"Lars Klingbeil wäre ausgezeichnete Wahl als Parteivorsitzender", sagte der bisherige Bundesarbeitsminister und Parteivize Hubertus Heil der "Rheinischen Post". Er äußerte sich zuversichtlich, "dass es uns erneut gelingen wird, die Parteispitze als schlagkräftiges Team aufzustellen, das Kompetenzen bündelt, um dem Anspruch der SPD als Volkspartei gerecht zu werden".
Zu seinen eigenen Ambitionen sagte Heil: "Ich werde erneut als stellvertretender Parteivorsitzender der SPD kandidieren und bin dankbar, dass mein Bezirk mich dafür nominiert hat." Die neue Parteispitze soll auf einem Parteitag vom 10. bis 12. Dezember in Berlin gewählt werden.
Walter-Borjans rief die SPD auf, auch unter einer neuen Führung an ihrem derzeitigen Kurs und am zuletzt praktizierten Umgang* miteinander festzuhalten. "Wir müssen unsere eigene Erfolgsgeschichte ernst nehmen. Die hat nicht nur mit einem Kandidaten und zwei Vorsitzenden zu tun, sondern mit der Bereitschaft, dass jeder sich auch mal zurücknimmt", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Der scheidende SPD-Chef verwies auf eine neue "viel offenere und respektvollere" Debattenkultur in der Partei und betonte: "Alphatier-Gehabe ist ein Auslaufmodell. Das sollte auch so bleiben." Mit Blick auf Klingbeil und Esken sagte er: "Die Zusammenarbeit von Saskia Esken und mir mit Lars Klingbeil ist eng und gut."
Walter-Borjans hat seinen Rückzug unter anderem mit dem Ziel eines Generationswechsels begründet. Er ist 69 Jahre alt, Esken 60 Jahre und Klingbeil 43 Jahre. Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat deutlich gemacht, dass er den Parteivorsitz nicht anstrebt. (AFP/dpa) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA