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Landsmannschaft trennt sich von "Schlesischer Jugend"

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Die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach, distanzierte sich von der "Schlesischen Jugend".
Die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach, distanzierte sich von der "Schlesischen Jugend". © dpa

Berlin - Die Landsmannschaft Schlesien trennt sich von der offenbar rechtsextremistisch unterwanderten “Schlesischen Jugend“.

Die Trennung beziehe sich auf die Bundesgruppe, man habe auch deren Vorsitzenden ausgeschlossen, sagte der Präsident der Bundesdelegiertenversammlung der Landsmannschaft, Michael Pietsch, “tagesschau.de“. Dies sei geschehen, nachdem sich die Landsmannschaft bei Verfassungsschutzbehörden über die “Schlesische Jugend“ informiert habe.

Die “Schlesische Jugend“ (SJ) wird im Verfassungsschutzbericht 2010 des Landes Thüringen erwähnt. Dort heißt es, die SJ-Thüringen werde “unter dem Deckmantel eines Vertriebenenverbands“ inzwischen von “aktiven Rechtsextremisten“ für deren Bestrebungen missbraucht. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) hatte zuvor von der Landsmannschaft Schlesien eine Stellungnahme zur angeblichen Unterwanderung der “Schlesischen Jugend“ gefordert.

Die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach, distanzierte sich von der “Schlesischen Jugend“. Der Verband lasse sich nicht von Rechtsextremen vereinnahmen, sagte die CDU-Politikerin. Laut Satzung der Landsmannschaft Schlesien hat der Bundesvorsitzende der “Schlesischen Jugend“ einen Sitz im Bundesvorstand der Landsmannschaft, die wiederum Mitglied im Bund der Vertriebenen ist.

Das Bundesinnenministerium begrüßte laut “tagesschau.de“ den Schritt der Landsmannschaft. Angesichts des Umstandes, dass die SJ-Bundesgruppe als rechtsextremistisch einzuschätzen sei, erscheine die Auflösung aller organisatorischer Verbindungen zu ihr als “konsequenter und richtiger Schritt“. Man erwarte, dass “die Suspendierung durch die Bundesdelegiertenversammlung der Landsmannschaft in einen endgültigen Ausschluss der SJ-Bundesgruppe überführt“ werde, zitierte die ARD.

Zudem prüfe man, welche weiteren Konsequenzen aus den Vorfällen zu ziehen seien. Pietsch wies dem Bericht zufolge darauf hin, dass es Landesgruppen der “Schlesischen Jugend“ in Bayern und Nordrhein-Westfalen gebe, “die eine lange demokratische Tradition haben und schon vor längerer Zeit wegen politischer Differenzen mit einem früheren Bundesvorsitzenden aus der Bundesgruppe ausgetreten waren“.

Die “Schlesische Jugend“ hat die Vorwürfe bereits zurückgewiesen. Auf der Internetseite heißt es dazu unter anderem, der Bundesgruppe sei “von einer Unterwanderung durch Extremisten nichts bekannt. Eine solche kann ausgeschlossen werden“.

dapd

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