“Gorch Fock“-Kapitän wegen Wasserski-Ausflugs in der Kritik

Berlin - Im Wirbel um das Bundeswehr-Segelschiff "Gorch Fock" sorgt nun auch ein umstrittener Wasserski-Ausflug von Kapitän Michael Brühn für Diskussionen. Hat er die Besatzung für sein Privatvergnügen in Gefahr gebracht?
Das Verteidigungsministerium nimmt den Kapitän in Schutz: Ein
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Wasserski-Ausflug des “Gorch Fock“-Kapitäns Michael Brühn war nach Ansicht des Verteidigungsministeriums kein Fehlverhalten. “Die heute veröffentlichten Fotos in der “Bild“-Zeitung lassen kein vorwerfbares Verhalten von Kapitän zur See Michael Brühn erkennen“, teilte das Ministerium am Donnerstag in Berlin mit. “Die Wasserskier wurden seinerzeit aus Betreuungsmitteln beschafft und standen der gesamten Besatzung zur Verfügung.“ Dies sei eine “Betreuungsmaßnahme“ und gängige, erlaubte Praxis in der Marine.
Die “Bild“-Zeitung veröffentlichte am Donnerstag Fotos, die den Kapitän beim Wasserski-Fahren vor der “Gorch Fock“ zeigen. Die Bilder sollen vom November 2004 stammen. Der Kapitän zur See habe damals eigens angeordnet, die Segel zu raffen, und sich dann von einem Beiboot durchs Wasser ziehen lassen.
Nach Darstellung des Ministerium ist das Einholen der Segel zum Stopp des Schiffes nicht gefährlich. Dazu müsse man nicht in die Takelage (Masten und Tauwerk) klettern. Eine Offiziersanwärterin war im November 2011 aus der Takelage der “Gorch Fock“ in den Tod gestürzt. Brühn hat das Kommando auf dem Schulschiff gerade erneut übernommen, nachdem der zuletzt verantwortliche Kapitän Norbert Schatz wegen der Prüfung der Vorfälle abberufen worden war.
dpa