G8-Staaten wollen ihre Atomkraftwerke überprüfen

Deauville - Neben den EU-Mitliedern werden nach Angaben von Bundeskanzlerin Angela Merkel auch die acht größten Industriestaaten sämtliche Atomkraftwerke Stresstests unterziehen.
“Die Runde der G-8-Staaten hat sich dazu verpflichtet“, sagte Merkel am Donnerstag auf dem G-8-Gipfel im nordfranzösischen Deauville. Alle würden sich für “periodische und intensive Sicherheitsüberprüfungen einsetzen“.
Die EU hatte sich am Mittwoch nach langem Ringen auf die Kriterien für ihre Akw-Stresstests geeinigt. Überprüft wird in Europa, ob die Meiler neben Naturkatastrophen wie in Japan auch Flugzeugabstürzen standhalten können. Die genauen Kriterien für die G-8-Prüfungen sollen nun von der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) ausgearbeitet werden, sagte Merkel. Die EU-Regeln würden dafür sicherlich ein Vergleichsmaßstab sein.
Mit der Verpflichtung der G-8 zu den Tests sollen die Lehren aus der Fukushima-Katastrophe gezogen werden. “Das ist ein deutlicher Fortschritt“ gegenüber dem Status quo, so die Kanzlerin.
Die Atomkraftwerke in Deutschland und Europa
Mit ihrem Werben für einen Atomausstieg nach deutschem Vorbild stieß Merkel in Deauville indes auf taube Ohren. Nach den Angaben des französischen Staatschefs und Gipfelgastgebers Nicolas Sarkozy wollen die meisten G-8-Staaten an der Kernenergie festhalten. Es gebe “keine Alternative“ sagte er. Gleichzeitig sei es aber notwendig, dass die erneuerbaren Energien ausgebaut würden.
dpad