Italienische Polizisten nach Tod von Anis Amri versetzt

Mailand - Die beiden Polizisten die an der Tötung des Berliner Attentäters Anis Amri beteiligt waren, sind nun versetzt worden. dies sei eine Vorsichtsmaßnahme, so das zuständige Kommissariat.
Die als Helden gefeierten italienischen Polizisten, die den Berliner Attentäter Anis Amri auf seiner Flucht bei Mailand stoppten und erschossen, sind versetzt worden. Dass sie nicht weiter in Sesto San Giovanni bei Mailand eingesetzt werden, sei eine Vorsichtsmaßnahme, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa am Sonntag unter Berufung auf das örtliche Polizei-Kommissariat. Die Entscheidung habe das italienische Innenministerium getroffen.
Einer der beiden Polizisten hatte Amri kurz vor Weihnachten im Großraum Mailand erschossen, nachdem die Beamten seinen Ausweis kontrollieren wollten, der Attentäter stattdessen jedoch das Feuer auf sie eröffnete. Amri hatte am 19. Dezember in Berlin einen gekaperten Lkw in einen Berliner Weihnachtsmarkt gesteuert und zwölf Menschen getötet. Nach dem Anschlag war in Deutschland die Forderung nach härterem Vorgehen gegen sogenannte „Gefährder“ laut geworden.
Kurz nach Amris Tötung war Kritik an der Namensnennung der Polizisten aufgekommen, unter anderem hatten Italiens Regierungschef Paolo Gentiloni und Innenminister Marco Minniti den Männern öffentlich gedankt. Italienische Medien zitierten damals ein Schreiben des Polizeichefs Franco Gabrielli, in dem vor möglicher Vergeltung gegen Polizisten gewarnt wurde.
dpa/kah