Libyen: Übergangsrat ernennt neuen Regierungschef
Tripolis - Elf Tage nach Gaddafis Tod, benennt der libysche Übergangsrat den neuen Regierungschef. Abdel Rahim el Kib ist der neue Ministerpräsident von Libyen. Die UN erlässt eine Resolution.
Zum neuen Chef der Übergangsregierung in Libyen ist der im Ausland wenig bekannte Abdulrahim Al-Kib gewählt worden. Der Elektroingenieur und Geschäftsmann habe in Tripolis einem Lokalrat der Gegner von Ex-Machthaber Muammar al-Gaddafi angehört, berichtete die libysche Zeitung “Qurayna al-Jadida“ am Montag. Um das Amt hätten sich neun Kandidaten beworben.
Die 51 Mitglieder des Nationalen Übergangsrates wählten Al-Kib in geheimer Abstimmung zum Vorsitzenden. Für Al-Kib stimmten nach Angaben eines Sprechers des Übergangsrates 26 Mitglieder.
Al-Kib tritt die Nachfolge von Mahmud Dschibril an, der nach der offiziellen Befreiung Libyens vom Gaddafi-Regime wie angekündigt zurückgetreten war. Der neue Regierungschef will nach eigenen Worten sein Kabinett in den kommenden Tagen vorstellen.
Als neuer Vorsitzender der Übergangsregierung laufen bei Al-Kib jetzt die Fäden für den demokratischen Aufbau Libyens zusammen. Innerhalb von acht Monaten soll ein Nationalrat gewählt werden, der dann eine neue Verfassung ausarbeitet und freie Wahlen vorbereitet.
Al-Kib steht vor einer Reihe weiterer Herausforderungen wie die Entwaffnung von Milizen, den Aufbau neuer Sicherheitskräfte sowie eine nationale Aussöhnung.
Derweil sorgt sich der UN-Sicherheitsrat um die Waffen, die nach Ende des Bürgerkrieges in Libyen kursieren. In einer einstimmig angenommenen Resolution fordert das Gremium die libysche Regierung dazu auf, zu verhindern, dass mobile Flugabwehrraketen und andere Waffen in die Hände Terroristen fallen. Außerdem fordert die von Russland entworfene Resolution die libysche Regierung dazu auf, die noch vorhandenen Bestände an chemischen Waffen in Absprache mit internationalen Behörden zu vernichten. Der stellvertretende US-Außenminister Andrew Shapiro gab diesen Monat bekannt, dass davon ausgegangen werde, dass Libyen vor Ausbruch des Konflikts rund 20.000 mobile Boden-Luft-Raketen in seinen Arsenalen gehabt habe.
dpa/dapd