Geheimdokumente zu Nahost-Verhandlungen im Netz

Doha - Der arabische Nachrichtensender Al-Dschasira hat im Stil der Enthüllungsplattform Wikileaks eine Sammlung von Geheimdokumenten zu den Nahost-Friedensverhandlungen veröffentlicht.
Daraus geht unter anderem hervor, dass die Palästinenser unter Präsident Mahmud Abbas seit zwei Jahren zu weitreichenden Zugeständnissen in Bezug auf die Stadt Jerusalem bereit sind. Doch auch dies reichte bislang nicht aus, um eine Einigung auf eine Zwei-Staaten-Lösung für Israelis und Palästinenser zu erzielen.
Die ersten arabischen Kommentatoren, die sich zu den von Al-Dschasira in der Nacht zum Montag veröffentlichten Dokumenten äußerten, zeigten sich entsetzt von der “Flexibilität“ der palästinensischen Verhandlungsführer. Aus den Gesprächsprotokollen, E-Mails und Karten geht deutlich hervor, dass die Palästinenser unter Abbas noch viel stärker als unter dem früheren Präsidenten Jassir Arafat aus einer Position der Schwäche heraus agieren.
Wie der im Golfemirat Katar beheimatete TV-Sender in den Besitz dieser Dokumente gelangte, wurde nicht erklärt. Einige Namen und Telefonnummern habe man aus den Dokumenten, die bis zum kommenden Mittwoch sukzessive ins Netz gestellt werden sollen, herausgestrichen, hieß es.
dpa