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Schwere Gefechte um Soledar: Wagner-Söldner versuchen vorzustoßen – Ukrainer leisten Wiederstand

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Von: Bettina Menzel, Bedrettin Bölükbasi, Andreas Schmid, Christian Stör, Felix Durach

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Moskau hat die umkämpfte Stadt Soledar nun auch offiziell für eingenommen erklärt. Kiew meldet jedoch weiter andauernde Gefechte. Aktuelle Infos im News-Ticker.

Update vom 14. Januar, 22.45 Uhr: Offenbar haben sich die erfahrensten russischen Militäreinheiten aktuell um die schwer umkämpfte Stadt Soledar stationiert. Dies betonte der Sprecher für die östlichen Kampfgruppen des ukrainischen Militärs, Serhij Tscherewatji, laut dem Nachrichtenportal ArmyInform. Demnach versuchen die Söldner der Wagner-Gruppe und reguläre russische Truppen in Richtung der Stadt Bachmut vorzustoßen. Die ukrainischen Truppen würden sich aber immer wieder neu formieren und das Gebiet verteidigen. Allein heute habe man mehr als 100 russische Soldaten getötet und etwa 600 weitere verletzt, behauptete er. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig verifizieren.

Update vom 14. Januar, 20.35 Uhr: Nach ukrainischen Angaben liefern sich russische und ukrainische Truppen weiterhin schwere Gefechte um die Kontrolle der ostukrainischen Stadt Soledar. „Schwere Kämpfe für Soledar dauern an“, schrieb die stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin Hanna Maljar im Kurznachrichtendienst Telegram. Dabei schlage das ukrainische Militär russische Angriffe zurück und füge den russischen Besatzern „schwere Verluste“ zu.

Ukraine-Krieg: Zahl der Toten in Dnipro steigt auf fünf

Update vom 14. Januar, 17.50 Uhr: Die Zahl der Toten nach dem massiven russischen Angriff auf Dnipro steigt weiter. Der Militärgouverneur der Region Dnipropetrowsk, Valentin Resnitschenko, meldete nun auf Telegram, dass sich die Zahl der Toten auf fünf erhöht habe.

Ukraine-Krieg: Ukraine meldet Tote nach Angriff auf Dnipro

Update vom 14. Januar, 16.50 Uhr: Bei dem russischen Raketenangriff auf die ukrainische Stadt Dnipro sind zwei Zivilisten ums Leben gekommen. Dies teilte der Militärgouverneur der Region Dnipropetrowsk, Valentin Resnitschenko, im Kurznachrichtendienst Telegram mit. Daneben seien 27 weitere Menschen, darunter sechs Kinder, verletzt worden.

Russland nimmt ukrainische Städte ins Visier – Explosionen in mehreren Regionen gemeldet

Update vom 14. Januar, 15.55 Uhr: Nach vereinzelten russischen Raketenangriffen auf die Ukraine am Vormittag hat Moskau den Beschuss zahlreicher Regionen des Landes im Ukraine-Krieg am Samstag noch einmal deutlich verstärkt. Im ganzen Land gelte Luftalarm, teilten die ukrainischen Behörden mit. Neben zahlreichen Regionen, darunter Odessa im Süden, Charkiw im Osten und Lwiw (Lemberg) im Westen, war einmal mehr auch die Hauptstadt Kiew betroffen von dem Beschuss. Es gab mehrere Explosionen. Die Menschen wurden aufgefordert, Schutz zu suchen.

Der Leiter des Präsidialamts in Kiew, Andrij Jermak, zeigte sich entsetzt: „Russen sind Terroristen, die bestraft werden für alles. Alle - ohne Ausnahme.“ Er sagte, dass die Flugabwehr und Luftstreitkräfte ihre Arbeit erledigten. „Wir werden zurückschlagen“, betonte er. Der Feind ändere seine Taktik nicht und setze seine Schläge gegen die zivile Infrastruktur fort. Behörden berichteten auch von neuen gezielten Angriffen auf die Energie-Infrastruktur. Vielerorts kam es zu Stromausfällen, die Menschen saßen im Dunkeln. Es waren die ersten Angriffe dieser Art seit dem Jahreswechsel.

Ukraine-Krieg: Russland setzt Raketenangriffe fort – Wohnhaus getroffen

Update vom 14. Januar, 15.45 Uhr: In der ukrainischen Stadt Dnipro ist ukrainischen Behörden zufolge eine russische Rakete eingeschlagen. Der stellvertretende Leiter des ukrainischen Präsidentenbüros, Kyrylo Tymoschenko, meldete auf Telegram, dass die Rakete ein Wohnhaus getroffen habe. „Fürchterliche Nachrichten aus Dnipro, ein Wohnhaus wurde getroffen“, so Tymoschenko. Unter den Trümmern seien Zivilisten eingeschlossen, schrieb er später. Bei dem Angriff seien zehn Personen, darunter zwei Kinder, verletzt worden, zitierte die Nachrichtenagentur Unian einen Vertreter der Polizei. Drei der Verletzten seien in einem ernsten Zustand, hieß es weiter.

Ukraine-Krieg: Angst vor Angriff – Russland zieht Schiffe der Schwarzmeerflotte ab

Update vom 14. Januar, 10.19 Uhr: Russland hat nach Einschätzung britischer Militärexperten aus Furcht vor einem ukrainischen Angriff mindestens zehn Schiffe seiner Schwarzmeerflotte aus dem Hafen von Noworossijsk abgezogen. Angesichts der Zahl und der Art der Schiffe, sei es wahrscheinlich, dass Russland auf eine spezifische Bedrohung reagiere, die es wahrzunehmen glaube, ist demnach dem täglichen Geheimdienst-Update zum Ukraine-Krieg des Verteidigungsministers in London zu entnehmen.

Russland verlegt seine Schiffe zufolge des Berichts aus Sorge vor einem ukrainischen Angriff.

Unerwartete Hilfe im Ukraine-Krieg: Bieber machen Putins Armee zu schaffen

Update vom 14. Januar, 10.19 Uhr: Scheinbar erhält die Ukraine unerwartete Hilfe im Kampf gegen Russland. Immer wieder kommen Befürchtungen auf, dass Belarus in den Ukraine-Krieg eingreifen und sich von der Grenze eine zweite Front eröffnen könnte, die Putins Truppen zum Angriff nutzen könnten. Nun haben allerdings Biber-Dämme in der Region Wolhynien dazu geführt, dass es zu Überschwemmungen in der Region an der Grenze zu Belarus gekommen ist. Ganze Flächen des Gebiets sind dabei unter Wasser gesetzt worden oder haben sich in regelrechte Schlammlandschaften verwandelt. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf einen Angehörigen der örtlichen Territorialverteidigungseinheit.

Anders als zu Friedenszeiten habe sich niemand darum gekümmert, Biberdämme zu zerstören, die die Flüsse über die Ufer treten lassen. Dadurch und durch den milden Winter sei das Gebiet mit seinen vielen Gewässern und wenigen befestigten Straßen noch schwerer passierbar als ohnehin schon, so der Bericht.

Russland schließt eine Beteiligung von Belarus am Krieg gegen die Ukraine nicht aus. Voraussetzung sei ein Angriff der ukrainischen Armee auf das Nachbarland, erklärte der Vertreter des Außenministeriums in Moskau, Alexej Polischtschuk, am Freitag. Damit wurden Sorgen der Regierung in Kiew befeuert, Russland plane mit Unterstützung des belarussischen Militärs, eine neue Front im Norden der Ukraine zu eröffnen.

Ukraine-Krieg: Neue Explosionen in Kiew gemeldet

Update vom 14. Januar, 8.42 Uhr: Neue Explosionen in Kiew: In der ukrainischen Hauptstadt sollen heute Morgen neue Explosionen gemeldet worden sein. Korrespondenten im Ukraine-Krieg berichten von bis zu sechs Explosionen in der Millionenstadt. Das Verwunderliche daran ist, dass zuvor, wie sonst üblich, kein Luftalarm ausgelöst worden ist.

Die Luftalarmsirenen ertönten erst nach den Explosionen um 9:35 Uhr Ortszeit in der Stadt. Derweil ist nach den ersten Berichten via Twitter noch unklar, ob es ein Raketenbeschuss war oder die Explosionen, von den sich zumindest vier im Zentrum Kiews ereignet haben sollen, andere Hintergründe haben.

Ukraine-Krieg aktuell: Neue Explosionen in Kiew – Wohnhaus getroffen?

Neben den aktuellen Berichten über Explosionen in Kiew stehen wohl auch andere Regionen der Ukraine unter Raketenbeschuss. Darunter sollen sich auch Charkiw und Saporischschja befinden. Das Präsidentenbüro rief die Bewohner auf, den Luftalarm nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und stattdessen unbedingt Schutz zu suchen. Auslöser des verspäteten Luftalarms waren Explosionsgeräusche, die normalerweise entstehen, wenn die ukrainische Flugabwehr russische Raketen oder Drohnen im Ukraine-Krieg abschießt.

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko erklärte, dass in einem unbewohnten Teil der Hauptstadt Reste einer Rakete abgestürzt seien. Nach ersten Angaben sei niemand verletzt worden.

Darüber hinaus teilte das Präsidentenbüro mit, dass im Kiewer Gebiet auch ein Wohnhaus getroffen worden sei. Allerdings ließ sich diese Angabe bisher nicht unabhängig bestätigen. Auch gibt es bisher keine Angaben über mögliche Opfer oder Verletzte.

Ukraine-Krieg: Selenskyk dementiert Niederlage in Soledar – „Der harte Kampf um Donezk geht weiter“

Update vom 14. Januar, 8.42 Uhr: Ungeachtet mehrerer russischer Siegesmeldungen zur ostukrainischen Kleinstadt Soledar hält der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj daran fest, dass die Kämpfe um den Ort andauern. „Der harte Kampf um Donezk geht weiter“, sagte Selenskyj am Freitagabend in seiner täglichen Videoansprache zur aktuellen Lage im Ukraine-Krieg.

Sowohl die russische Militärführung als auch die bei Soledar eingesetzte berüchtigte russische Söldnertruppe Wagner hatten die Eroberung von Soledar verkündet. Dabei beanspruchte vor allem die paramilitärische Organisation Wagner den Erfolg für sich, woraufhin das Verteidigungsministerium in Moskau nachgab und der Söldnertruppe den Sieg zuschrieb. „Sie beißen sich schon gegenseitig, wem ein taktischer Fortschritt zugeschrieben werden soll“, kommentierte Selenskyj den Streit um die umkämpfte Stadt im Krieg in der Ukraine. Dies sei bereits ein „klares Signal des Versagens“.

Ukraine-Krieg aktuell: Soledar weiterhin umkämpft – „Der harte Kampf um Donezk geht weiter“

Update vom 13. Januar, 22.17 Uhr: Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte bestätigte in am Freitag erneut, dass der Kampf um Soledar andauere und bestritt russische Behauptungen, dass die Stadt unter Moskaus Kontrolle gefallen sei. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hielt daran fest, dass die Kämpfe um den Ort andauern. „Der harte Kampf um Donezk geht weiter“, sagte Selenskyj am Freitagabend in seiner täglichen Videoansprache. „Der Kampf um Bachmut und Soledar, um Kreminna, um andere Städte und Dörfer im Osten unseres Staates geht weiter.“ Von russischer Seite gab es indes bereits Siegesmeldungen über die Einnahme der Stadt.

Selenskyj richtete ein persönliches Dankeswort an die ukrainischen Truppen, die Soledar und Bachmut gegen russische Angriffe verteidigten. „Vielen Dank an die Kämpfer der Einheit ‚Kraken‘ für entschlossene Aktionen zur Vernichtung des Feindes im Gebiet Soledar“, sagte Selenskyj. In Bachmut wiederum würdigte er unter anderem die Internationale Legion, eine aus ausländischen Kämpfern zusammengewürfelte Truppe.

Ukriane-Krieg: Bachmut innerhalb der vergangenen 24 Stunden über 200 Mal beschossen

Update vom 13. Januar, 17:50 Uhr: Innerhalb der vergangenen 24 Stunden wurde Bachmut laut Angaben des ukrainischen Militärsprechers Serhii Cherevatyi 212 Mal beschossen, zudem habe man 31 Feuergefechte verzeichnet, hieß es am Freitag. Laut ukrainischen Angaben sollen bei den Kämpfen 183 russische Soldaten getötet und 137 verwundet worden sein. Dies ließ sich nicht unabhängig verifizieren. Informationen zu Verlusten auf ukrainischer Seite wurden zunächst nicht bekannt.

Zudem sind am Freitag bei einem russischen Angriff auf das Dorf Dworichna im Bezirk Kupiansk in der Oblast Charkiw offenbar zwei Frauen im Alter von 59 und 64 Jahren getötet sowie eine 63-jährige Frau verletzt worden. Das berichtete der Gouverneur der Oblast Charkiw, Oleh Syniehubov.

Angaben zum Status der Gefechte um Stadt Soledar widersprüchlich

Update vom 13. Januar, 15.28 Uhr: Auch am Freitagnachmittag kursieren weiter widersprüchliche Meldungen über den Status der Gefechte um die Stadt Soledar im Ukraine-Krieg. Während Russland die Einnahme offiziell bestätigt hat, verweist die Ukraine auf andauernde Kampfhandlungen. Igor Konaschenkow, ein Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, sprach noch am Freitag von den Vorteilen, die Russland durch die Eroberung von Soledar erhalten hätte.

Die vollständige Kontrolle über Soledar ermögliche es Russland, „die Nachschublinien der ukrainischen Streitkräfte, die sich in der Stadt (Bachmut) im Südwesten befinden, zu unterbrechen und dann die dort befindlichen ukrainischen Einheiten einzukesseln“. Die Eroberung von Soledar sei durch „ständige Angriffe auf den Feind“ durch die russische Luftwaffe und Artillerie ermöglicht worden.

Ukraine-Krieg: Soledar wohl gefallen – Russland kontolliert die Stadt, Kiew dementiert

Auch der US-Thinktank „Institute for the Study of War“ (ISW) geht mittlerweile davon aus, dass sich Soledar unter russischer Kontrolle befinde. Das ISW verweist jedoch auch darauf, dass die Bedeutung des Erfolgs durch Russland als „übertrieben“ dargestellt werden würde.

Kiew dementiert die Berichte weiter. Der ukrainische Verteidigungsminister, Oleksij Resnikow, bezeichnete die Lage am Freitag in einem Interview mit der BBC als umkämpft. Die Situation sei „sehr schwierig“, aber „unter Kontrolle“. Ihm zufolge werden jeden Tag „ungefähr 500 oder 600“ russische Kämpfer in der Ukraine getötet. Die Zahlen lassen sich aber nicht unabhängig überprüfen.

Ein ukrainischer Armee Grad Mehrfachraketenwerfer feuert Raketen auf russische Stellungen.
Das ukrainische Militär berichtet von andauernden Gefechten um die Stadt Soledar. © Libkos/dpa

Soledar unter russischer Kontrolle? Ukrainisches Militär meldet andauernde Kämpfe

Update vom 13. Januar, 13.41 Uhr: Die ukrainische Militärführung hat die russische Meldung über die Einnahme der Stadt Soledar erneut dementiert. „Nein, das stimmt nicht. In der Stadt wird noch gekämpft“, sagte der Sprecher der östlichen Truppengruppe der ukrainischen Streitkräfte, Serhij Tscherewaty, dem ukrainischen Portal rbc.ua. Aus Sicherheitsgründen wolle er jedoch keine weiteren Informationen zu den Gefechten in der Stadt preisgeben. Kurz zuvor hatte Moskau verkündet, dass die in den letzten Tagen hart umkämpfte Stadt Soledar nun endgültig unter russische Kontrolle gebracht worden sei.

Soledar wohl eingenommen: Russland verkündet großen Sieg der Wagner-Truppen

Update vom 13. Januar, 12.25 Uhr: Das russische Verteidigungsministerium hat am Freitag nun auch offiziell die Einnahme der umkämpften Stadt Soledar in der Region Donezk verkündet. Die Stadt sei am Abend des 12. Januar vollkommen in die Kontrolle der russischen Streitkräfte übergegangen, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Freitag mit. Kiew bestätigte die Meldung bisher nicht. Die stellvertretende Verteidigungsministerin der Ukraine sprach am Freitagmorgen noch von Gefechten um die Stadt in der Nacht auf Freitag.

Es wäre die erste Einnahme einer Stadt durch die russische Armee seit Juli, als Lyssytschansk in dem Angriffskrieg gegen die Ukraine erobert worden war. Es wäre auch ein wichtiger psychologischer Erfolg für die nach vielen Niederlagen geschwächte russische Armee. Der Chef der russischen paramilitärischen Organisation „Wagner“, Jewgeni Prigoschin, hatte bereits am Mittwoch verkündet, dass russisch Truppen die Kontrolle über die Stadt erlangt hatten. Die Schlacht um Soledar gilt als eine der blutigsten des Krieges bisher.

Ukraine-News: „Heiße Nacht in Soledar“ - Kiew meldet russische Offensive mit „hoher Intensität“

Update vom 13. Januar, 10.07 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte halten nach eigenen Angaben aktuell einer russischen Offensive von „hoher Intensität“ stand. Auch in der Nacht auf Freitag sei es erneut zu schweren Gefechten zwischen russischen und ukrainischen Truppen in der umkämpften Stadt im Oblast Donezk gekommen. „Es war eine heiße Nacht in Soledar. Die Kämpfe gingen weiter“, erklärte die stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin Ganna Maljar am Freitagmorgen im Onlinedienst Telegram. 

Russland habe „fast alle seine Hauptstreitkräfte an die Donezk-Front verlegt und setzt seine Offensive mit hoher Intensität fort“, schrieb sie. Man befinde sich aktuell in einer „schwierige[n] Phase des Krieges, aber wir werden sie gewinnen“, so die stellvertretende Verteidigungsministerin weiter. „Unsere Kämpfer versuchen tapfer, unsere Verteidigung zu halten.“

Die russische Militärführung fokussiert ihre Offensivbemühungen in den vergangenen Tagen und Wochen auf Soledar und die nahegelegene Stadt Bachmut. Moskau will mit der Eroberung der beiden Städte wieder einen langersehnten Erfolg auf dem Schlachtfeld in der Ukraine erzielen.

Erbitterte Kämpfe um Soledar: Selenskyj verspricht ukrainischen Truppen Verstärkung

Update vom 13. Januar, 6.40 Uhr: Die ukrainischen Truppen in den ostukrainischen Städten Bachmut und Soledar, die seit Tagen heftige russische Angriffe abwehren, erhalten Verstärkung und Nachschub. Auch werde den Soldaten dort jede benötigte Unterstützung gewährt. Das teilte Präsident Selenskyj nach einer Sitzung des Generalstabs in Kiew am Donnerstag mit.

Das russische Militär versucht seit einigen Wochen, die ukrainischen Verteidigungslinien in diesem Teil der Ukraine zu durchbrechen. Der Auftrag lautet, die gesamte Region Donezk, die Moskau bereits völkerrechtswidrig annektiert hat, unter russische Kontrolle zu bringen.

Ukrainischer Soldat schildert aktuelle Lage in Soledar

Update vom 12. Januar, 22.45 Uhr: In der ostukrainischen Stadt Soledar liefern sich russische und ukrainische Truppen weiterhin schwere Kämpfe. Ein ukrainischer Soldat hat gegenüber dem US-Sender CNN die schwierige Lage in der Stadt beschrieben. Seine Behauptungen legen nahe, dass es für das ukrainische Militär aktuell düster aussieht. „Wir haben versucht, uns zurückzuziehen, aber die Russen sind schon dort“, sagte er dem Sender zur aktuellen Lage in der Stadt im Ukraine-Krieg und fügte hinzu: „Falls heute keine Befehle zum Rückzug kommen, dann werden wir höchstwahrscheinlich keine Zeit mehr haben, die Stadt zu verlassen.“

Es gebe keine Lebensmittel und auch das Wasser sei knapp. Daneben gebe es verwundete Soldaten. „Uns wurde gesagt, dass wir uns zurückziehen werden, aber jetzt wurden wir nur verlassen“, betonte der namentlich nicht genannte Soldat. Weiter hieß es: „Wir halten so lange durch, wie wir können. Aber jeder kann ermüden und am Ende sein Limit erreichen. Es ist unmöglich, so lange eine gute Stimmung aufrechtzuerhalten.“

Ukraine-Krieg: Ukrainisches Militär startet wohl Gegenangriffe in Soledar

Update vom 12. Januar, 21.15 Uhr: Bei den blutigen Kämpfen in Soledar führt das ukrainische Militär eigenen Angaben zufolge Gegenangriffe durch. Das russische Militär versucht gemeinsam mit Wagner-Söldnern die Stadt einzunehmen, während die ukrainische Armee Widerstand leistet. „Nachdem wir uns mehrere Tage zurückgezogen haben, haben wir jetzt sogar kleine Fortschritte gemacht“, schrieb die 46. luftbewegliche Brigade der Ukraine im Kurznachrichtendienst Telegram, wie der US-Sender CNN berichtete. „Die Bahnstation gehört uns, die Mine gehört uns, wir warten auf Unterstützung. Soledar ist ukrainisch“, so die Brigade.

Ukraine-Krieg: Kiew greift Putins Truppen aus der Luft an

Update vom 12. Januar, 19.10 Uhr: Dem ukrainischen Generalstab zufolge setzt das ukrainische Militär Luftangriffe gegen russische Truppen im Ukraine-Krieg fort. Im Laufe des Tages habe man insgesamt 20 Luftangriffe durchgeführt, hieß es im Lagebericht des Generalstabs auf Facebook zur aktuellen Lage im Krieg in der Ukraine. Dabei seien 15 dieser Angriffe auf Versammlungsgebiete russischer Soldaten und weitere 5 auf Luftabwehrsysteme erfolgt. Zudem hätten ukrainische Soldaten ein Su-25-Flugzeug sowie eine Orlan-10-Drohne abgeschossen.

Ukraine-Krieg: Putins Truppen versuchen Bachmut zu umzingeln

Update vom 12. Januar, 18.00 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums versucht das russische Militär weiterhin die schwer umkämpfte Stadt Bachmut im Osten der Ukraine zu umzingeln. Dafür würden sowohl reguläre russische Truppen als auch Söldner der Wagner-Gruppe zum Einsatz im schwerumkämpften Gebiet im Ukraine-Krieg kommen, erklärte die stellvertretende Verteidigungsministerin Hanna Maljar laut dem militärischen Nachrichtenportal ArmyInform. „Der Feind will die Verteidigung unserer Truppen durchbrechen und die Stadt einnehmen“, so Maljar zur aktuellen Lage in der Region im Krieg in der Ukraine. Allerdings würden die ukrainischen Soldaten „tapfer“ Widerstand leisten und dem russischen Militär hohe Verluste zufügen.

Ukraine-Krieg: Kiew sieht keine Bedrohung aus Belarus

Update vom 12. Januar, 15.30 Uhr: Kiew zufolge geht aus dem belarussischen Territorium aktuell keine Bedrohung für die Ukraine aus. Dies betonte Generalleutnant Serhij Najew, Kommandeur der ukrainischen Armee, laut der ukrainischen staatlichen Agentur Ukrinform. „Aktuell stellt die Situation an der belarussischen Grenze keine direkte Bedrohung für uns dar“, zitierte die Agentur den Generalleutnant. Zudem sei man ständig im Kontakt mit Partnerstaaten wie den USA oder Polen. Außerdem würden auch ukrainische Geheimdienste die Situation im Blick behalten.

„Aktuell hat sich die Zusammensetzung der belarussischen Einheiten an unserer Staatsgrenze weder qualitativ noch quantitativ geändert“, unterstrich er außerdem. Dennoch erhöhe man Schritt für Schritt die Verteidigungskapazitäten sowie das Training für ukrainische Soldaten in dem Gebiet.

Ukraine-Krieg: Kiew und Moskau kämpfen um Kontrolle über Soledar

Update vom 12. Januar, 14.20 Uhr: In der Kleinstadt Soledar im Osten der Ukraine toben weiter schwerste Kämpfe. Das ukrainische Militär hält nach eigenen Angaben dem Ansturm russischer Soldaten derzeit noch stand. Beide Seiten sprachen von zahlreichen Toten. Die Straßen des Orts sollen mit Leichen übersät sein.

Update vom 12. Januar, 13.00 Uhr: Russland stockt nach ukrainischen Angaben seine Streitkräfte auf. Die Zahl der russischen Militäreinheiten in der Ukraine sei von 250 in der Vorwoche auf nun 280 gestiegen, sagte die stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin Hanna Maljar auf einer Pressekonferenz. Auf Telegram ergänzte sie später, dass Moskau „die Mobilisierten von den Truppenübungsplätzen in Belarus und Russland in die Kriegs- und Grenzgebiete“ verlegen würde. Schwerpunkt der Kämpfe sei weiterhin die Region Donezk.

Bei den Kämpfen um die Stadt Soledar halte das ukrainische Militär allerdings stand. „Russland treibt seine eigenen Leute zu Tausenden in den Tod. Aber wir halten durch“, so Maljar.

Update vom 12. Januar, 11.30 Uhr: In der ukrainischen Stadt Soledar im Gebiet Donezk wird weiter gekämpft. Nach Angaben des Donezker Gouverneurs Pawlo Kyrylenko harren derzeit noch 559 Zivilisten in der Kleinstadt aus. Darunter befänden sich 15 Kinder. Wegen der heftigen Kämpfe sei es unmöglich, sie aus der Stadt zu evakuieren. Vor dem Krieg lebten in dem Ort im Osten der Ukraine etwa 10.500 Menschen.

Ukraine sieht heftige Kämpfe in Soledar: Kiew nennt enorme Verlust-Zahl Russlands

Update vom 12. Januar, 10.00 Uhr: Die blutigen Kämpfe um die ukrainische Stadt Soledar im Gebiet Donezk dauern nach Angaben aus Kiew weiter an – Moskau wollte zuletzt keine offizielle Erklärung dazu abgeben. „Mehr als 100 Russen auf einmal sind im Gebiet Soledar in die Hölle geschickt worden“, teilte die ukrainische Militärführung nun mit. Die ukrainischen Streitkräfte hätten dank einer koordinierten Arbeit gemeinsam mit der Artillerie und den Raketentruppen mehr als 100 russische Kämpfer getötet und ihre Technik zerstört, hieß es. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden. Die Ukraine hatte zuvor russische Behauptungen zurückgewiesen, Soledar sei bereits eingenommen.

Der Kreml in Moskau hatte von einer „positiven Dynamik“ gesprochen, aber erklärt, eine offizielle Bestätigung zur Einnahme von Soledar abzuwarten. Wagner-Chef Jegweni Prigoschin behauptete hingegen, die Stadt sei erobert. Zugleich erklärte er, dass es noch um eine „Säuberung“ des Gebiets von den Resten der ukrainischen Armee gehe. Er hatte am Mittwoch von 500 getöteten ukrainischen Soldaten gesprochen.

Putin-Minister Schoigu wechselt Kommandeur aus – für „engere Kooperation“

Update vom 12. Januar, 7.17 Uhr: Russland wechselt im Ukraine-Krieg erneut einen Befehlshaber aus: Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat Generalstabschef Waleri Gerassimow zum neuen Kommandeur der russischen Truppen ernannt. Sergej Surowikin, der den Posten erst im vergangenen Oktober übernommen hatte, soll sein Stellvertreter werden.

Russische Einnahme von Soledar? Selenskyj spricht von „Propaganda-Manöver“

Update vom 11. Januar, 21.30 Uhr: Die von russischer Seite verkündete Einnahme der schwer umkämpften ostukrainischen Kleinstadt Soledar ist nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ein Propaganda-Manöver. „Die Front im Donezk-Gebiet hält“, sagte Selenskyj am Mittwochabend in seiner täglichen Videoansprache. „Die Kämpfe gehen weiter, und wir unternehmen alles, um die ukrainische Verteidigung zu stärken.“

Update vom 11. Januar, 20.10 Uhr: Die schweren Kämpfe um die ostukrainische Kleinstadt Soledar dauern nach Angaben des Generalstabs in Kiew weiter an. Um die gesamte Region Donezk unter seine Kontrolle zu bringen, versuche das russische Militär, sowohl Bachmut anzugreifen als auch die Versorgungswege in das benachbarte Soledar zu unterbrechen, teilte die ukrainische Militärführung in Kiew am Mittwoch mit. „Die Kämpfe dauern an“, hieß es in der Mitteilung. Zuvor hatte bereits der Sprecher der Ostgruppe der ukrainischen Armee, Serhij Tscherewatyj, russische Berichte über die Eroberung der Kleinstadt dementiert.

Update vom 11. Januar, 16.15 Uhr: Die stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin Hanna Maliar hat Behauptungen einer vollständigen russischen Kontrolle über die Stadt Soledar dementiert. „Schwere Kämpfe in Soledar dauern an“, zitierte der US-Sender CNN Maliar aus einem Beitrag im Kurznachrichtendienst Telegram. Nach schweren Verlusten habe Russland Einheiten in dem Gebiet ausgetauscht und auch die Zahl von Wagner-Söldnern erhöht. So wolle Moskau die ukrainische Verteidigungslinie durchbrechen und die Stadt vollständig einnehmen. Diese Versuche blieben allerdings ohne Erfolg, so Maliar.

Ukraine-Krieg: Ex-US-Kommandeur in Europa rechnet mit baldiger Krim-Befreiung

Update vom 11. Januar, 13.55 Uhr: Der ehemalige Kommandeur der amerikanischen Streitkräfte in Europa Ben Hodges, Generalleutnant a. D., erwartet eine Zurückeroberung der Krim durch die Ukraine bis Ende August. Dies betonte er in einem Interview mit der ukrainischen Agentur RBC. „Die Ukraine wird niemals sicher sein und ihre Wirtschaft erneut aufbauen können, während Russland die Krim kontrolliert“, sagte er. Daher sei es „wichtig, die Krim zu befreien“. Die Wahrscheinlichkeit, dass Russland im Ukraine-Krieg Atomwaffen einsetzen werde, sei sehr gering, so Hodges. Dies verschaffe Moskau schließlich keinen Vorteil auf dem Schlachtfeld.

Angriffskrieg auf die Ukraine: Kiew bestreitet Eroberung von Soledar durch russische Truppen

Update vom 11. Januar, 12.20 Uhr: Das ukrainische Militär hat russische Angaben zur Lage in der umkämpften Kleinstadt Soledar im Ukraine-Krieg zurückgewiesen. „Die Russen sagen, dass Soledar unter ihrer Kontrolle sei. Das stimmt nicht“, sagte der Sprecher der Ostgruppe der ukrainischen Streitkräfte, Serhij Tscherewatyj, Medienberichten in Kiew zufolge. Zur aktuellen Lage im Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine werde der Generalstab aber keine genaueren Angaben machen.

Ukraine-News: Kiew erwartet neuen Großangriff – Selenskyj-Berater nennt Datum für Russlands Angriffskrieg

Update vom 11. Januar, 11.25 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen Präsidentenberaters Oleksij Arestowitsch erwartet Kiew schon bald einen weiteren massiven Angriff russischer Raketen und Kamikazedrohnen aus dem Iran gegen die gesamte Ukraine. „Früher oder später wird das passieren“, sagte er laut der Nachrichtenagentur Unian im Gespräch mit dem russischen Ex-Politiker und Menschenrechtsaktivist Mark Feigin. Als ungefähres Datum gab er demnach den Zeitraum zwischen dem 12. und 15. Januar an. Dies müsse zwar nicht zwingend der Fall sein, allerdings gehe die Vermutung aus den Zeitpunkten von früheren Angriffen hervor.

Ukraine-Krieg aktuell: Verwirrung um Soledar – US-Experten widersprechen Behauptung von Putin-Söldnern

Update vom 11. Januar, 10.10 Uhr: Russische Behauptungen, dass Soledar ganz eingenommen wurde und die Stadt Bachmut daher kurz vor einer Umzingelung steht, entsprechen offenbar nicht der Realität. Das geht aus dem jüngsten Lagebericht der US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) zum Ukraine-Krieg hervor. „Auch wenn die großzügigsten russischen Behauptungen in Betracht gezogen werden, würde eine Einnahme von Soledar nicht die sofortige Einkesselung von Bachmut bedeuten“, heißt es in dem Papier. Hinzu kommt: Die Eroberung von Soledar gewähre russischen Truppen nicht zwingend die Kontrolle über ukrainische Kommunikationslinien nach Bachmut. Das russische Militär versucht Bachmut seit Monaten einzunehmen, allerdings bisher ohne Erfolg.

Ukraine-Krieg gegen Russland: Kiews Generalstab erwähnt Soledar nicht im Lagebericht

Update vom 11. Januar, 8.35 Uhr: Dass Soledar im jüngsten Militär-Lagebericht zum Ukraine-Krieg nicht erwähnt wird, werten Beobachter als wichtiges Indiz: Die strategisch wichtige Stadt könnte an die russischen Angreifer verloren sein. Der ukrainische Generalstab meldete zwar abgewehrte Angriff an 13 verschiedenen Orten. Soledar aber war nicht unter ihnen.

Soledar gilt als wichtiger Baustein des ukrainischen Festungswalls vor dem Ballungsgebiet zwischen Slowjansk und Kramatorsk. Es ist der letzte Großraum im Gebiet Donbass, den die Ukrainer noch kontrollieren. Zuvor hatte der Finanzier der russischen Söldnertruppe „Wagner“ , Jewgeni Prigoschin, die Eroberung Soledars gemeldet.

Kampf um Soledar: Wohl noch mehr als 500 Zivilisten in der Donbass-Stadt

Update vom 11. Januar, 6.19 Uhr: Im umkämpften Soledar halten sich wohl noch mehr als 500 Zivilisten auf. „Einige von ihnen würden die Stadt gerne sofort verlassen, das ist wegen der intensiven Kampfhandlungen zur Zeit nicht möglich“, sagte der ukrainische Militärverwalter der Region Donezk, Pawlo Kirilenko, im Fernsehen. „Solange es keinen sicheren Weg aus der Stadt gibt, gibt es keine Evakuierung.“

Strategisch wichtige Donbass-Stadt Soledar: „Putins Koch“ verkündet Einnahme

Update vom 10. Januar, 22.10 Uhr: Soledar bleibt das Epizentrum im Ukraine-Krieg. Russische Truppen setzten nach Angaben aus Kiew ihre Sturmangriffe auf die Stadt Soledar im Osten der Ukraine fort. „Die schweren Kämpfe zur Verteidigung von Soledar dauern an“, teilte die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Abend auf Telegram mit. „Ohne Rücksicht auf seine Verluste greift der Feind weiterhin an.“ Das Vorfeld der ukrainischen Verteidigungslinien sei „mit Leichen der Angreifer übersät“.

Die regulären russischen Truppen werden auch von verschiedenen Söldner-Truppen unterstützt, darunter auch die berüchtigte Wagnergruppe. Diese veröffentlichte am Dienstag auf Telegram Videobilder, die angeblich aus dem Zentrum von Soledar stammen. Die wenig aussagekräftige Aufnahme, die zwei vermummte Soldaten vor einem beschädigten Verwaltungsgebäude zeigt, konnten nicht unabhängig bestätigt werden.

Ukraine bereitet sich auf möglichen Kiew-Angriff vor: Attacke aus Belarus?

Erstmeldung vom 10. Januar, 20 Uhr: Kiew – Das ukrainische Militär bereitet sich auf einen möglichen neuen Angriff russischer Bodentruppen in Richtung der Hauptstadt Kiew vor. Russische Soldaten sollen ausgerechnet aus Belarus gen Kiew ziehen. Zuletzt hatte es immer wieder Spekulationen um einen belarussischen Kriegseintritt gegeben. Belarus-Machthaber Alexander Lukaschenko traf sich dazu im Dezember mit seinem Vertrauten Wladimir Putin – dementierte allerdings etwaige Kriegspläne. Kiew wiederum bereitet sich nun genau auf einen solchen Angriff vor. Die Berichte erreichen die Weltgemeinschaft an dem Tag, als Außenministerin Annalena Baerbock überraschend in die Ostukraine reiste.

Es seien bereits Abwehrstellungen im Norden des Landes vorbereitet oder verstärkt worden, teilte am Dienstag der für die Verteidigung Kiews zuständige Generalleutnant Olexij Pawljuk mit. Um schnelle Panzervorstöße russischer Einheiten zu verhindern, seien an allen für Panzer zugänglichen Stellen größere Minenfelder angelegt worden. Wenn die Angreifer diese Sperren nicht überwinden könnten, sei es für die ukrainische Artillerie einfacher, die Truppenansammlungen zu zerschlagen.

Gleich zu Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar des Vorjahres haben die ukrainischen Streitkräfte einen Vorstoß russischer Truppen aus Belarus heraus auf Kiew abgeschlagen. Eine viele Kilometer lange russische Panzer- und Fahrzeugkolonne wurde in den dichten Wäldern nördlich von Kiew dezimiert und zum Rückzug gezwungen.

Russische Fortschritte im Donbass: Wagner-Söldner rücken in Soledar vor

Die ukrainische Führung befürchtet einen weiteren Angriff der russischen Armee, die seit einigen Wochen in Belarus stärkere Verbände entlang der Grenze zur Ukraine stationiert. Militärexperten halten die russischen Einheiten in Belarus noch nicht für stark genug, um einen derartigen Angriff zu starten. Dennoch binden sie ukrainische Truppen, die dadurch an anderen Frontabschnitten fehlen, etwa in der Donbass-Region Soledar nahe Bachmut.

Der britische Geheimdienst berichtete am Dienstag von russischen Zugewinnen in der Region. Reguläre russische Truppen und Wagner-Einheiten hätten in den vergangenen vier Tagen taktische Vorstöße gemacht. Sie kontrollierten wahrscheinlich den größten Teil des Ortes. Nach ukrainischen Angaben beschoss Russland die Stadt mittlerweile 86-mal, sie sei „praktisch zerstört“. Wagner-Kämpfer von Putin-Freund Jewgeni Prigoschin („Putins Koch“) versuchen seit Monaten vergeblich, die Stadt Bachmut einzunehmen. Nun könnten sie eine entscheidende Wende im Kampf um die strategisch wichtige Donbass-Stadt erzielen. (as)

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