten in der Gesellschaft“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. „Der kann politisch nicht da im Sinne des Allgemeinwohls regulieren, wo es darum geht, die Interessen der Mächtigen ein Stück weit zu beschneiden.“ Lobbypolitik im Sinne des Rechtes des Stärkeren stehe ja bei der Union „bekanntlich im Mittelpunkt“. Die Linke fordert deswegen ein Verbot von Großspenden für alle Parteien.

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dpa/fn

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