„Letztes Puzzleteil“ gefunden: EU kippt Roaming-Gebühren

Brüssel - Jetzt ist es wohl fix: EU-Vertreter haben am Mittwoch die letzten Details geklärt, um zum 15. Juni endgültig die Handy-Roaming-Gebühren abzuschaffen.
Wie in Europa üblich brauchte es harte Verhandlungen und einen langen Atem - nun scheinen aber alle Hürden genommen: Aller Voraussicht nach werden in den EU-Mitgliedsstaaten ab Frühsommer 2017 tatsächlich die Roaming-Gebühren für Handynutzer Geschichte sein. Das hat die Europäische Kommission am Mittwoch mitgeteilt.
Man habe nun „das letzte Puzzleteil“ eingesetzt, erklärte der lettische EU-Kommissar für den digitalen Binnenmarkt, Andrus Ansip. „Ab dem 15. Juni können die Europäer ohne Roaming-Gebühren in der EU reisen.“ „Goodbye Roaming!“ twitterte die zuständige Berichterstatterin des EU-Parlaments, Miapetra Kumpula-Natri.
Gebühren bereits um gut 90 Prozent gefallen
Zuvor hatten sich Vertreter des EU-Parlaments, des Europäischen Rates und der EU-Kommission auf die Preise geeinigt, die Mobilfunkanbieter untereinander bezahlen müssen, wenn ihre Kunden Netze im EU-Ausland nutzen. So soll etwa für eine SMS künftig ein Cent fällig werden. Der Preis für ein Gigabyte mobile Datennutzung soll bis 2019 auf 2,50 Euro sinken.
Damit die neue Regelung offiziell in Kraft treten kann, müssen noch das Europäische Parlament und der Europäische Rat zustimmen. Dabei sollte es sich aber um eine Formsache handeln.
Bereits vor einiger Zeit hatte die EU verkündet, zum 15. Juni die Roaming-Gebühren abschaffen zu wollen. Nach Angaben der Eurpäischen Kommission sind die Gebühren für die Mobilfunknutzung im Ausland seit 2007 bereits um mehr als 90 Prozent gefallen.