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Kreml-Propagandist fordert Angriff auf Nato mit Mega-Torpedo: Britische Experten warnen vor riesiger Zerstörung

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Von: Nadja Austel

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Ein russischer Poseidon-Torpedo unter Wasser. Russlands Atom-U-Boote sollen mit ihm bestückt werden.
Putins Poseidon könnte mit einem 500 Meter hohen Tsunami London „pulverisieren“, meinen Propagandisten. (Archivbild) © IMAGO / ITAR-TASS

Putins Poseidon-Atombombe könnte mit einem 500 Meter hohen Tsunami London „pulverisieren“, meinen Propagandisten. In Russland gibt es Forderungen, sie zu zünden.

London – Ein „ganz normaler Abend im russischen Staatsfernsehen“, kommentiert BBC-Reporter Francis Scarr den Videoclip, den er samt Übersetzung auf Twitter veröffentlicht. In Russland gelten offenbar andere Normen als im Rest der Welt, was öffentliche Äußerungen zu Kriegsphantasien angeht. Militärkommentator Jewgeni Buschinski jedenfalls sinniert fast begeistert über die nukleare Unterwasserdrohne „Poseidon“, die Großbritannien mit einem nuklearen Tsunami „pulverisieren“ könnte.

Seit Russland Krieg gegen die Ukraine führt, drohen die Propagandisten dem Vereinigten Königreich immer wieder mit einem nuklearen Holocaust – und die Rhetorik ist in den letzten Monaten weiter eskaliert. Der pensionierte General Buschinski forderte Präsident Wladimir Putin Anfang der Woche im Staats-TV dazu auf, den Poseidon-Torpedo abzuschießen, der sich angeblich noch in der Testphase befindet 

Russlands Staats-TV: Fantasien zur Zerstörung Großbritanniens

Es werde mit Poseidon und einem Tsunami von 300 bis 500 Metern Höhe enden, und „Großbritannien wird nicht mehr sein“, bekräftigt der Ex-General weiter. Doch wen hat Emmanuel Macron dann zum Küssen, spottet der Moderator, in der Annahme, der britische Premierminister Rishi Sunak sei dann ebenfalls nicht mehr. Die Runde lacht. Dann müsse er wohl auf den kanadischen Premier Justin Trudeau zurückgreifen.

Die Twitter-Kommentare sind der russischen Drohungen überdrüssig. Es fühle sich an wie eine ewige Wiederholungssendung, lautet einer, „Kurze Erinnerung: Wenn Großbritannien nicht mehr ist, ist auch Russland nicht mehr“, ein anderer. Und: Buschinski sei wahrscheinlich „nur so beleidigt, weil seine Villa am Comer See beschlagnahmt wurde“, eine Anspielung auf die EU-Sanktionen, die gegen viele russische Staatsbürger erlassen wurden.

Putins Poseidon-Torpedo: Tsunami nicht die größte Sorge für Großbritannien

Doch internationale Militärexperten bestätigen die Einschätzung, dass Putins Poseidon-Torpedo eine Gefahr für die Küstenstädte Großbritanniens darstellt. Demnach könnte das Geschoss London tatsächlich zerstören, radioaktive Überschwemmungen verursachen und Millionen von Menschen töten, erklärt Andrew Futter, Wissenschaftler an der Universität von Leicester und Atomwaffenexperte, gegenüber der DailyMail.

Die Behauptungen, dass monströse, bis zu 500 Meter hohe Wellen entstehen würden, bestreiten Experten allerdings. Auch würde Poseidon nicht das gesamte Land zerstören. Dennoch sei korrekt, dass die Auswirkungen eines solchen Atomschlags „verheerend“ wären. Wenn Russland die Poseidon mit einem großen Megatonnen-Sprengkopf bewaffnet, würde sie „zweifellos Schaden anrichten“, so Futter weiter. Die unmittelbare Sorge wären aber nicht eine riesige Flutwelle oder die Strahlung, denn eine große Zahl von Menschen würde bereits durch die ausgelöste Explosion, die Schockwelle oder durch Verbrennungen getötet werden. (na)

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