Was macht denn der UN-Chef bei der Kanzlerin?

Berlin - Was passiert denn hier? Rückenmassage? Stuhl-Streich? Nein. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon erweist sich vielmehr als Gentleman gegenüber Kanzlerin Angela Merkel (CDU).
Die Kanzlerin geht nach einem Wintersport-Unfall Anfang Januar noch immer auf Krücken. Mit einem lädierten Becken fällt ihr das Hinsetzen und Aufstehen noch immer schwer. Bei einer Preeskonferenz am Donnerstag im Kanzleramt rückte UN-Generalsekretär Ban ihr freundlicherweise den Stuhl zurecht, damit sie leichter Platz nehmen konnte. Als langjähriger Diplomat weiß Ban natürlich, wie wichtig Höflichkeit auf dem internationalen Parkett ist.
Über Politik wurde bei der Pressekonferenz natürlich auch gesprochen: Die Kanzlerin sieht Deutschland in der internationalen Politik vor neuen Herausforderungen. „Deutschland muss sich einmischen, um bestimmte Konflikte zu einer Lösung zu bringen“, sagte Merkel. Als Beispiele nannte sie die Atomverhandlungen mit dem Iran, die Syrien-Krise und den Konflikt in Mali. „Da gibt es neue Herausforderungen. Da müssen wir uns neu verhalten.“ Darüber gebe es innerhalb der großen Koalition aber auch ein „hohes Maß an Übereinstimmung“.
„Es geht nicht um mehr oder weniger militärisches Engagement“, sagte Merkel. Ein so großes Land wie Deutschland könne seinen politischen Einfluss „in verschiedener Weise“ geltend machen. „Militärisch werden sie keinen einzigen Konflikt allein lösen. Es bedarf immer einer politischen Lösung.“ Die Entscheidung müsse dann „von Fall zu Fall“ getroffen werden.
Merkel auf Krücken: Regierungserklärung im Sitzen
fro/dpa