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Trump sagt Teilnahme an Korrespondenten-Dinner ab

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Kein Bedarf am Korrespondenten-Dinner im Weißen Haus: Donald Trump bricht schon nach wenigen Wochen als Präsident mit einer Tradition.
Kein Bedarf am Korrespondenten-Dinner im Weißen Haus: Donald Trump bricht schon nach wenigen Wochen als Präsident mit einer Tradition. © dpa

Washington - Das Verhältnis zwischen Donald Trump und den Medien steht vor einer weiteren Zerreißprobe. Der US-Präsident bleibt dem traditionellen Dinner der Korrespondenten fern.

Im eskalierenden Streit mit den Medien bricht US-Präsident Donald Trump mit einer jahrzehntelangen Tradition: Trump sagte am Samstag seine Teilnahme am traditionellen Dinner der Korrespondenten im Weißen Haus ab. Er gab seine Entscheidung im Kurzbotschaftendienst Twitter bekannt, einen Grund nannte er nicht. "Bitte richtet allen gute Wünsche aus und habt einen tollen Abend", schrieb er.

Die Vereinigung der Korrespondenten im Weißen Haus erklärte, sie halte an der Veranstaltung fest. Sie organisiert das Dinner mit dem amtierenden Präsidenten als Ehrengast Jahr für Jahr, die Tradition reicht bis 1921 zurück.

Das Korrespondenten-Dinner muss ohne den US-Präsidenten stattfinden.
Das Korrespondenten-Dinner muss ohne den US-Präsidenten stattfinden. © AFP

„Bedeutende Rolle unabhängiger Nachrichtenmedien“ wird gefeiert

Der Präsident der Korrespondenten-Vereinigung, Jeff Mason, erklärte, bei dem Gala-Dinner am 29. April sollten "der Erste Verfassungszusatz und die bedeutende Rolle unabhängiger Nachrichtenmedien in einer gesunden Republik" gefeiert werden. Zudem sollten "einige der besten Beiträge des politischen Journalismus aus dem vergangenen Jahr und die vielversprechenden Studenten gewürdigt werden, die die nächste Generation unseres Berufes repräsentieren". Die Vereinigung vergibt jedes Jahr eine Reihe von Stipendien an Journalismusstudenten.

Das Dinner der Korrespondenten im Weißen Haus ist traditionell einer der gesellschaftlichen Höhepunkte in Washington. Zahlreiche Prominente sind unter den Gästen. Im Zentrum steht normalerweise eine launige Rede des jeweiligen Amtsinhabers, die in der Regel mit viel Selbstironie gewürzt ist.

Über dem Weißen Haus ziehen dunkle Wolken auf.
Über dem Weißen Haus ziehen dunkle Wolken auf. © dpa

Eskalation im Streit zwischen Medien und Regierung

Der Streit der US-Regierung mit kritischen Medien war in den vergangenen Tagen eskaliert. Am Freitag löste der Ausschluss bestimmter US-Medien von einer Presse-Unterrichtung im Weißen Haus unter Journalisten Empörung aus. Der Fernsehsender CNN, die Zeitung New York Times und das Magazin Politico gehörten zu den Organisationen, die nicht zugelassen wurden. Diese Medien hatten zuletzt immer wieder kritisch über Trump und dessen rechtskonservative Regierung berichtet.

Wesentlich kleinere, aber der Regierung wohlgesonnene Medien wie das ultrarechte Portal "Breitbart News" oder das One America News Network wurden hingegen zu der Presse-Unterrichtung zugelassen.

Korrespondenten-Vereinigung fordert Diskussion

Die Vereinigung der Korrespondenten im Weißen Haus protestierte "scharf" gegen das Vorgehen der Regierung. Der Vorstand werde dies mit dem Stab im Weißen Haus diskutieren, hieß es.

Trump schmähte Journalisten vor und nach einem Wahlsieg immer wieder als "unehrlich" und warf ihnen wiederholt vor, gefälschte Nachrichten (fake news) zu verbreiten. Zuletzt hatte er seinen Ton noch einmal verschärft und Medien seines Landes als "Feinde des Volkes" bezeichnet.

afp

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