Live-Ticker: NATO bombardiert Gaddafis Heimatstadt
Tripolis - Am Flughafen von Tripolis toben heftige Gefechte. Libyens Diktator Muammar al-Gaddafi hat in einer Audiobotschaft zum Kampf aufgerufen. Alle aktuellen Entwicklungen im Live-Ticker.
+++23.05 Uhr+++ In Tripolis ist am Freitagabend der Strom ausgefallen. “Die ganze Stadt ist schwarz“, berichtete eine Korrespondentin der Nachrichtenagentur dpa vor Ort. In der Millionenmetropole gebe es auch kein Wasser mehr. In Tripolis machten Gerüchte die Runde, die Versorgung sei aus Furcht vor vergiftetem Wasser unterbrochen worden. Auch die Versorgungslage mit Lebensmitteln wird in der Hauptstadt immer dramatischer. Vor den wenigen Geschäften, die noch frische Waren verkauften, bildeten sich lange Schlangen.
+++19.54 Uhr+++Hunderte Menschen haben beim ersten Freitagsgebet seit der Eroberung weiter Teile der libyschen Hauptstadt Tripolis die Kämpfer der Aufständischen gefeiert. Sie hätten das Land “Zentimeter für Zentimeter, Haus für Haus und Straße für Straße befreit“, sagte der Imam in einer Moschee im Zentrum von Tripolis. Das Zitat geht auf den einstigen Machthaber Muammar al Gaddafi zurück, der es in einer Rede gegen die Rebellen benutzt hatte. Die Zuhörer lachten und riefen “Gott ist groß“. Nach dem Gebet zogen die Gläubigen durch die Straßen und skandierten: “Gehe erhobenen Hauptes, Du bist ein freier Libyer.“
+++17.29 Uhr+++ In den zahlreichen Villen des Gaddafi-Clans finden Plünderer Beweise für das, was sie immer schon vermutet hatten. Die Söhne des herrischen Oberst lebten in Saus und Braus, jeder von ihnen ein kleiner Despot. Den Rebellen gefallen die Plündereien gar nicht.
+++17.14 Uhr+++ Erstmals hat ein Mitglied der Bundesregierung die NATO für ihren Militäreinsatz in Libyen gelobt. “Unser tiefer Respekt und unsere Dankbarkeit gelten auch unseren Verbündeten, die Gaddafis Mordeinheiten entscheidend in den Arm gefallen sind“, sagte Vizekanzler und FDP-Parteichef Philipp Rösler am Freitag und wies zugleich innerparteiliche Forderungen nach einem Rücktritt von Außenminister Guido Westerwelle (FDP) zurück. Derweil bekräftigte Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU), dass er keinen Einsatz deutscher Soldaten in dem nordafrikanischen Land sieht.
+++17.05 Uhr+++ Mit Luftangriffen auf die Geburtsstadt des langjährigen Machthabers Muammar al Gaddafi hat die NATO am Freitag die Aufständischen in Libyen weiter unterstützt. Auf einen Bunker im Hauptquartier der Regierungstruppen in Sirte wurden mehrere Raketen abgefeuert, außerdem griffen Kampfflugzeuge 29 mit Waffen bestückte Fahrzeuge in der Nähe der Stadt an, wie die NATO mitteilte. Der nationale Übergangsrat der Rebellen rief erneut zur sofortigen Freigabe eingefrorener Vermögenswerte auf.
+++16.06 Uhr+++Anhänger des bisherigen libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi haben nach Informationen von Amnesty International womöglich mehr als 100 Gefangene in Militärcamps getötet.
Augenzeugen hätten von brutalen Szenen berichtet, die sich am Dienstag und Mittwoch in zwei Lagern nahe Tripolis abgespielt haben sollen, teilte die Menschenrechtsorganisation am Freitag in London mit. Die Gaddafi-treuen Truppen hätten Granaten geworfen und mit Schusswaffen auf die Gefangenen gefeuert. Zeugen erklärten nach Angaben von Amnesty, in einem der Camps hätten rund 160 Gefangene die Flucht ergriffen, nachdem Wärter ihnen gesagt hätten, die Tore seien offen. Als sie diese passierten, hätten zwei andere Wärter das Feuer eröffnet und fünf Handgranaten in die Menge geworfen.
+++15.05 Uhr+++ Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy und der britische Premierminister David Cameron wollen einem Zeitungsbericht zufolge zusammen nach Libyen. Sobald der untergetauchte frühere Machthaber Muammar al-Gaddafi aufgespürt sei, solle es losgehen, berichtete die französische Tageszeitung “Le Parisien“ am Freitag unter Berufung auf Elyséekreise. Sarkozy und Cameron wollten die Hauptstadt Tripolis und auch die anfänglichen Rebellenhochburgen Bengasi und Misrata besuchen. Eine offizielle Bestätigung für die Reisepläne gab es zunächst nicht.
+++14.57 Uhr+++ Deutschland will nach dem absehbaren Ende des Gaddafi-Regimes die diplomatischen Beziehungen zu Libyen rasch wieder normalisieren. Neuer Botschafter wird Rainer Eberle, der bisher deutscher Botschafter im Sudan war, wie das Auswärtige Amt am Freitag in Berlin mitteilte. Zuvor hatten die Aufständischen in Libyen angekündigt, ihre Führung von Bengasi in die Hauptstadt Tripolis zu verlegen.
+++14.11 Uhr+++Ein zweites von der Internationalen Organisation für Migration (IOM) gechartertes Flüchtlingsschiff ist auf dem Weg nach Tripolis. Es habe neben Hilfsgütern auch 50 Mitarbeiter humanitärer Organisationen an Bord und werde von Bengasi aus am Samstag in der libyschen Hauptstadt anlegen, sagte IOM-Sprecherin Jemini Pandya am Freitag in Genf.
+++13.40 Uhr+++Britische Kampfjets haben einen Bunker in Sirte, der Heimatstadt des libyschen Diktators Muammar al-Gaddafi, beschossen. Das teilte das Verteidigungsministerium am Freitag in London mit. Die Tornados seien aus der englischen Stadt Norfolk gestartet. Es gebe keine Hinweise darauf, dass Gaddafi selbst zum Zeitpunkt des Angriffs in dem Bunker gewesen sei, hieß es in einem Bericht des Senders BBC.
+++12.48 Uhr+++Die Bundesregierung hat Kritik an der Rechtfertigung der deutschen Libyen-Politik durch Außenminister Guido Westerwelle (FDP) zurückgewiesen. Innerhalb der Regierung gebe es in dieser Frage eine “hundertprozentige Übereinstimmung“, sagte Vize-Regierungssprecher Christoph Steegmans am Freitag in Berlin. Klar sei, dass “alles Gerede von einem Sonderweg oder von einer Isolation Deutschlands jeglicher sachlichen Grundlage entbehrt“.
+++11.51 Uhr+++Der Wiederaufbau der Infrastruktur in Libyen wird nach Ansicht eines Vertreters des Übergangsrates mindestens 10 Jahre in Anspruch nehmen. Schon vorher sei das Versorgungsnetzwerk wegen “grober Vernachlässigung“ in schlechtem Zustand gewesen, sagte der Chef des für Stabilisierung zuständigen Teams im Übergangsrat, Ahmed Dschehani, am Freitag in einem Interview mit dem Sender BBC.
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+++10.43 Uhr+++Ein Schiff mit mehr als 400 Tonnen Nahrung und 250 Tonnen Medikamenten ist auf dem Weg von Malta in die umkämpfte libysche Hauptstadt Tripolis. Noch am Freitag sollte die “Al Ensitisar“ mit ihrer Ladung im Wert von über einer halben Million Euro den Hafen von Tripolis erreichen. Das berichtete ein Sprecher der maltesischen Hilfsorganisation Igo-Aid-Foundation in Valletta.
+++10.27 Uhr+++ In einem verlassenen Krankenhaus in einem Stadtviertel der libyschen Hauptstadt Tripolis sind am Freitag Dutzende Leichen entdeckt worden. Im Stadtteil Abu Salim gab es in der vergangenen Woche schwere Kämpfe zwischen Rebellen und Anhängern des bisherigen Machthabers Muammar Gaddafi. Das viergeschossige Krankenhaus stand am Freitagmorgen komplett leer, der Boden war mit Glasscherben übersät. In einem Raum des Krankenhauses befanden sich 21 Leichen. Eine weitere Leiche lag in der Einfahrt vor dem Gebäude. Im Hof des Krankenhauses lagen 20 abgedeckte Leichen. Über die Identität der Toten war nichts bekannt.
+++10.25 Uhr+++Anhänger und Gegner des bisherigen libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi haben sich in der Nacht zum Freitag heftige Kämpfe in der mittellibyschen Stadt Sebha geliefert. Dutzende Rebellen seien getötet worden, als sie das Hauptquartier des Militärgeheimdienstes in der Stadt erstürmten, teilten die Aufständischen mit. Die Gaddafi-Gegner hätten die Stadtviertel Al-Karda und Al-Manschija eingenommen, hieß es weiter. Es gebe kein Wasser und Strom. Die Aufständischen in der Stadt riefen am Freitag andere Rebellengruppen zur Unterstützung auf.
+++8.59 Uhr+++Der Übergangsrat der libyschen Rebellen will nach eigenen Angaben von Bengasi nach Tripolis umziehen. Die Gefangennahme des früheren Machthabers Muammar Gaddafi sei dafür keine Vorbedingung, sagte der Finanzminister des Rates, Ali Tarhuni am Donnerstagabend. “Gaddafi ist im Grunde in der Kanalisation, zieht von einem Abwasserkanal in den anderen“, fügte er hinzu. “Wir können mit dem Wiederaufbau unseres Landes beginnen.“
+++5.35 Uhr+++Verteidigungsminister Thomas de Maiziére (CDU) rechnet nicht damit, dass Deutschland zur Beteiligung an einer internationalen Stabilisierungstruppe für Libyen aufgefordert wird. “Ich gehe davon aus, dass die künftige libysche Regierung selbst für die Sicherheit im Land sorgen kann und dazu keine Hilfe von außen braucht“, sagte de Maizière dem Berliner “Tagesspiegel“ (Freitagausgabe) laut Vorabbericht. Ein jahrelanger Bürgerkrieg drohe wohl nicht.
+++4.58 Uhr+++Die Vereinten Nationen haben eine Milliardensumme aus dem in den USA eingefrorenen Vermögen des Gaddafi-Regimes für Libyen freigegeben. Nach der Einigung zwischen den USA und Südafrika am Donnerstag beschloss das UN-Sanktionskomitee die Freigabe von 1,5 Milliarden Dollar (mehr als eine Milliarde Euro). Das Geld soll für humanitäre Zwecke verwendet werden. Südafrika, das den libyschen Nationalen Übergangsrat nicht anerkannt hat, hatte eine Freigabe blockiert. Italien bereitet die Freigabe von 505 Millionen Dollar des dort eingefrorenen Gaddafi-Vermögens vor.
+++0.26 Uhr+++Die US-Regierung geht nach eigenen Angaben davon aus, dass inmitten der Kämpfe in Libyen atomares Rohmaterial und tödliche Chemikalien dort sicher gelagert sind. Das Außenministerium in Washington erklärte am Donnerstag, heikle Bestandteile des libyschen Atomprogramms seien bereits bis 2009 entfernt worden. US-Geheimdienstmaterial deute darauf hin, dass das verbliebene Urankonzentrat sicher in einer Forschungseinrichtung gelagert und die Bestände von Senf-Wirkstoffen in Bunkern untergebracht seien, sagte Sprecherin Victoria Nuland.
Donnerstag, 25. August 2011
+++23.55 Uhr+++Die Aufständischen in Libyen verlegen ihre Führung von Bengasi im Osten des Landes in die Hauptstadt Tripolis. Das teilte der Finanzminister des Übergangsrats der Rebellen, Ali Tarhuni, am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Tripolis mit. Aufständische und Regierungstruppen lieferten sich in der Hauptstadt am Donnerstag schwere Gefechte. Reporter der Nachrichtenagentur AP berichteten aus dem Stadtviertel Abu Salim, es habe schwere Explosionen gegeben. Mindestens drei Gebäude stünden in Flammen.
+++22.23 Uhr+++ In Tripolis und anderen Landesteilen Libyens haben sich Truppen des gestürzten Despoten Muammar al-Gaffai am Donnerstagabend weiter teils erbitterte Kämpfe mit den Rebellen geliefert. Zugleich mehren sich die Hinweise auf Gräueltaten auf beiden Seiten. Ein Reporter der britischen BBC berichtete, in ein Krankenhaus im Bezirk Mitiga seien die Leichen von 17 Rebellen eingeliefert worden. Ein Arzt habe angegeben, die Männer seien in einer Schule, die von den Gaddafi-Truppen als vorübergehendes Gefängnis genutzt worden sei, gefoltert und dann getötet worden.
+++21.25 Uhr+++ Mit mehr als 200 Flüchtlingen an Bord hat ein Schiff zur Rettung von Ausländern in Libyen am Donnerstag vom Hafen der Hauptstadt Tripolis abgelegt. Unter den Passagieren seien Deutsche, Italiener und Kanadier, teilte eine Sprecherin der UN-Organisation für Migration (IOM) in Genf weiter mit. Die Ankunft des Schiffes hatte sich wegen der andauernden Kämpfe zwischen Rebellen und Regierungstruppen um mehrere Tage verzögert. Geplant war ursprünglich, 300 Flüchtlinge in die Stadt Bengasi zu bringen.
+++21.10 Uhr+++ Gaddafis ehemalige Nummer zwei erwägt Parteigründung: Der einst engste Vertraute des libyschen Machthabers Muammar al Gaddafi will möglicherweise nach dessen Sturz mit einer neuen Partei zurück in die Politik. Abdel Salam Dschallud erklärte am Donnerstag in Rom, er führe mit der libyschen Opposition Gespräche über die Gründung einer nationalistischen, liberalen Partei, an deren Spitze junge Libyer stehen sollten. Mit den Rebellen stehe er schon seit Beginn des Aufstandes in Kontakt, sagte Dschallud auf einer Pressekonferenz
+++19.55 Uhr+++ Der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu hat bei einem Treffen der Libyen-Kontaktgruppe eindringlich für die Freigabe von eingefrorenen libyschen Vermögenswerten und ein weiteres Engagement der NATO geworben. Die Vereinten Nationen müssten das Geld für die libysche Opposition unverzüglich freigeben, sagte Davutoglu bei der Konferenz in Istanbul am Donnerstag. Der NATO-Einsatz soll seiner Auffassung nach solange aufrechterhalten werden, bis “physische Sicherheit“ gewährleistet werden kann.
+++18.03 Uhr+++ Übergangsrat berät erstmals in Tripolis: Die in Tripolis eingetroffenen politischen Führer der Aufständischen wollen die Regierungsgeschäfte im Land in die Hand nehmen. Bei einer ersten Beratung seien Möglichkeiten zur Verbesserung der Sicherheitslage besprochen worden, sagte der Ölminister der Aufständischen, Ali al-Tarhuni, am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa. “Wir brauchen nicht mehr Truppen, sondern eine bessere Organisation“, erklärte er.
+++17.57 Uhr+++ Muammar al-Gaddafi hat die Bevölkerung erneut zum Widerstand gegen die Rebellen aufgerufen. Auch Frauen und Kinder sollten am Kampf teilnehmen, sagte Gaddafi nach Angaben des arabischen Nachrichtensenders Al Dschasira am Donnerstag in einer kurzen Audiobotschaft.
Diese sei von einem regimetreuen Sender ausgestrahlt worden. In der Botschaft habe Gaddafi seine Anhänger aufgerufen, all jene aus der Hauptstadt zu vertreiben, die Schande gebracht hätten. Die Imame in den Moscheen sollten die Jugend zum Heiligen Krieg gegen die Rebellen aufrufen.
+++17.20 Uhr+++ Nach ihren militärischen Erfolgen gegen die Streitkräfte von Muammar al Gaddafi kämpfen die Aufständischen in Libyen weiter gegen die Truppen des langjährigen Machthabers. Die Suche nach Gaddafi wird nach Angaben des britischen Verteidigungsministers Liam Fox auch von der NATO unterstützt. Der Vizeverteidigungsminister der Rebellen, Fausi Abu Keft, sagte am Donnerstag, die Kämpfer versuchten inzwischen, Gaddafis Geburtsstadt Sirte zu erobern, um die Versorgungswege des Gegners abzuschneiden.
+++17:12+++ Deutschland begrüßt absehbares Ende des Gaddafi-Regimes: Deutschland sieht das Regime des libyschen Machthabers Gaddafi am Ende. Es sei gut, dass die Umsetzung der UN-Resolution den erhofften Erfolg gebracht habe, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Donnerstag und stellte dem Nationalen Übergangsrat rasche deutsche Hilfen zum Wiederaufbau in Aussicht. Auch die diplomatischen Beziehungen sollen in absehbarer Zeit neu geregelt werden. Derweil zeigte sich Außenminister Guido Westerwelle besorgt über die Gefahr durch chemische Waffen in Libyen.
+++16:11+++ Libysche Rebellen glauben nach Angaben eines örtlichen Kommandeurs, den untergetauchten Diktator Muammar al-Gaddafi eingekreist zu haben. Gaddafi sei in einem Wohnkomplex nahe seines Militärhauptquartiers aufgespürt worden, sagte der Kommandeur. Im Netzwerk Facebook bezweifelten Libyer diese Angaben. Demnach sei völlig unklar, wer sich in dem Haus aufhalte. Andere Rebellenführer hatten am Donnerstag vermutet, dass sich Gaddafi außerhalb der Hauptstadt Tripolis aufhalte.
+++16:09+++ In einem Triumphzug ist am Donnerstag die Hälfte der Minister des libyschen Übergangsrates in einem Konvoi in den Westen von Tripolis eingefahren. Entlang der Straße ist den politischen Führern des Aufstandes zugejubelt worden. Der Verantwortliche des Übergangsrates für das Ölgeschäft, Ali al-Tarhuni, sagte: “Endlich sind wir da.“
+++15:40+++ In der Nähe der von Rebellen gestürmten Residenz Gaddafis in Tripolis wird heftig gekämpft. Unklar ist, ob sich Gaddafi und möglicherweise seine Familie dort aufhalten. Nach einem Bericht des Nachrichtensenders Al-Dschasira gibt es in der Stadt Gerüchte, Gaddafi sei von den Rebellen aufgespürt worden.
+++15:25+++ Vor einem Hotel in der libyschen Hauptstadt Tripolis, in dem viele ausländische Journalisten untergebracht sind, ist ein heftiges Gefecht ausgebrochen. Etwa ein Dutzend Rebellen sollen sich vor dem Eingang des “Corinthia“ Schießereien mit mutmaßlichen Anhängern Gaddafis geliefert haben. Die Rebellen versuchten zunächst, ins Hotel zu gelangen, um von dessen Dach eine bessere Position zu erlangen. Das Hotelpersonal brachte sie jedoch von dem Vorhaben ab.
+++15:01 Uhr+++Die politische Führung der Rebellen in Libyen hat nach Angaben eines Offiziers einen ersten Vertreter des Übergangsrates in die Hauptstadt Tripolis geschickt. Ein Mitglied des Exekutivkomitees des Rates - vergleichbar mit einem Minister - sei im Westen von Tripolis eingetroffen, sagte Atman Ibrahim Mleita, Kommandeur der Rebelleneinheit al-Karkar. Aus Sicherheitsgründen nannte er keinen Namen.
+++13:47 Uhr+++Italien gibt 505 Millionen Dollar (350 Millionen Euro) an eingefrorenem libyschen Vermögen frei. Dies kündigte Ministerpräsident Silvio Berlusconi am Donnerstag in Mailand an. Das Vermögen lagert bei italienischen Banken.
+++13.12 Uhr+++Die Krankenhäuser in der libyschen Hauptstadt Tripolis sind nach Angaben der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen mit Verwundeten überfüllt. Fast alle hätten Schussverletzungen. “In den Krankenhäusern, die ich seit dem Beginn der Auseinandersetzungen besucht habe, spielten sich oft chaotische Szenen ab“, berichtete Einsatzleiter Jonathan Whittall nach Angaben der Organisation vom Donnerstag.
+++12.51 Uhr+++Mit mehrtägiger Verzögerung hat ein Schiff zur Rettung hunderter Ausländer im Hafen der libyschen Hauptstadt Tripolis angelegt. Die Sicherheitslage habe sich so weit verbessert, dass dies möglich geworden sei, sagte am Donnerstag eine Sprecherin der UN-Organisation für Migration (IOM) in Genf, die das Schiff charterte. Wegen eines Versorgungsengpasses werde es aber wohl nicht möglich sein, mit dem Schiff wie ursprünglich geplant 300 Migranten nach Bengasi zu bringen. In Tripolis halten sich nach Angaben der IOM tausende Ausländer auf, die versuchen, den Kämpfen zwischen Rebellen und Anhängern des bisherigen Machthabers Muammar al Gaddafi zu entkommen.
+++12.16 Uhr+++Vier am Mittwoch in Libyen entführte italienische Journalisten sind nach Berichten führender Medien wieder frei. Die beiden Medienvertreter der Mailänder Zeitung “Corriere della Sera“ sowie deren Kollegen von “La Stampa“ und “Avvenire“ seien bereits in einem Hotel in Tripolis, berichtete der italienische TV-Sender “SkyTg24“ am Donnerstag.
+++12.12 Uhr+++Die libyschen Rebellen haben nach eigenen Angaben bei ihrem Vordringen in Tripolis etwa 20 000 politische Häftlinge befreit. Die Häftlinge seien am Mittwoch im Stadtteil Bu Salim befreit worden, berichtete der in Doha ansässige Nachrichtensender Al Dschasira am Donnerstag. Die Rebellen würden Truppen des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi nachsetzen, die in Richtung Sirte - Gaddafis Geburtsstadt - und Saba fliehen würden.
+++11.57 Uhr+++Die NATO hilft offenbar bei der Suche nach dem bisherigen libyschen Machthaber Muammar al Gaddafi. Das sagte der britische Verteidigungsminister Liam Fox am Donnerstag dem Sender Sky news. Er könne bestätigen, dass die NATO dem Nationalen Übergangsrat für die Suche nach Gadaffi und anderer Überbleibseln des Regimes “Aufklärungs- und Erkundungsgerät“ bereitstelle, sagte Fox dem Nachrichtensender.
+++11.15 Uhr+++Trotz der Erstürmung der Präsidentschaftsresidenz in Tripolis setzt die NATO ihre Einsätze in Libyen bislang unvermindert fort. Am Mittwoch seien 48 Ziele angegriffen worden, teilte das Bündnis am Donnerstag mit. So seien unter anderem in der Hauptstadt zwei Waffenlager, ein Lastwagen mit schwerem militärischem Gerät sowie mehrere Luftabwehrgeschütze und Raketenwerfer zerstört worden. Auch in der Heimatstadt des bisherigen Machthabers Muammar al Gaddafi wurde ein Militärfahrzeug zerstört, von dem Boden-Boden-Raketen abgefeuert werden können, erklärte die NATO. Das Bündnis hat seit Beginn des Libyeneinsatzes Ende März mehr als 7.600 Angriffe gegen Ziele von Gaddafis Truppen und Militäreinrichtungen geflogen.
+++10.45 Uhr+++Zwei Tage nach Erstürmung seiner Residenz in Tripolis durch Rebellen bleibt der langjährige libysche Diktator Muammar Al-Gaddafi verschwunden. Kämpfer der Aufständischen durchkämmten am Donnerstag die ausgedehnten Bunkeranlagen unter der riesigen Militäranlage Bab al-Asisija, wie der arabische Fernsehsender Al-Dschasira berichtete. In der Nacht zum Mittwoch hatte Gaddafi in zwei Audio-Botschaften erklärt, er wolle notfalls den “Märtyrertod“ sterben.
+++10.34 Uhr+++Der libysche Diktator Muammar al-Gaddafi verfügt nach Angaben seines früheren Zentralbankchefs über Goldreserven in Milliardenhöhe und könnte diese einsetzen wollen, um Chaos zu säen. Das sagte Farhat Bengdara der Mailänder Zeitung “Corriere della Sera“ (Donnerstag). Aus seiner Sicht könnte Gaddafi einen Teil des Goldes im Wert von insgesamt zehn Milliarden Dollar (knapp sieben Milliarden Euro) mit auf die Flucht genommen haben, auch um einige libysche Stämme und Milizen zu bestechen und für seinen Schutz zu gewinnen.
+++10.30 Uhr+++ Der bisherige libysche Botschafter in Deutschland, Dschamal al-Barag, hat sich nach Informationen der “Financial Times Deutschland“ ins Ausland abgesetzt. Dies berichtete die Zeitung am Donnerstag ohne Angaben von Quellen. Im Auswärtigen Amt und bei der Botschaft war dafür zunächst keine Bestätigung zu erhalten. Man habe zu al-Barag bereits seit längerer Zeit keinen Kontakt mehr, hieß es im Ministerium. Der Diplomat hatte sich bis zuletzt nicht vom bisherigen Machthaber Muammar al-Gaddafi distanziert.
+++10.03 Uhr+++Trotz des allmählich zu Ende gehenden Konflikts in Libyen fliehen die Bewohner weiter über die Grenze nach Tunesien. Die tunesischen Streitkräfte haben nach Angaben der staatlichen tunesischen Nachrichtenagentur TAP mittlerweile eine Infrastruktur zur Versorgung aufgebaut. Auch in zivilen Krankenhäusern werden Verwundete versorgt.
+++1.57 Uhr+++Die Aufständischen in Libyen haben am Mittwoch mehrere weitere Häuser des Gaddafi-Clans gestürmt. Etwa 200 Menschen plünderten die Strandvilla eines Sohnes des langjährigen Machthabers Muammar al Gaddafi, Al Saadi. Sie fuhren mit vier seiner Autos davon, wie einer der Kämpfer mitteilte. Nach einem fünfstündigen Feuergefecht mit Wachleuten stürmten sie auch das Haus von Gaddafis Tochter Aisha. Zuvor hatten die Aufständischen bereits die frühere Residenz des bisherigen Machthabers weitgehend erobert. Gaddafis aktueller Aufenthaltsort ist weiter unbekannt.
+++0.40 Uhr+++Angesichts des Umsturzes in Libyen planen die Aufständischen nun die Bildung eines Kabinetts. Das sagte Rebellenführer Mahmud Dschibril nach einem Treffen mit dem französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy am Mittwochabend in Paris. Geplant sei außerdem die Einrichtung eines Nationalkongress, der wiederum ein Komitee zur Ausarbeitung einer neuen Verfassung bilden solle, sagte der Vorsitzende des Exekutivausschusses des Übergangsrats.
Mittwoch, 24. August 2011
+++21.05 Uhr+++ In Libyen sind vier italienische Journalisten entführt und deren Fahrer getötet worden. Das italienische Außenministerium teilte am Mittwoch mit, die Reporter seien auf der Straße von Sawija nach Tripolis offenbar von Anhängern des langjährigen Machthabers Muammar al Gaddafi entführt worden.
Bei den Entführten handelt es sich nach Ministeriumsangaben um zwei Journalisten der Mailänder Tageszeitung “Corriere della Sera“, um einen von dem Turiner Blatt “La Stampa“ und um einen von der katholischen Tageszeitung “Avvenire“. Letzter war laut italienischen Medienberichten in der Lage, in Mailand anzurufen und zu sagen, dass es allen vier gut gehe.
+++20.07 Uhr+++ Hilfe für das neue Libyen: Bei der Aufbau-Konferenz, die der französiche Präsident angekündigt hat, soll es am 1. September darum gehen, die eingefrorenen Gelder der Gaddafi-Familie, die auf ausländischen Konten liegen, für den Wiederaufbau zugänglich zu machen.
“Wir brauchen gar nicht viel Geld zu mobilisieren. Die Mittel aus den Kassen des Gaddafi-Clans sollten für das Volk zur Verfügung stehen“, sagte Sarkozy. Dschibril bekräftigte, dass es derzeit keine Informationen über den Aufenthaltsort des flüchtigen Diktators Muammar al-Gaddafi habe. “Es gibt Gerüchte, dass er in Sirte oder im Süden des Landes sei. Oder auch, dass er das Land verlassen habe“, sagte er.
+++19.18 Uhr+++ Eine große Libyen-Aufbaukonferenz ist vom französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy am Mittwoch für den 1. September in Paris angekündigt worden. “In voller Übereinstimmung mit (dem britischen Regierungschef) David Cameron haben wir beschlossen, eine große internationale Konferenz zugunsten des freien Libyens von morgen einzuberufen - um zu zeigen, dass wir uns nun mit der Zukunft befassen“, sagte Sarkozy nach einer Unterredung mit Rebellenchef Mahmud Dschibril im Élyseepalast.
+++18.28 Uhr+++ Der Sohn des libyschen Machthabers Muammar al Gaddafi versucht laut dem amerikanischen Fernsehsender CNN, einen Waffenstillstand in Tripolis auszuhandeln. Wie CNN auf seiner Website berichtet, sei Al Saadi um Kontaktaufnahme mit den amerikanischen Behörden und den Aufständischen bemüht. CNN-Reporter Nic Robertson steht nach eigenen Angaben im E-Mail-Kontakt mit dem Geschäftsmann und ehemaligen Profi-Fußballspieler. “Ich habe Autorität“, um zu verhandeln, schrieb Al Saadi laut Robertson.
+++17.20 Uhr+++ Der libysche Außenminister hält das Regime des langjährigen Machthabers Mu17.20ammar al Gaddafi für beendet. Der britische Rundfunksender Channel 4 meldete am Mittwoch, Abdul Ati al Obeidi stehe nach eigenen Angaben nicht mehr mit anderen Regierungsvertretern in Kontakt. Alles deute darauf hin, dass Gaddafi jegliche Optionen ausgeschöpft habe. Al Obeidi fügte hinzu, seiner Meinung nach könne sich Gaddafi auch nicht mehr unbehelligt ins Ausland zurückziehen.
+++17.01 Uhr+++ Journalisten aus Hotel in Tripolis befreit: Die in einem Hotel in Tripolis festgehaltenen Journalisten sind am Mittwoch nach eigenen Angaben befreit worden.
Zuvor war es den Reportern von bewaffneten Anhängern des einstigen Machthabers Muammar al Gaddafi untersagt worden, das Rixos-Hotel zu verlassen.
+++16.48 Uhr+++ Die Rebellen in Libyen haben nach Angaben arabischer Medien ein Kopfgeld auf Muammar al-Gaddafi ausgesetzt.
Nach Informationen des Nachrichtensenders Al-Dschasira will der nationale Übergangsrat für die Ergreifung des untergetauchten Diktators 1,7 Millionen Dollar (1,17 Mio Euro) bezahlen - tot oder lebendig. Auch der Sender Al-Arabija berichtete, das sei im Übergangsrat vereinbart worden, nannte aber keine Summe. Bisher hatte die Rebellen-Regierung erklärt, Gaddafi solle lebend gefangen genommen und vor Gericht gestellt werden.
+++16:03+++ Ein libyscher Rebellenführer hat Journalisten und Diplomaten in Tripolis am Mittwoch vor Entführern aus den Reihen des Regimes von Muammar al-Gaddafi gewarnt. Die Aufständischen hätten erfahren, dass verbliebene Einheiten des Regimes angewiesen seien, Ausländer als Druckmittel zu verschleppen, sagte der Anführer einer Rebellenmiliz im Westen von Tripolis. In dem Gebiet gab es weitere Schießereien.
+++15:59 Uhr+++ China hat sich für eine führende Funktion der Vereinten Nationen beim Wiederaufbau in Libyen ausgesprochen. Außenminister Yang Jiechi sprach sich zudem dafür aus, dass die fünf sogenannten BRICS-Staaten Brasilien, Russland, Indien, Südafrika und China sich stärker koordinieren, um einen “positiven Einfluss“ in Libyen auszuüben.
+++15:46 Uhr+++ Die Aufständischen in Libyen sind weiter auf Gaddafis Heimatstadt Sirte vorgerückt. Um blutige Kämpfe zu vermeiden, laufen Verhandlungen. Stammesälteste hätten den Rebellen aber gesagt, sie benötigten Zeit für eine friedliche Übergabe der Stadt.
+++15:13 Uhr+++ Der libysche Rebellenführer Mahmud Dschibril wird am heutigen Mittwoch mit dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy in Paris über die Zukunft seines Landes nach dem Ende der Ära Gaddafi beraten. Das Treffen finde am Abend statt, erklärte Sarkozys Büro. Darin werde es um die Lage in Libyen und die Möglichkeiten der internationalen Gemeinschaft gehen, den politischen Übergang zu einem freien und demokratischen Staat zu unterstützen.
+++15:09 Uhr+++ Afrikas Führer lassen keinen der ihren so einfach fallen. Auch im Fall Muammar al-Gaddafis hielt die Afrikanische Union (AU) treu zu Libyens Machthaber. So wird sein Scheitern in den Augen vieler auch zu einer neuen Pleite der Organisation der 54 afrikanischen Staaten. “Die AU handelt nicht anderes als die Vorgängerorganisation OAS, der als 'Club der Diktatoren' berüchtigt war“, meinte Frans Cronje, Vizedirektor des Politikinstituts SAIRR (Johannesburg).
+++15:05 Uhr+++ Großbritannien will die Freigabe von eingefrorenem libyschen Vermögen für den Wiederaufbau des Landes vorantreiben. Die britische Regierung sei sowohl an militärischen als auch an humanitären Bemühungen in Libyen “aktiv beteiligt“. Sie arbeite auch darauf hin, in Großbritannien eingefrorene Gelder freizugeben, sagte Außenminister William Hague am Mittwoch. Er bekräftigte damit eine Absichtserklärung von Premierminister David Cameron vom Montag.
+++15:00 Uhr+++ Anhänger des libyschen Diktators halten 35 ausländische Journalisten in einem Hotel in Tripolis fest. Reporter der Sender BBC und CNN berichteten am Mittwoch, die Journalisten würden daran gehindert, das Nobelhotel Rixos zu verlassen. CNN-Reporter Matthew Chance berichtete, es gebe nur zeitweise Strom. Bei Nacht liefen die “Gäste“ mit Kerzen umher. Sie würden die Räume des Luxushotels nach Essbarem durchsuchen. Versuche, die Bewaffneten davon zu überzeugen, die Ausländer gehen zu lassen, seien gescheitert.
+++14:09 Uhr +++ Beim Kampf im Tripolis sind bisher nach offiziellen Angaben 435 Menschen getötet worden. Mehr als 2000 Menschen seien zudem verletzt, sagte ein Mitarbeiter des Zentralkrankenhauses in der libyschen Hauptstadt am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa. Nach seinen Informationen sind in den Krankenhäusern der Stadt alle Ärzte und Pfleger im Einsatz, nachdem die Rebellen die Menschen aufgerufen hätten, an ihre Arbeitsplätze zu gehen. Wichtige Einrichtung in der Stadt würden von Bewaffneten geschützt.
+++14:08 Uhr+++ Die Aufständischen in Libyen kontrollieren die strategisch wichtige Küstenstraße von Al-Sawija in die Hauptstadt Tripolis. Auf der Strecke, entlang der vor kurzem noch gekämpft wurde, hätten Rebellen zahlreiche Straßensperren errichtet, berichtete eine Korrespondentin der Nachrichtenagentur dpa am Mittwoch aus dem Gebiet.
+++14:03 Uhr+++ Syrische Sicherheitskräfte sind nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten am Mittwoch mit Panzern in die Stadt Deir al Sur eingerückt und haben zahlreiche Bewohner festgenommen. Die örtlichen Koordinationskomitees, die die Proteste gegen Präsident Baschar Assad dokumentieren, zitierten Augenzeugen, nach denen die Truppen in den frühen Morgenstunden in die Stadt im Osten des Landes einmarschierten.
+++14:02 Uhr+++ Die libyschen Rebellen wollen im kommenden Frühjahr Parlaments- und Präsidentenwahlen ausrichten. Der Vorsitzende des nationalen Übergangsrates, Mustafa Abdul Dschalil, kündigte Wahlen acht Monate nach dem Sturz des Diktators Muammar al-Gaddafi an. “Wir wollen eine demokratische Regierung und eine gerechte Verfassung“, sagte Dschalil der römischen Tageszeitung “La Repubblica“ (Mittwoch) in Bengasi. “Vor allem wollen wir nicht mehr isoliert sein von der Welt, wie wir es bisher noch sind.“ Dschalil sicherte im übrigen zu, dass in dem befreiten Libyen die Menschenrechte und der Rechtsstaat respektiert werden sollen. “Und das Land trägt dazu bei, den Frieden und die internationale Sicherheit zu stabilisieren“, erklärte er.
+++13.38 Uhr+++Einen Tag nach der Eroberung der Residenz von Machthaber Muammar al Gaddafi durch libysche Aufständische sind auf dem Gelände erneut Kämpfe aufgeflammt. Am Mittwoch wurden Rebellen in dem Militär- und Wohnkomplex Bab al Asisija beschossen. Einige suchten Deckung, andere rannten zu den Toren des Anwesens, kehrten später jedoch zurück. Zunächst war unklar, von wo die Schüsse abgefeuert worden waren. Rebellenkommandeur Mohammed Amin sagte jedoch, die letzten Kämpfer des Gaddafi-Regimes hätten sich in der Nähe von Bab al Asisija verschanzt.
+++13.26 Uhr+++ Bundesaußenminister Guido Westerwelle hat die Entscheidung gegen eine deutsche Beteiligung am internationalen Militäreinsatz in Libyen verteidigt. Diese sei auch aus heutiger Sicht richtig, sagte der FDP-Politiker am Mittwoch in Binz auf Rügen. “Ich würde sie wieder so fällen.“ Die Bundesregierung setze nun “sehr stark auf den zivilen Wiederaufbau“ in Libyen. Es gehe unter anderem um die Wiederherstellung von Infrastruktur und die Stärkung demokratischer Strukturen. Dieses Engagement liege “in der Kontinuität unserer Außenpolitik“, sagte der Minister am Rande eines Treffens mit seinen baltischen Amtskollegen.
+++13.14 Uhr +++Die Grünen schließen ihre Zustimmung zu einem möglichen Friedenseinsatz der Bundeswehr in Libyen nach dem Sturz des Gaddafi-Regimes nicht grundsätzlich aus. Die Parteivorsitzende Claudia Roth sagte am Mittwoch dem TV-Sender N24, sollte es einen solchen Antrag zur Unterstützung eines stabilisierenden Einsatzes geben, werde dieser von ihrer Partei geprüft.
+++12.46 Uhr+++Die Europäische Union kann ab sofort humanitäre Hilfe für die Bevölkerung Libyens leisten. “Wir sind bereit“, heißt es in einer am Mittwoch in Brüssel veröffentlichten Erklärung der zuständigen EU-Kommissarin Kristalina Georgiewa. In den vergangenen Monaten seien erhebliche Lager von Hilfsgütern in dem von Rebellen kontrollierten Osten des Landes angelegt worden. Diese könnten nun mit Hilfe der Vereinten Nationen und Hilfsorganisationen an Ort und Stelle geschafft und eingesetzt werden.
+++12.17 Uhr+++ Der libysche Thronfolger Mohammed al-Senussi kann sich nach über zwei Jahrzehnten im Exil eine Rückkehr in sein Heimatland vorstellen. “Zu sehen, wie die Freiheitsflagge über Tripolis weht, macht mich unglaublich glücklich und stolz auf mein Volk“, sagte der 48-Jährige dem Wochenmagazin “Die Zeit“ am Mittwoch in London. Wenn die Menschen es wollten, sei er “bereit zu dienen“. Darüber müsse aber das Volk entscheiden.
+++11.11 Uhr+++ Trotz des Siegeszuges der libyschen Rebellen in der Hauptstadt Tripolis hat Diktator Muammar al-Gaddafi nach Ansicht von Kremlchef Dmitri Medwedew weiter Einfluss und militärische Macht. “Tatsächlich gibt es in dem Land eine Doppelherrschaft“, sagte Medwedew am Mittwoch nach einem Treffen mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Il in der sibirischen Stadt Ulan Ude.
+++10.56 Uhr+++ Einen Tag nach der Erstürmung von Muammar al-Gaddafis Machtzentrale hat es am Mittwoch in der libyschen Hauptstadt Tripolis weiter Schießereien gegeben. Rebellen und Anhänger Gaddafis lieferten sich Kämpfe nahe des internationalen Flughafens sowie im südwestlichen Vorort Al-Hadaba al-Chadra, wie die Aufständischen mitteilten. Schusswechsel gebe es außerdem im Süden der Stadt um den Militärkomplex Bab al-Asisija, wo sich auch Gaddafis Residenz befindet. Rebellen hatten die Machtzentrale des langjährigen Diktators am Dienstag erobert.
+++10.03 Uhr +++Der gestürzte libysche Herrscher Muammar al-Gaddafi ist nach eigenen Angaben unerkannt durch Tripolis spaziert. In einer Audiobotschaft habe er erklärt, er habe unerkannt eine Tour durch die Hauptstadt unternommen, ohne eine Gefahr zu erkennen, wie der arabische Fernsehsender Al-Arabija am Mittwoch berichtet. “Alle Libyer, Männer und Frauen, sollten nun in Tripolis sein, um die Verräter auszulöschen“, habe Gaddafi erklärt. Die Botschaft sei von der lokalen Fernsehstation Al-Rai ausgestrahlt worden.
+++8.31 Uhr+++Nach dem Sturz des Gaddafi-Regimes besteht aus Sicht eines Nahost-Experten der Konrad-Adenauer-Stiftung keine große Gefahr durch Islamisten. Gaddafi sei es bis 2010 gelungen, die islamistischen Kräfte zu domestizieren, sagte Hardy Ostry am Mittwoch im Deutschlandradio Kultur. Beim Aufbau eines demokratischen Rechtsstaates werde man es nicht vermeiden können, mit diesen Kräften zu reden. Dies müsse aber auf der Grundlage klarer Wertvorstellungen und Kriterien erfolgen.
+++7.54 Uhr+++Nach dem Sturm seiner Festung durch Rebellen hat der libysche Machthaber Muammar al-Gaddafi nach Medienberichten in einer zweiten Audiobotschaft die Bevölkerung zum Widerstand aufgerufen. In dem von einer lokalen Radiostation verbreiteten Aufruf habe ein Mann, bei dem es sich um Gaddafi handeln soll, die Libyer aufgefordert, die Hauptstadt Tripolis von den Aufständischen “zu säubern“, berichtete der arabische Nachrichtensender Al-Dschasira am Mittwoch. Gaddafi warf den Aufständischen Folter vor. Sie würden Gegner “exekutieren“. Unklar ist weiter, wo sich Gaddafi derzeit aufhält.
+++6.57 Uhr+++ China hat angesichts des faktischen Zusammenbruchs des libyschen Regimes von Muammar al Gaddafi zur politischen Aussöhnung in dem Land aufgerufen. Die Vereinten Nationen sollten eine Führungsrolle beim Wiederaufbau übernehmen, sagte der chinesische Außenminister Yang Jiechi am Mittwoch UN-Generalsekretär Ban Ki Moon.
+++6.12 Uhr+++Nicaragua würde dem libyschen Machthaber Muammar al Gaddafi nach Angaben aus Regierungskreisen möglicherweise Asyl gewähren. Falls Gaddafi um Asyl bitte, werde man dies “positiv prüfen“, sagte der Wirtschaftsberater von Präsident Daniel Ortega, Bayardo Arce, am Dienstag dem Fernsehsender Channel 63.
Gaddafi am Ende: Libyen feiert
+++5.24 Uhr+++ Außenminister Guido Westerwelle (FDP) sieht eine Schlüsselrolle Deutschlands bei der wirtschaftlichen Entwicklung Libyens nach dem Sturz von Diktator Muammar al-Gaddafi. “Libyen braucht jetzt einen Wiederaufbau, der das Land dauerhaft stabilisiert. Hier hat Deutschland Erfahrung und eine besondere Kompetenz“, sagte Westerwelle der “Passauer Neuen Presse“ (Mittwochs).
+++2.53 Uhr+++Truppen des bedrängten libyschen Diktators Muammar al-Gaddafi haben nach Angaben der Regimegegner die Aufständischen Hochburg Misrata in der Nacht zum Mittwoch mit Raketen beschossen. Das berichtete der arabische Nachrichtensender Al-Dschsira unter Berufung auf eine Mitteilung des Militärrats der Rebellen in der Küstenstadt rund 200 Kilometer östlich von Tripolis. Die Scud-Raketen seien aus Sirte, der Heimatstadt Gaddafis, abgefeuert worden, hieß es.
Dienstag, 23.August 2011
+++23.23 Uhr+++Die USA wollen in den kommenden Tagen bis zu 1,5 Milliarden Dollar (mehr als eine Milliarde Euro) des eingefrorenen Gaddafi-Vermögens freigeben. Sobald das Sanktionskomitee grünes Licht gebe, werde das Geld dem libyschen Übergangsrat zur Verfügung gestellt, erklärte das US-Außenministerium am Dienstag. Der Betrag entspricht in etwa der Hälfte der flüssigen Mittel des Regimes von Muammar al Gaddafi, die in den USA eingefroren wurden.
+++19.25 Uhr+++ Nach der Eroberung der Gaddafi-Residenz in Tripolis haben Rebellen die Waffenkammern in dem Komplex geöffnet und geplündert. Die Nachrichtensender CNN und Al-Dschasira zeigten Bilder von Aufständischen, die Waffen und Munition aus der Anlage trugen.
Wertsachen seien kaum geplündert worden, meinte eine CNN-Reporterin. Allerdings zeigte Al-Dschasira Bilder eines Rebellen, der ein vergoldetes Kalaschnikow-Sturmgewehr erbeutet hatte.
+++18.30 Uhr+++ Immer mehr Rebellenkämpfer stürmen in die Anlage.
Auf Live-Bildern von Al-Dschasira ist die von Einschusslöchern übersäte Fassade von Gaddafis Haus zu sehen. Davor versuchten Kämpfer eine Statue, die eine Waffe in einer goldenen Hand hält, umzustürzen.
+++18.17 Uhr+++ Rebellenkämpfer hissten am Dienstag ihre Flagge auf der Residenz Gaddafis in der gestürmten Anlage Bab al-Asisija, wie sie mitteilten.
Bei der Erstürmung seien zwölf Aufständische getötet worden.
+++17.33 Uhr+++ Die Aufständischen in Libyen sind nach Informationen des arabischen Nachrichtensenders Al-Dschasira am Dienstag in die Residenz von Muammar al-Gaddafi in Tripolis eingedrungen.
Eine unabhängige Bestätigung gab er dafür nicht. Zuvor war über heftige Gefechte um die riesige Anlage Bab al-Asisija berichtet worden, in der sich die Residenz befindet.
+++17.27 Uhr+++ Im Kampf um die Residenz von Muammar al-Gaddafi in Tripolis haben sich am Dienstag nach Rebellenangaben erste Kämpfer der Regierungstruppen ergeben.
Die Männer seien abgeführt worden, teilten die Aufständischen auf einer Internetseite mit. Rebellen seien in Teile der Anlage Bab al-Asisija eingedrungen. Von unabhängiger Seite konnte diese Angaben nicht bestätigt werden.
+++17.13 Uhr+++ Die Aufständischen in Libyen haben nach eigenen Angaben in blutigen Kämpfen auch die strategische wichtige Küstenstadt Bin Dschawad eingenommen.
Rebellenkämpfer seien am Dienstag nun bis auf 30 Kilometer auf Sirte, die Heimatstadt von Muammar al-Gaddafi vorgerückt, berichteten die Aufständischen im Internet. Bei den Kämpfen um Bin Dschawad habe es 700 Tote gegeben. Von unabhängiger Seite konnten diese Opferzahlen nicht bestätigt werden.
+++16.56 Uhr+++ Machthaber Muammar al Gaddafi will nach Angaben des Vorsitzenden des Weltschachverbands trotz der schweren Kämpfe in der Hauptstadt Tripolis bleiben.
Er kenne Gaddafi seit Jahren und habe am Dienstag mit ihm telefoniert, sagte Kirsan Iljumschinow. Gaddafi “lebt, es geht ihm gut und er ist noch immer in Tripolis“, sagte der Verbandsvorsitzende in einem Interview der russischen Nachrichtenagentur Interfax.
++16.34 Uhr+++ Irak, Oman und Bahrain erkennen libyschen Übergangsrat an:
Nach etlichen anderen arabischen Staaten haben nun auch der Irak, der Oman und Bahrain den Nationalen Übergangsrat als legitimen Vertreter des libyschen Volkes anerkannt und ihre Beziehungen zum Regime von Muammar al Gaddafi abgebrochen. Der Übergangsrat müsse nun dafür sorgen, dass Libyen nicht in die Gesetzlosigkeit abdrifte, erklärte das omanische Außenministerium am Dienstag.
+++16.18 Uhr+++ Nato und Rebellen sprechen von Gaddafis Ende. Doch dessen Soldaten leisten erbitterten Widerstand. Besonders hart umkämpft ist der Bunkerkomplex des Diktators.
Entscheidender Kampf um Tripolis: In Libyens Hauptstadt haben sich Gaddafi-Getreuen unter anderem in der schwer befestigten Residenz des Diktators Muammar al-Gaddafi verschanzt. Rund um den Stützpunkt Bab al-Asisija lieferten sich Aufständische und Gaddafi-Milizen am Dienstag erbitterte Kämpfe, wie ausländische Nachrichtensender berichteten.
Der Aufenthaltsort Gaddafis war bis zum späten Dienstagnachmittag weiter unbekannt, die Rebellen vermuteten ihn in einer Bunkerlage unter seiner Residenzanlage.
+++16.07 Uhr+++ Die NATO setzt ihre Luftangriffe in Libyen trotz des Einzuges der Rebellen in die Hauptstadt Tripolis weiter fort.
Der Raketenbeschuss auf die Stadt Misrata durch Truppen Gaddafis am Montag habe gezeigt, “dass unser Einsatz notwendig bleibt“, sagte NATO-Sprecherin Oana Lungescu am Dienstag in Brüssel. Auch die Bombardierung des Militärkomplexes in Tripolis, in dem Gaddafi vermutet wird, schloss der aus Neapel zugeschaltete Oberst Roland Lavoie nicht aus. “Wir werden angreifen, wo immer es zum Schutz der Menschen notwendig ist“, sagte er.
+++15.25+++ Die Aufständischen in Libyen rücken nach schweren Gefechten auf die Residenz von Muammar al-Gaddafi vor. Kämpfer seien bis unmittelbar an die Außentore der Anlage Bab al-Asisija gelangt, berichteten die Aufständischen am Dienstag im Internet. Von zwei Seiten aus rückten Rebelleneinheiten an, um in den kommenden Stunden eine Erstürmung der Residenz zu versuchen. Um den Stützpunkt, der als eines der möglichen Verstecke von Muammar al-Gaddafi gilt, waren am Vormittag schwere Kämpfe entbrannt.
+++15.15 Uhr+++ Beim Kampf um Tripolis sind nach unbestätigten Informationen der libyschen Rebellenführung bisher bis zu 2000 Menschen getötet worden. Genaue Angaben zu den Opfern beider Seiten gebe es aber noch nicht, sagte Schamseddin Abdulmola, ein Sprecher des Übergangsrates in Bengasi, am Dienstag telefonisch der Nachrichtenagentur dpa. Von unabhängiger Seite gab es für die Opferangaben keine Bestätigung.
+++14.41 Uhr+++ Der Übergangsrat der bisherigen libyschen Rebellen soll innerhalb der nächsten Tage aus Deutschland das erste Geld aus einem Regierungsdarlehen über insgesamt 100 Millionen Euro erhalten. Dies kündigte Außenminister Guido Westerwelle am Dienstag in Berlin an. Zur Begründung sagte der FDP-Politiker: “Das Land darf jetzt nicht in der Zeit nach Gaddafi in Chaos versinken, sondern muss zurückfinden zu geordneten Verhältnissen.“
+++13.35 Uhr+++ Die endgültige Niederlage des Regimes von Muammar al-Gaddafi in Libyen ist nach Ansicht des britischen Vize-Regierungschefs Nick Clegg nur noch “eine Frage der Zeit“. Gaddafis Militär sei in die Ecke gedrängt. Den Auftritt des gefangen geglaubten Gaddafi-Sohnes Saif al-Islam am Dienstag wertete Clegg nicht als entscheidenden Rückschlag für die Rebellen. “Das ist kein Zeichen für ein größeres Comeback des Gaddafi-Regimes“, sagte der Liberaldemokrat.
+++13.01 Uhr+++ In der libyschen Hauptstadt Tripolis sind nach Berichten internationaler Nachrichtensender schwere Kämpfe um den Stützpunkt Bab al-Asisija entbrannt, in dem der gestürzte Machthaber Muammar al-Gaddafi vermutet wird. Aufnahmen im arabischen Sender Al-Dschasira zeigten am Dienstag dichte Rauchwolken über dem Stützpunkt, in dem auch die Residenz Gaddafis liegt. Reporter des Senders berichteten, Aufständischen kämpften sich langsam in die stark befestigte Anlage vor.
+++13.00 Uhr +++ Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi will am (morgigen) Mittwoch den libyschen Rebellenführer Mahmud Dschibril treffen. Außenminister Franco Frattini sagte dem staatlichen Rundfunk, das Treffen Berlusconis mit dem Vorsitzenden des Exekutivausschusses des Übergangsrats werde in Mailand stattfinden. Berlusconi hat seine Unterstützung für den Vorstoß der Rebellen bekundet, sie aber zugleich aufgefordert, auf Racheakte zu verzichten.
+++12.50 Uhr+++ Die Nato hat bestritten, dass ihre Flugzeuge in der Nacht das Anwesen des gestürzten libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Stadtteil Bab Al-Asisija in Tripolis angegriffen haben. “Wir haben das Gelände nicht bombardiert“, sagte ein Militärsprecher in Neapel am Dienstag. Er bestätigte, das Bündnis habe von Freitag bis Sonntag Flugblätter über Tripolis abgeworfen. Darin seien die Gaddafi-treuen Soldaten aufgefordert worden, die Kämpfe einzustellen. Es habe auch entsprechende Aufrufe gegeben, die auf Radiofrequenzen ausgestrahlt worden seien.
+++12.34 Uhr+++Der Iran hat die libyschen Rebellen davor gewarnt, nach einem Sieg gegen das Gaddafi-Regime ausländische Kräfte ins Land zu lassen. “Iran beglückwünscht das muslimische Volk Libyens zu den jüngsten Entwicklungen, appelliert aber auch an es, die Hegemonial-Mächte davon abzuhalten in das post-revolutionäre Libyen einzugreifen“, teilte das iranische Außenministerium am Dienstag nach Angaben des englischsprachigen staatlichen iranischen Senders Press TV mit.
+++11.42 Uhr +++ Die den Vereinten Nationen (UN) nahestehende Hilfsorganisation IOM bläst ihre geplante Evakuierungsaktion für Ausländer aus Tripolis wegen der Sicherheitslage zunächst ab. Das bestätigte der Sprecher der Internationalen Organisation für Migration (IOM), Jean-Philippe Chauzy, am Dienstag in Genf.
+++11.11 Uhr+++ Der von libyschen Rebellen unter Hausarrest gestellte Gaddafi-Sohn Mohammed ist einem Fernsehbericht zufolge von Truppen des Regimes befreit worden. Regierungseinheiten seien dem am Vortag in seinem Haus in Tripolis umstellten Mohammed al-Gaddafi zur Hilfe gekommen, berichtete der arabische Sender Al-Arabija am Dienstag unter Berufung auf Rebellenkreise in Bengasi.
+++10.27 Uhr+++ Die Libyen-Kontaktgruppe will an diesem Donnerstag in Istanbul über die schwierige Lage in dem nordafrikanischen Land beraten. Es werde ein Treffen auf Ebene der politischen Direktoren der Außenministerien geben, teilte die türkische Regierung am Dienstag mit.
+++8.52 Uhr+++Bundesaußenminister Guido Westerwelle hat einen fairen Prozess für Libyens Machthaber Muammar al Gaddafi und seine Söhne gefordert. Die Bundesregierung setze darauf, dass Gaddafi und seine Familie dem Internationalen Strafgerichtshof (ICC) in Den Haag überstellt würden, sagte der FDP-Politiker am Dienstag im Deutschlandfunk. Dies sei wichtig für einen politischen Neuanfang Libyens. Beim Aufbau von demokratischen und wirtschaftlichen Strukturen wolle Deutschland Libyen unterstützen.
+++8.15 Uhr+++ Die Öl-Milliarden sind aus Expertensicht einer der Schlüssel für eine friedliche Zukunft Libyens. Die Ölreserven seien zwar über das ganze Land verteilt, der daraus hervorgehende Wohlstand sei bisher aber weitgehend dem Umfeld des Regimes von Muammar al-Gaddafi zugutegekommen, sagte der Libyen-Experte Imad Al-Anis von der britischen Universität Nottingham.
+++7.38 Uhr+++ Grünen-Bundesvorsitzende Claudia Roth hat sich für ein starkes Engagement Deutschlands nach dem Sturz des Machthabers Muammar al Gaddafi in Libyen ausgesprochen. Beim Aufbau einer Demokratie sei die Unterstützung der Europäischen Union, der internationalen Gemeinschaft und nicht zuletzt Deutschlands nötig, sagte Roth am Dienstag im ZDF-“Morgenmagazin“. Deutschland habe viel zu tun, um die eigene Glaubwürdigkeit wieder herzustellen. Finanzielle Unterstützung reiche nicht aus.
+++6.39 Uhr+++ Rund 80 Kilometer westlich von Tripolis haben sich libysche Rebellen und Truppen des bedrängten Machthabers Muammar al-Gaddafi am Dienstagmorgen heftige Gefechte geliefert. Nach Angaben der Rebellen konzentrierten sich die Kämpfe auf die Stadt Al-Odschailat. Dort hatte es kürzlich eine Pro-Gaddafi-Demonstration gegeben.
+++6.01 Uhr +++ Deutschland bleibt mit Blick auf einen Militäreinsatz in Libyen zurückhaltend. Außenminister Guido Westerwelle nannte die Diskussion verfrüht. Außen- und Sicherheitspolitiker warnten vor Anarchie und Bürgerkrieg in dem nordafrikanischen Land. Der Nahostexperte Peter Scholl-Latour sagte, Libyen könne sich zu einem neuen Somalia entwicklen, wo es kaum noch eine Staatsautorität gibt.
+++5.07 Uhr +++ Die deutsche Wirtschaft steht nach Darstellung des Industrie- und Handelskammertages (DIHK) für einen Wiederaufbau Libyens in den Startlöchern. DIHK-Experte Steffen Behm stellte bei entsprechenden Rahmenbedingungen zusätzliche Investitionen auch mittelständischer Firmen in dem nordafrikanischen Land in Aussicht.
+++3.05 Uhr +++ Ein zuvor als festgenommen gemeldeter Sohn des libyschen Machthabers Mummar al Gaddafi, Seif al Islam, befindet sich offenbar auf freiem Fuß.
+++1.08 Uhr +++ Die libyschen Streitkräfte haben laut US-Angaben am Montagabend erneut eine Scud-Rakete abgefeuert. Wo das Geschoss landete und ob es Verletzte gab, war zunächst nicht bekannt.
+++0.31 Uhr +++ Die Nato hat nach Berichten des arabischen Nachrichtensenders Al-Arabija in der Nacht zum Dienstag in Tripolis die Residenz von Muammar al-Gaddafi angegriffen. Wie der Sender unter Berufung auf Angaben der Rebellen berichtete, waren vom Gelände der Residenz in Bab Al-Asisija schwere Explosionen und Gewehrfeuer zu hören. Wo sich Gaddafi aufhält, ist nach wie vor unbekannt. Als möglicher Aufenthaltsort gilt das Bunkersystem unter der Residenz.
dpa/dapd
+++20.15 Uhr+++
Nahe der von den libyschen Rebellen eroberten Residenz von Muammar al Gaddafi in Tripolis haben sich Aufständische und Regierungstruppen am Donnerstag heftige Kämpfe geliefert.
Etwa 1.000 Rebellen umstellten mindestens zehn Gebäude, in denen sich Anhänger des langjährigen Machthabers aufhielten. Reporter der Nachrichtenagentur AP berichteten aus dem Stadtviertel Abu Salim, es habe schwere Explosionen gegeben. Mindestens drei Gebäude stünden in Flammen. Die Anhänger Gaddafis seien schwer bewaffnet und hätten möglicherweise sogar einen Panzer zur Verfügung, sagte einer der Rebellen, Mohammed Karami.