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Greta Thunberg: Putin äußert sich herablassend - sie kontert frech

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Wladimir Putin hat auch eine klare Meinung über Greta Thunberg.
Wladimir Putin hat auch eine klare Meinung über Greta Thunberg. © dpa/Alexei Druzhinin, dpa/Jason Decrow

Greta Thunberg polarisiert. Selbst Staatsoberhäupter äußern sich herablassend über die Klima-Aktivistin.

Update vom 31. Dezember 2019: Wie geht es 2020 und darüber hinaus weiter mit Greta Thunberg und der Klimabewegung? Werden die Ziele erreicht? Ein Zukunftsforscher hat nun über die Zukunft von Greta Thunberg und der Klima-Bewegung gesprochen und sagt entscheidende Veränderungen voraus.

Update vom 11.10.2019: Greta Thunberg geht überraschend leer aus: Die Favoritin erhält den Friedensnobelpreis nicht

15.31 Uhr: Der AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen hat die Facebook-Protestgruppe Fridays for Hubraum gelobt. Sie sei „eine logische und vernünftige Reaktion gegen den ideologischen Irrsinn der Ökoaktivisten“, sagte der AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen dem „Spiegel“.

Die Facebook-Gruppe mit mittlerweile über 540.000 Mitgliedern wurde nach eigenen Angaben als eine Gegenbewegung zu Greta Thunbergs Fridays for Future gegründet. Nach zahlreichen Hassbotschaften, die teilweise Morddrohungen gegen Thunberg und rechtsradikale Parolen enthielten, wurde die Gruppe vergangene Woche zeitweise geschlossen.

Die Gruppe stehe „nicht im Zusammenhang mit linken oder rechten Gruppen oder Parteien“, schrieb am Dienstag einer der Gründer der Gruppe mit dem Facebook-Namen Chris Grau. Fridays for Hubraum stehe für eine „wissenschaftliche und rationale Umweltpolitik“ und sei keine Bewegung von Leugnern des Klimawandels. 

Nach ihrem Auftritt in Davos überraschte Greta Thunberg mit einem Tweet, indem sie über ihren Abschied aus der großen Öffentlichkeit sprach.

Greta Thunberg: Vergiftetes Lob von Putin - jetzt kontert sie frech

Update vom 4. Oktober 2019, 10.55 Uhr: Sogar die mächtigsten Männer der Welt arbeiten sich an Klima-Aktivistin Greta Thunberg ab. Nach Donald Trump hat diese Woche Russlands Präsident Wladimir Putin zugeschlagen (siehe auch Update vom 2. Oktober, 18.05 Uhr) - und in einer Mischung aus verschwörungstheoretischen Andeutungen und vergiftetem Lob über Thunberg gesprochen.

Die junge Schwedin hat nun allerdings in aller Stille gekontert, nach genau demselben Muster wie zuvor in Trumps Fall. Sie änderte ihre Selbstbeschreibung bei Twitter. Zu lesen war am Freitag auf ihrem Profil: „Ein gutmütiger, aber schlecht informierter Teenager.“ 

Damit spielte Thunberg eindeutig auf Putins Worte an. „Ich bin sicher, dass Greta ein gutmütiges und sehr ehrliches Mädchen ist“, hatte er am Mittwoch in Moskau gesagt. Hinzugefügt hatte der russische Präsident, es könne „nur verurteilt werden“, wenn jemand Kinder und Jugendliche zu seinem Interesse „missbrauche“. Wer gemeint sein könnte und um welches Interesse es gehe, erklärte Putin nicht.

Trump hatte im September ähnlich wie Putin erklärt, Thunberg wirke wie ein „sehr glückliches junges Mädchen, das sich auf eine strahlende und wundervolle Zukunft freut“. Die Klimaaktivistin übernahm die Zuschreibung daraufhin unkommentiert in ihre Twitter-Profilbeschreibung.

Greta Thunberg wird am Freitag derweil in den USA die nächste Fridays-For-Future-Demonstration besuchen: Sie ist aktuell in Chicago zu Gast. Außerdem witzelte Dieter Nuhr in seiner ARD-Seundung über die Klimaaktivistin und sorgte damit für wütende Kommentare im Netz. Nun verteidigt der Kabarettist seine Kritik an Greta Thunberg im Interview mit Merkur.de*.

Putin teilt derweil weiter aus: Bei einer Pressekonferenz bezeichnete der Kreml-Chef das Tiergarten-Mordopfer selbst als „Mörder“.

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Greta Thunberg: Tschechischer Ex-Präsident lästert über „Gretaismus“

Update vom 3. Oktober 2019, 22.12 Uhr: Der frühere tschechische Staatspräsident Vaclav Klaus schoss auf einer AfD-Veranstaltung am Tag der Deutschen Einheit gegen Greta Thunberg und die Klima-Aktivisten. Wie die gastgebende Partei sieht er im Widerspruch zu nahezu der gesamten Wissenschaft keine maßgebliche Verantwortung des Menschen für den Klimawandel.

Folglich beklagte Klaus einen angeblichen „radikalen Klima-Alarmismus“ und lästerte über einen „Gretaismus“. Diese Phänomene, aber auch Multikulturalismus, Genderismus und Feminismus, Europäismus und Globalismus „und weitere moderne -ismen“ seien „eine seriöse Bedrohung der westlichen Gesellschaft“, sagte er.

Greta Thunberg: Deutliche Mehrheit der Deutschen gegen Friedensnobelpreis für Klima-Aktivistin

Update vom 3. Oktober 2019, 11.15 Uhr: Zwei Drittel der Deutschen sind einer Umfrage zufolge gegen eine Ehrung der Klimaschutz-Aktivistin Greta Thunberg mit dem Friedensnobelpreis. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Instituts YouGov im Auftrag des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND, Donnerstagsausgaben) mit 2000 Befragten über 18 Jahren hervor.

Auf die Frage, ob Thunberg den Friedensnobelpreis erhalten sollte, antworteten demnach 66 Prozent mit Nein sowie 15 Prozent mit Ja. Nicht festlegen ("Weiß nicht") wollten sich 19 Prozent. Thunberg ist die Initiatorin der weltweiten Klimaschutz-Bewegung "Fridays for Future". Am 11. Oktober wird in Oslo bekanntgegeben, wer in diesem Jahr den Friedensnobelpreis erhalten wird.

Greta Thunberg polarisiert: Wladimir Putin mit klarer Meinung

Update 18.05 Uhr: Nun hat sich auch noch Russlands Präsident Wladimir Putin zum Phänomen Greta Thunberg geäußert: Er kann die Euphorie für die Klimaaktivistin Greta Thunberg nach eigenen Angaben nicht nachvollziehen. „Ich bin sicher, dass Greta ein gutmütiges und sehr ehrliches Mädchen ist“, sagte der Kremlchef am Mittwoch bei der Energiewoche in Moskau. Erwachsene sollten jedoch nach seiner Auffassung alles dafür tun, um Kinder und Jugendliche nicht in extreme Situationen zu bringen. „Sie müssen sie vor übermäßigen Emotionen schützen, die die Persönlichkeit zerstören können.“

Wladimir Putin hat auch eine klare Meinung über Greta Thunberg.
Wladimir Putin hat auch eine klare Meinung über Greta Thunberg. © dpa/Alexei Druzhinin, dpa/Jason Decrow

Es sei aber sehr gut, wenn Jugendliche auf akute Probleme aufmerksam machten, sagte Putin. „Sie müssen auf jeden Fall unterstützt werden“. „Aber wenn jemand Kinder und Jugendliche zu seinem Interesse missbraucht, kann das nur verurteilt werden“, meinte der Kremlchef, ohne jemandem beim Namen zu nennen. Niemand habe der 16-Jährigen erklärt, dass die moderne Welt komplex und vielfältig sei. Ähnlich - aber mit drastischeren Worten - äußert sich TV-Satiriker Nuhr auch in einem Podcast.

Hass auf Greta Thunberg - Psychologe erklärt, woher er kommt

Update vom 2. Oktober 2019, 13.30 Uhr: Woher kommt die heftige Abneigung gegen Greta Thunberg, die sich bei einigen Zeitgenossen in Form von heftigen Hasskommentaren Bahn bricht? Der Medienpsychologe Tobias Rothmund glaubt die Hintergründe zu kennen. Für ihn ist der „Widerstand gegen Veränderungen“ die treibende Kraft. Das sagte er dem Portal derwesten.de.

Rothmund erkennt ein Verhaltensmuster, das auch die Politik bei einigen Entscheidungen ausbremst. „Radikale schnelle Veränderungen sind für viele Menschen bedrohlich. Es ist kein Wunder, dass die Politik sich in der Klimapolitik schwer tut mit radikalen Schritten.“ Viele Menschen würden in den persönlichen Attacken gegen die 16-Jährige ihre Angst vor Veränderungen kanalisieren. 

„Für manche Menschen ist es eine Strategie, sich der Veränderung entgegenzustellen. Also den menschengemachten Klimawandel zu leugnen und sich die Argumente herauszupicken, die dazu passen“, zitiert ihn derwesten.de.

Er sieht es als Aufgabe der Politik, die Angst vor Veränderung einzudämmen. Die Sorgen sollten ernst genommen werden, erklärt er. „Die Regierung muss ihr Narrativ ändern und den Umweltschutz als Möglichkeit kommunizieren, die bestehenden Verhältnisse zu erhalten. Denn eben diese Verhältnisse sind durch den Klimawandel gefährdet.“

Beispiele für Anfeindungen gibt es fast täglich - nicht nur auf der deutschen Facebook-Seite „Fridays For Hubraum“: Gerade erst machte ein italienischer Fußballtrainer von sich reden. Er schrieb via Facebook: „Mit 16 könnte sie schon anschaffen gehen, alt genug dafür wäre sie ja.“ Der bekannte britische Moderator Jeremy Clarkson (“Top Gear“) nannte Greta Thunberg in einem Beitrag für die britische Sun ein „verzogenes Kind“.

Aber auch Greta Thunbergs Bewegung „Fridays For Future“ selbst bereitet einigen Beobachtern Sorgen - werden sich die Aktivisten radikalisieren?

Schwarzenegger macht Greta Thunberg ein Geschenk - es ist ein Auto

19.09 Uhr: Im Rahmen der ARD-Sendung „Nuhr im Ersten“ nahm sich Kabarettist Dieter Nuhr Klimaaktivistin Greta Thunberg und deren „Fridays For Future“-Bewegung vor. Im Internet setzte es heftige Reaktionen.

14.51 Uhr: Der deutsche EU-Kommissar Günther Oettinger findet den Hype um Klimaaktivistin Greta Thunberg „völlig übertrieben“. Er wolle sich über die 16-jährige Schwedin keine Meinung bilden, sagte der 65-Jährige im Bild-Talk „Die richtigen Fragen“. „Die einen himmeln sie an, die anderen verurteilen sie. Ich kann nur sagen: Die Fakten sind doch allen bekannt“, sagte Oettinger. Beim Klimaschutz ginge es nicht um Greta sondern um Wahrheiten. „Und wahr ist, dass wir (...) Treibhausgase in der Emissionsmenge weltweit verringern müssen.“ Deutschland rät er von Alleingängen im Klimaschutz ab. Das Land sollte in neue Technologien investieren, um der Welt zu zeigen, „wie man Emissionen verringern kann, ohne überall Verzicht zu üben.“

Um Emissionen zu verringern, reiste Greta Thunberg selbst statt mit dem Flugzeug per Segelschiff zum UN-Klimagipfel, der am 23. September 2019 in New York stattfand. Profisegler Boris Herrmann begleitete die schwedische Klima-Aktivistin über den Atlantik in die USA - und zeigte sich nach der gemeinsamen Reise von Greta Thunberg schwer beeindruckt, wie nordbuzz.de* berichtet.

Arnold Schwarzenegger schenkt Greta Thunberg ein Auto

10.40 Uhr: Arnold Schwarzenegger hat Greta Thunberg ein Elektroauto zur Verfügung gestellt, während sie in Nordamerika auf Tour ist. „Greta kann vollelektrisch durch die Vereinigten Staaten und durch Kanada reisen“, zitierten Medien einen Sprecher des Ex-Hollywood-Schauspielers. Das Lieblingsauto des Politikers, einen E-Hummer, bekam die Klimaaktivistin allerdings nicht. Schwarzenegger stellte ihr einen Tesla zur Verfügung. Der gebürtige Österreicher hatte die 16-Jährige im Mai in Wien anlässlich einer Tagung von Schwarzeneggers Klimaschutzorganisation #R20 kennengelernt. Er sei „fasziniert“ von ihr, hatte Schwarzenegger nach der Begegnung getwittert. 

Politikwissenschaftler schießt gegen Greta Thunberg und äußert düstere Vermutung

Update vom 30. September 2019, 8.22 Uhr: Bedeutet Klimawandel automatisch, dass Menschen sterben? Diese Behauptung sei irregeleitet, schreibt Björn Lomborg in einem Gastbeitrag auf Bild.de. Der Politikwissenschaftler und Autor kritisiert Klimaaktivistin Greta Thunberg teilweise hart. „Gretas Vision allerdings, dass der Klimawandel das Ende der Welt bedeute, ist unbegründet.“ Insgesamt schwächt er die Aussagen Gretas ab - beziehungsweise hält diese für überzogen. Ein Leugner des Klimawandels sei er allerdings nicht, so Bild.de. Laut Lomborg würden heute weniger Menschen durch Wetter-Katastrophen sterben - im Vergleich zu von vor 100 Jahren. Greta dagegen glaube, dass der Klimawandel zu Todesfällen führen würde, schreibt Lomborg weiter. 

Eine Forderung von Greta, die Nutzung fossiler Brennstoffe bis 2028 zu stoppen, bezeichnet er als „schlicht eine alberne Forderung“. Grüne Energie würde eine „echte, globale Katastrophe herbeiführen und viele von uns in die Armut zurückwerfen“, schreibt der Wissenschaftler. Stattdessen fordert er emissionsarme Energie. Indes empörte VW die schwedische "Fridays for Future"-Aktivistin Greta Thunberg mit einem Foto, wie nordbuzz.de* berichtet.

Video: Angela Merkel kritisiert Greta Thunberg

Obama warnt wegen Greta Thunberg: „Sie ist sehr jung, um ...“

Update vom 29. September 2019: Auch wenn sie in letzter Zeit selbst immer häufiger Kritik einstecken und Anfeindungen standhalten muss, geht Greta Thunberg ihren Weg unbeirrt fort. Gerade hat die Aktivistin noch mit einer emotionalen Rede beim UN-Klimagipfel vor den größten Nationen gestanden, nun stand das nächste Treffen mit einer weiteren Politik-Größe auf dem Programm. 

Greta Thunberg trifft auf Justin Trudeau

So war die Begründerin der „Fridays for Future“-Bewegung nach Montreal geladen - eine eindeutige Botschaft für den kanadischen Premierminister Justin Trudeau mit im Gepäck: „Meine Nachricht für alle Politiker ist dieselbe“, wird Greta nach einem Vier-Augen-Gespräch mit dem kanadischen Premierminister in den nationalen Medien des Landes, unter anderem der cbc, zitiert: „Hört einfach zu und handelt nach der aktuellen, best verfügbaren, gemeinen Wissenschaft.“

Zudem soll Greta Trudeau vorgeworfen haben, nicht genug zu tun, um die Umwelt vor der Bedrohung des unkontrollierten Klimawandels zu schützen. 

Greta Thunberg: Lob von Justin Trudeau

In einer Pressekonferenz versprach der allerdings auch gleich Besserung und fand lobende Worte für die 16-Jährige, die eine „bemerkenswerte“ Person sei und die Diskussion vorwärtsbringe: „Sie ist die Stimme einer Generation junger Menschen, die die Führung dazu aufruft, mehr zu tun und sich zu bessern“, so Trudeau über Greta. 

„Ich höre zu“, gelobte Kanadas Staatschef zumal und gab - möglicherweise als Beweis seines guten Willens - im Falle einer Wiederwahl auch gleich zwei Milliarden Bäume zu pflanzen. Seine viel kritisierte Entscheidung, die Trans Mountain Pipeline weiter auszubauen zu wollen, verteidigte er jedoch: „Wir haben einen nationalen Klimaplan, der unsere Emissionen reduzieren und unsere Ziele für 2030 erreichen wird“, erklärte Trudeau. Dies solle in seinem Land allerdings auf eine Art und Weise geschehen, die es einschließe, einen besseren Preis für seine Ölressourcen zu bekommen, was es erlaube, den Profit daraus direkt wieder in den Kampf gegen den Klimawandel zu stecken. 

Greta Thunberg in Kanada bei Premier Trudeau
Greta Thunberg in Kanada bei Premier Trudeau © dpa / Ryan Remiorz

Unterstützung für Greta auch von Prinz Harry

Doch nicht nur von Trudeau soll Greta Unterstützung bekommen, denn ihr Engagement scheint nun auch in adeligen Kreisen Früchte zu tragen - und das fast schon im wahrsten Sinne. So pflanzte auch Prinz Harry im Rahmen seiner Afrika-Reise gerade Bäume im Chobe-Nationalpark in Botswana, wie seinem Instagram-Account zu entnehmen ist. 

Der Klimawandel sei ein Rennen gegen die Zeit, das wir verlieren würden, so zitiert die bbc den britischen Prinzen. In dieser Woche hätten die Kinder der Welt gestreikt, angeführt von Greta, und auch er selbst sei der Meinung, niemand auf dieser Welt könne die Wissenschaft leugnen, so Harry weiter. 

Greta Thunberg: Auch Barack Obama stärkt ihr den Rücken

Außerdem gab es nun einen Weiteren, von dem Greta Thunberg den Rücken gestärkt bekommt. So lobte auch der ehemalige amerikanische Präsident Barack Obama die Aktivistin bei seinem Besuch auf der Gründermesse „Bits & Pretzels“ in München. 

Die schwedische Schülerin übernehme eine „monumentale“ Aufgabe - und das, trotz ihrer gerade einmal 16 Jahre: „Sie ist sehr jung, um diese Bürde zu tragen“, warnt Obama. Eigentlich solle sie das nicht tun müssen. Stattdessen aber erinnere Greta daran, „dass diejenigen unter uns, die behaupten Erwachsene zu sein, unserer Verantwortung oft nicht gerecht werden.“ 

Gerade Obamas letzte Äußerung sehen viele als einen Seitenhieb auf seinen Amtsnachfolger Donald Trump, der den Klimawandel zu missachten scheint und Greta trotz ihrer Wutrede letztens als „sehr glückliches, junges Mädchen“ belächelt hatte.

Kritik musste sich letztere aber auch von der deutschen Kanzlerin anhören, während eine Facebook-Gruppe nun ganz offiziell gegen sie zu hetzen begann (s. unten). 

Greta-Hetze eskaliert: Facebook-Gruppe wütet - selbst Gruppen-Gründer geschockt

Erstmeldung vom 27.09.2019: München - Dem „Klimawahn“ einfach mit ein bisschen Spaß eine Gegenbewegung entgegensetzen: Das war das - so weit relativ harmlose - Ziel von Chris Grau und seinen Mitgründern, als er eine Facebook-Gruppe erstellte. Für Autofans, gegen die Klimabewegung „Fridays for Future“: Das sollte „Fridays for Hubraum“ sein. 

In einem Beitrag schildern sie ihre Absicht so: „Wir wollen unsere Autos weiterfahren. So wie wir das möchten. Ohne CO2-Steuer, Fahrverbote, Umweltzonen oder sonstige kopflose Entscheidungen." Aber die Sache lief aus dem Ruder.

Autofans gegen „Klimawahn“: 400.000 Mitglieder in wenigen Tagen

Denn die Mitgliederzahl der Gruppe stieg innerhalb weniger Tage rasant an. Während bei „Fridays for Future“ rund 78.800 Mitglieder für eine verschärfte Klimapolitik kämpfen, sammelten sich bei „Fridays for Hubraum“ innerhalb kürzester Zeit über 400.000 Mitglieder, die vor allem eins waren: dagegen. Gegen Autoverbote, gegen „Klimahysterie“, gegen Greta.

Denn schnell kippte die Stimmung von vielen PS zu viel Hass. Während zunächst noch scherzhafte Posts über schnelle Autos dominierten, fluteten bald Mitglieder mit Hasskommentaren und rechter Hetze die Gruppe.

„Fridays for Hubraum“: Morddrohungen gegen Greta und rechte Hetze

Generaldebatte der UN-Vollversammlung
Erhielt in Facebookgruppe „Fridays for Hubraum“ Morddrohungen: Greta Thunberg © dpa / Benoit Doppagne

Unter den Massen an Neu-Mitgliedern fanden sich viele, die Greta Thunberg, das Gesicht der „Fridays for Future“-Bewegung, massiv beleidigten und ihr schließlich sogar mit Mord drohten. Zudem eskalierten rechtsradikale Parolen in der Gruppe.

Die Hasskommentare gingen so weit, Greta, die den alternativen Nobelpreis erhält, einen Amokläufer oder IS-Kämpfer zu wünschen.

„Fridays for Hubraum“: AfD wirbt für Facebook-Gruppe

Die Gruppe stieß außerdem auf Interesse bei der AfD: Mehrere Fraktionsmitglieder warben dafür, der Gruppe „Fridays for Hubraum“ beizutreten, darunter unter anderem die Landtagsfraktion der AfD Sachsen. AfD-Mitglieder sollen sogar bezahlte Werbung für „Fridays for Hubraum“ geschaltet haben, berichtet die Welt.

Die Betreiber der „Fridays for Hubraum“-Seite distanzieren sich allerdings deutlich von der AfD und betonen, dass sie eine unparteiische Gruppe seien.

„Fridays for Hubraum“: Gründer distanzieren sich von Hasskommentaren

Für die Gründer der einstigen Scherz-Gruppe war die Eskalation ein Schock. Mitgründer Chris Grau distanzierte sich von allen Hasskommentaren und rechter Hetze: „Mit rechter Hetze wollen wir nichts zu tun haben, das geht gar nicht“, äußerte er sich in einer Videobotschaft auf Facebook.

Er ging sogar noch einen Schritt weiter und nahm genau diejenige in Schutz, gegen die sich die brutalen Hasskommentare richteten: „Lasst bitte dieses Mädchen einfach in Ruhe“, appellierte er eindringlich für die junge Greta. Doch es half alles nichts: Die Gruppe musste vorübergehend geschlossen werden.

„Fridays for Hubraum“: Wieder online - mit massiven Einschränkungen

Nachdem die Gruppe kurzfristig archiviert worden war, fanden sich schnell Ableger mit ähnlichen Namen wie „Fridays for Hubraum Austria“. Mittlerweile ist das Original „Fridays for Hubraum“ allerdings wieder online - mit 413.300 Mitgliedern (Stand: 27. September, 15 Uhr) und verschärften Regeln. Zuvor wurden Posts von Mitgliedern gelöscht - alle 450.000 Stück wurden per Hand entfernt.

Mitglieder können jetzt zwar noch kommentieren, eigene Postings zu kreieren ist allerdings untersagt. Zudem wurde die Gruppe in elf feste Themenbereiche untergliedert: Einer für Morddrohungen ist nicht dabei - dafür aber eine „Plauderecke“ und ein Bereich für Autovorstellungen. Ein Versuch, vom Hass zum Hubraum zurückzukehren.

Greta polarisiert währenddessen nicht nur auf Facebook - laut einer Umfrage ist das Verhältnis der Deutschen zu ihrer Rede sehr gespalten. Thunbergs Name ist dieser Tage in aller Munde - oft allerdings in seltsamer Aussprache; selbst in der Tagesschau. Wie es richtig geht, erfahren Sie in diesem Artikel.

Kanzlerin Merkel kritisierte die Klimaaktivistin unlängst. Als Angela Merkel in New York auf Königin Máxima traf, schien die Kanzlerin kurzzeitig mit ihrem Englisch am Ende. In Berlin hat die Aktivistengruppe Extinction Rebellion am Montag Proteste für mehr Klimaschutz gestartet. Die Aktivisten besetzen einen Verkehrsknotenpunkt in Berlin.

Die SPD und die Union haben ein neues Klimapaket auf den Weg gebracht. Im Vergleich zur ursprünglichen Version kommt es aber abgeschwächt. Das sorgt für Entsetzen bei der Opposition. Außer mit Kritik hat die junge Klimaaktivistin auch damit zu kämpfen, dass viele Menschen vorgeben, Greta Thunberg zu sein. Zudem steht die Aktivistin vor einem Problem - wie auf schnellem Wege zurück von Nordamerika nach Europa gelangen? Lob kam - nebst einer Warnung - kurz vor Weihnachten von unerwarteter Stelle.

Michael Braungart, einer der bekanntesten Umweltchemiker Deutschlands, spricht über Greta Thunberg und den Weltuntergang. 

cw

*nordbuzz.de und Merkur.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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