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Fahrenschon: Wer könnte Nachfolger werden?

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Finanzminister Georg Fahrenschon (CSU)
Georg Fahrenschon © dpa

München - Finanzminister gesucht! Nachdem Georg Fahrenschon seinen Rückzug aus der Politik angekündigt hat, braucht Horst Seehofer einen Nachfolger - und hat dafür verschiedene Optionen.

"Keiner drängt sich auf"

In fast allen Varianten zur Lösung von Horst Seehofers Personalproblem spielt Markus Söder (44) die Schlüsselrolle. Variante eins: Der nach Guttenbergs Abgang wahrscheinlichste Kronprinz Seehofers wird selbst Finanzminister. Variante zwei: Söder wechselt ins Innenministerium, wo er sich als „Law and Order“-Mann bei einem klassischen CSU-Thema profilieren könnte.

Bei diesem Planspiel müsste Joachim Herrmann (55) ins Finanzressort wechseln – aber der Franke signalisierte Seehofer schon, dass er wenig Lust hat, seinen Stuhl im Innenministerium zu räumen. Ein weiterer heißer Kandidat ist Staatskanzleichef Marcel Huber. Der 53-jährige Oberbayer könnte entweder direkt Fahrenschon beerben – oder aber ins Umweltressort wechseln, falls Söder ins Finanzministerium geht.

Angesichts der schwierigen Materie Finanzen wäre es zwar die einfachste Lösung, den bisherigen Finanz-Staatssekretär Franz Josef Pschierer (55) um Minister zu befördern. Doch Pschierer werden von Insidern keinerlei Chancen zugeschrieben.

Ein Staatssekretär, dem hingegen höhere Weihen zugetraut werden, ist Thomas Kreuzer aus dem Kultusministerium. Der 52-jährige Ex-Richter des Land­gerichts Kempten profilierte sich als Vorsitzender des BayernLB-Untersuchungsausschusses – und steckte damit auch schon tief drin im Hauptproblem des bayerischen Haushalts.

Spekuliert wird auch, dass sich Seehofer Hilfe aus Brüssel nach Bayern holt: Wenn er etwa den Niederbayern Manfred Weber (39) oder den Schwaben Markus Ferber (46) zum Finanzminister machen würde, könnte sich Seehofer eine größere Kabinettsumbildung sparen.

Doch beide EU-Parlamentarier haben wiederholt ihren eigenen Kopf gezeigt und gegen Seehofer Stellung bezogen. Angenehmer wäre es da für den CSU-Chef schon, die Chefin der Frauen-Union aus dem EU-Parlament nach München zu holen: Angelika Niebler (48). Die Europaabgeordnete würde auch Seehofers Wunsch nach einer höheren Frauenquote auf wichtigen CSU-Posten befriedigen.

Ein heißer Kandidat hat schon abgewunken: Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Hartmut Koschyk (52) ,räumte im Nordbayerischen Kurier ein, auch er sei gefragt worden, ob er zur Verfügung steht – doch er habe dankend abgelehnt. Egal, für welche Lösung sich Seehofer entscheidet: Der Top-Mann oder die Top-Frau für das schwierige Ressort scheint nicht in Sicht… Ein CSU-Stratege meinte am Wochenende resigniert: „Es drängt sich eigentlich keiner auf.“

tz

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