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Weltweiter Klimastreik: Greta Thunberg sendet Gänsehaut-Botschaft

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Greta Thunbergs Auftritt beim UN-Klimagipfel steht am Samstag bevor.
Greta Thunbergs Auftritt beim UN-Klimagipfel steht am Samstag bevor. © AFP / JOHANNES EISELE

Mit emotionalen Posts animiert „Fridays for Future“-Aktivistin Greta Thurnberg Demonstranten. Am Samstag steht ihr großer Auftritt beim Klimagipfel bevor.

Update vom 20. September, 18.15 Uhr:  Greta Thunberg ist bereits seit einigen Wochen in den USA. Am Samstag beginnt dann das Ereignis, zu dem die junge Klimaaktivistin nach New York gereist ist: Der Klimagipfel der Vereinten Nationen. Sie wird gleich am ersten Tag als Rednerin auftreten, nämlich beim Jugend-Klimagipfel. Der Gipfel könnte wegweisend für die künftige Klimapolitik sein.

Weltweiter Klimastreik: Greta sendet Gänsehaut-Botschaft - und äußert große Hoffnung

Update vom 20. September, 16.23 Uhr: Auch Greta ist am Tag des weltweiten Klimastreiks erwacht. Die Wahl-New-Yorkerin verbreitet via Instagram einen ersten Zwischenstand der Protestlerzahlen. Demnach seien in Australien 400.000 Menschen auf die Straße gegangen, jeweils 100.000 in Berlin sowie London und 50.000 in Hamburg. Ihre Meinung: „Es ist mehr als gigantisch!!! In jeder Stadt.“ Zu einem Bild aus Athen schrieb sie zudem: „Gemeinsam verändern wir die Welt.“

Greta Thunberg in New York: Motivations-Post für die Klimawandel-Protestler via Instagram

Update vom 20. September, 10.30 Uhr: Weltweit gehen die Menschen auf die Straße, um den Kampf gegen den Klimawandel anzuregen. Als Gesicht der „Fridays for Future“-Bewegung tut sich besonders Greta Thunberg hervor. Bevor sie in New York am Abend des 19. September ins Bett geht, postet sie via Instagram noch eine emotionale Aufforderung an die Länder, die als erste den neuen Tag begrüßen: „Viel Glück, Australien, Philippinen, Japan und allen Nationen auf den pazifischen Inseln. Ihr seid die ersten! Geht voran! Fröhliches Streiken!“

Außerdem verbreitet die Klima-Aktivistin ein Foto aus einem Park in Sydney und schreibt dazu: „Das ist die immense Menge, die in Sydney aufgestanden ist. Australien legt die Messlatte hoch.“ Und weiter: „Bitte teilt so viele Bilder wie möglich auf allen Plattformen, wenn die Streiks Asien, Europa und Afrika erreichen.“

Greta selbst gehört in New York dann zu den letzten, die den besonderen Tag begehen und wird wie gewohnt voranschreiten.

Greta Thunberg in New York: Yacht „Malizia“ auf Rückweg in Unfall verwickelt

Update 19. September, 17.30 Uhr: Greta Thunberg ist momentan noch in den USA. Den Weg dorthin trat sie unter großer medialer Beachtung auf einer Segelyacht an - die nun auf der Rückfahrt einen Unfall hatte. 

Boris Herrmann, der Segelsportler, der Thunberg nach Amerika bracht, berichtet davon auf seiner Facebook-Seite. Demnach sei die „Malizia“ vor ein paar Tagen mit einem „unidentifizierten Objekt“ zusammengestoßen. Man sei allerdings erleichtert, dass keine strukturellen Schäden an dem Boot gefunden worden seien. Das Boot könne in Kürze seine Reise nach Frankreich fortsetzen. 

Das Segelboot soll bei 20 Knoten mit dem Hindernis zusammengeprallt sein. Hermann schrieb auf Facebook von einer „brutalen Kollision“.

Die Crew habe in Neufundland einlaufen müssen, um die Schäden an ihrem Boot zu untersuchen. Dort habe man auf Ultraschall-Experten gewartet. Herrmann hat Termindruck: Im Oktober will er an der Transatlantikregatta "Transat Jaques Vabre" teilnehmen.

Reinhold Messner äußert sich über Greta Thunberg und hat eine düstere Vision

Update vom 19. September, 9.25 Uhr: Bergsteiger-Legende Reinhold Messner (75) findet die Fridays for Future-Bewegung gut, glaubt aber nicht, dass sie am Ende viel bewegen kann. „Die Greta hat mit den Eltern das angeregt, das war eine gute Idee“, sagte Messner am Mittwochabend in Oberhausen. „Es gibt ein Bewusstsein, das wächst, aber konkret wird sich nichts ändern.“ Falls Greta Thunberg eines Tages Politikerin werde, komme es darauf an, was sie durchsetze. Es nütze nichts, gute Ideen zu haben, wenn man nicht gewählt werde.

Generell sehe er für die Welt „relativ schwarz“: „Wir sind zu viele, wir werden nicht mehr allzu lange Ressourcen haben, um den Lebensstandard zu halten, den wir haben.“

Vor diesem Hintergrund plädierte Messner für „Verzicht“. Verzicht müsse ein positiver Wert werden. „Wenn wir alle auf einen Teil dessen, was wir haben können, was wir nutzen können, was wir genießen können, verzichten und uns dabei wohlfühlen, dann geht's.“ Wenn das aber ein negativ empfundener Wert bleibe, dann werde es nicht gelingen. „Und die nächsten Generationen haben das auszubaden. Unsere Generation hat wahrscheinlich die höchste Lebensqualität, die es je auf dieser Erde gab.“

In einem Interview mit Mekur.de* sprach Reinhold Messner auch über Greta Thunberg und erklärte, wie die Welt noch gerettet werden kann.  

Greta Thunberg in den USA: Botschaft an US-Kongress und Treffen mit Barack Obama

Update vom 18. September, 20.27 Uhr: Die schwedische Klima-Aktivistin Greta Thunberg hat im früheren US-Präsidenten Barack Obama einen Fan gefunden: „Du und ich, wir sind ein Team“, sagte Obama bei einem Treffen mit der 16-Jährigen, wie aus einem von der Obama-Stiftung am Dienstag (Ortszeit) veröffentlichten Video zu sehen ist. Thunberg bedankte sich, dass Obama sich Zeit genommen habe. „Selbstverständlich“, antwortete Obama. „Du veränderst die Welt. Deswegen freuen wir uns sehr, Dich bei uns zu haben.“ Am Ende des Videos fragt Obama: „Kennst Du Fist Bumping?“ Dann schlagen beide ihre Fäuste gegeneinander.

In einer Mitteilung Obamas heißt es, aus Thunbergs wöchentlichen Schulstreiks für Klimaschutz sei „eine weltweite Bewegung von Millionen junger Menschen“ geworden. „Das ist die Macht junger Menschen - sie haben keine Angst zu glauben, dass Veränderung möglich ist.“ Thunberg verkörpere daher, warum er und Michelle Obama ihre Stiftung gegründet hätten. Die Stiftung teilte mit, das Treffen habe am Montag stattgefunden. Zum Ort machte sie keine Angaben. Thunberg hielt sich in den vergangenen Tagen in Washington auf. Derweil wird der Hass auf Greta Thunberg immer schlimmer, wie extratipp.com* berichtet.

„Fist-Bump“ gegen den Klimawandel? Greta Thunberg schlägt mit Barack Obama ein.
„Fist-Bump“ gegen den Klimawandel? Greta Thunberg schlägt mit Barack Obama ein. © AFP

Umfrage zu Greta Thunberg: Ein eklatanter Unterschied fällt sofort auf

Update vom 18. September, 8.03 Uhr: Die junge schwedische Klima-Aktivistin Greta Thunberg hat sich mit dem früheren US-Präsidenten Barack Obama getroffen. Das teilte Obama am Dienstag im Onlinedienst Twitter mit. Er bezeichnete die 16-Jährige als "eine der größten Verteidigerinnen unseres Planeten". Das Treffen fand demnach am Montag in Washington statt.

Die Stiftung Obama Foundation veröffentlichte ein Video des Treffens. Darauf erklärte Thunberg: "Niemand ist zu klein, um Einfluss zu nehmen und die Welt zu verändern." Der frühere US-Präsident lobte das Engagement der Schwedin und sagte: "Du und ich, wir sind ein Team."

Thunberg begann im Sommer 2018 mit ihrem Schulstreik für den Klimaschutz. Seitdem verbreiteten sich die Freitags-Demonstrationen unter dem Namen "Fridays for Future" in aller Welt. Die 16-jährige Schwedin kündigte Ende Mai an, ein Jahr mit der Schule auszusetzen und im September am Weltklimagipfel in New York teilzunehmen. Am Montag wurden sie und die Protestbewegung "Fridays for Future" von der Menschenrechtsorganisation Amnesty International in Washington mit dem Preis "Botschafter des Gewissens" ausgezeichnet. 

Das Thema Nachhaltigkeit ist offenbar das Thema der Stunde. Der Nachrichtensender ntv zum Beispiel hat deshalb gerade sein Logo geändert. Die Deutsche Umwelthilfe steht unterdessen in der Kritik - Union und FDP wollen gegen den Verband vorgehen.

Umfrage zu Greta Thunberg: Ein eklatanter Unterschied fällt sofort auf

Ursprungsartikel vom 17. September 2019: München - An Klima-Aktivistin Greta Thunberg scheiden sich die Geister. FDP-Chef und Porsche-Fahrer Christian Lindner sprach der „Fridays for future“-Bewegung in der Vergangenheit bereits die Kompetenz in Sachen Klimafragen ab. Anders sehen es viele Grünen - so hat beispielsweise deren Bundestagsabgeordnete Lisa Badum die 16-Jährige für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. 

Doch wie sieht es abseits der Politik in der Bevölkerung aus? Das wollte die „Bild“ wissen (Artikel hinter einer Bezahlschranke) und beauftragte das Institut „Insa“ mit einer entsprechenden Umfrage. Ergebnis: „56 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass der Klimawandel tatsächlich so schlimme Folgen haben wird, wie die schwedische Umweltikone und ihre Anhänger voraussagen“, schreibt das Blatt. Gut ein Viertel der Deutschen (28 Prozent) sei dagegen skeptisch und glaube das nicht. Große Unterschiede zwischen Altersgruppen konnte die Umfrage nicht ans Licht bringen.

Greta Thunberg: AfD-Anhänger überwiegend mit Ablehnung

Aber: Es gibt einen deutlichen Unterschied zwischen Ost- und Westdeutschland. Im Osten glaubt nur eine Minderheit vom 47 Prozent, dass der Klimawandel schlimme Folgen haben wird - das sind satte 11 Prozent weniger als im Westen. Hier schlägt sich offenbar die Unterstützung für die AfD in Ostdeutschland nieder - deren Politiker leugnen bekanntermaßen zu großen Teilen die Existenz des vom Menschen gemachten Klimawandels. 

Unter den AfD-Anhängern sind es immerhin 58 Prozent, die glauben, dass der Klimawandel keine schlimmen Auswirkungen haben wird. Ein eklatanter Unterschied zu den Anhängern der Grünen. Hier sind es 82 Prozent, die den Thesen von Greta Thunberg und „Fridays for future“ Glauben schenken.

Kumi Naidoo (r), Amnesty-Generalsekretär, überreicht Greta Thunberg den Amnesty-Menschenrechtspreis.
Kumi Naidoo (r), Amnesty-Generalsekretär, überreicht Greta Thunberg den Amnesty-Menschenrechtspreis. © dpa / Jacquelyn Martin

Greta Thunberg mit Amnesty-Menschenrechtspreis ausgezeichnet

Für ihren Einsatz haben Greta Thunberg und die Protestbewegung „Fridays For Future“ in Washington den wichtigsten Preis von Amnesty International erhalten. Die Auszeichnung sei für „all die furchtlosen Jugendlichen, die für ihre Zukunft kämpfen“, sagte die 16-Jährige am Montag bei der Preisverleihung. 

Für viele Menschen sei noch immer nicht die Verbindung zwischen dem Klimawandel und Migration, Hunger und der Verletzung von Menschenrechten klar, sagte Thunberg. Sie rief zum Handeln auf. „Menschen sterben! Und trotzdem schauen immer noch so viele von uns weg“, beklagte sie.

Greta Thunberg als „Botschafterin des Gewissens“

Lesen Sie auch: Bei Anne Will ging es am Sonntag um Klimapolitik. Nach dem Zoff zwischen Cem Özdemir und Andreas Scheuer schaltet sich jetzt die Twitter-Gemeinde ein. Das dürfte Greta nicht gefallen: 33 Schüler planen ihre Abschlussfahrt - ausgerechnet mit einem Kreuzfahrtschiff. Das sorgt für hitzige Diskussionen. Der Leiter der Studienfahrt regt sich jetzt über die öffentliche Kritik auf. In München treffen sich Klimawandel-Skeptiker in einem Hotel - auch der Gastgeber kassiert Kritik. Rund um die Welt gehen die Menschen im Klimastreik auf die Straße. Die Große Koalition ringt zur gleichen Zeit in Berlin um ein neues Klimapaket.

In Berlin hat die Aktivistengruppe Extinction Rebellion am Montag Proteste für mehr Klimaschutz gestartet. Die Aktivisten besetzen einen Verkehrsknotenpunkt in Berlin.

mb/dpa

*Merkur.de und extratipp.com sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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