Iran: Raketen könnten US-Stützpunkte erreichen
Teheran - Der Iran demonstriert militärische Stärke: Weitreichende Raketen könnten US-Truppen in Afghanistan treffen, heißt es. Im Fernsehen präsentierte das Land außerdem automatisch arbeitende unterirdische Raketensilos.
Der Iran hat in Manövern weitreichende Raketen getestet und US-Stützpunkte sowie Israel zu potenziellen Zielen erklärt. “Unsere Raketen wurden genau dafür entwickelt, potenzielle Bedrohungen durch die USA und das zionistische Regime zum Ziel zu nehmen“, sagte der General der Revolutionsgarden, Ali Hadschisadeh, am Dienstag der offiziellen Nachrichtenagentur Irna. “Die US-Stützpunkte in Afghanistan sind 120 bis 700 Kilometer von uns entfernt“, sagte Hadschisadeh. Sie könnten daher ebenso wie Israel “von uns zum Ziel genommen“ werden.
Das Rüstungsprojekt sei keine Bedrohung europäischer Staaten, fügte der General hinzu. Im Staatsfernsehen präsentierte Hadschisadeh zudem neue automatisch arbeitende unterirdische Raketensilos. Sie seien elektronisch mit den Einsatzzentren verbunden.
2000 Kilometer Reichweite sind "äußerstes Ziel"
Der Iran erprobt derzeit ballistische Raketen verschiedener Reichweiten. Dabei wurden am Dienstag nach Hadschisadehs Angaben 14 Raketen abgefeuert, darunter ein neue Version des Typs Schahab-3, die Ziele in 2000 Kilometern Entfernung erreichen können soll. “2000 Kilometer sind unser äußerstes Ziel und wir wollen keine Raketen mit größerer Reichweite“, sagte der General. Der Iran könne allerdings bei Bedarf weiter reichende Raketen bauen. Die in den vergangenen Monaten an die Revolutionsgarden ausgelieferten Raketen haben deutlich kürzere Reichweiten.
Iran will UN-Vertreter für Menschenrecht nicht empfangen
Die iranische Regierung lehnte es am Dienstag außerdem ab, den neuen Berichterstatter der Vereinten Nationen für die Menschenrechte im Iran zu empfangen. “Wir haben in der Vergangenheit mit anderen UN-Rechtsgesandten zusammengearbeitet“, erklärte der Sprecher des Außenministeriums, Ramin Mehmanparast. “Doch in diesem Fall war die Ernennung eine politische Maßnahme, die alle anerkannten Regeln missachtet.“
Teheran wirft den USA vor, mit politischem Druck die Ernennung des UN-Berichterstatters Ahmed Shaheed aus den Malediven durchgesetzt zu haben. Der Iran vertritt zudem die Ansicht, den UN fehle das nötige Verständnis für islamische Normen. Menschenrechte könnten nicht ohne Berücksichtigung der Kultur und des Glaubens generalisiert werden.
dpa