In der EU werden die Entwicklungen der Türkei mit Sorge betrachtet - das aktuelle Verhalten Erdogans steigere das Misstrauen der EU-Parlamentarier und mache einen Beitritt mit Sicherheit nicht leichter.
In der Talkrunde sind sich die Gäste Schulz, Cem Özdemir (Die Grünen), Peter Altmaier (CDU) und die deutsche Chefin von Amnesty International, Selmin Caliskan einig: Wer sich in der Türkei kritisch äußert, muss damit rechnen, verhaftet zu werden. Wiederworte gibt es von Mustafa Yeneroglu, Abgeordneter der Erdogan-Partei AKP. Der Befürworter des türkischen Präsidenten entgegnet in Richtung Martin Schulz: "Herr Schulz, wenn Ihnen jemand vorwerfen würde, sie seien pädophil und würden eine besondere Beziehung zu Ziegen pflegen, wären sie doch auch beleidigt." Ein paar hundert Haftstrafen von Journalisten mit einer Passage aus Jan Böhmernmanns Schmähgedicht gleichzustellen, war dann auch für den Präsident des EU-Parlaments zu viel. Erdogans Verhalten bezogen auf die Presse- und Meinungsfreiheit verbreite "ein Klima der Angst", befindet Schulz und "schränkt die Freiheiten der Menschen ein." Cem Özdemir schlug in die selbe Kerbe und entgegnete, dass Anne Will doch auch eine kritische Sendung machen könne, "danach aber nach Hause gehen kann und nicht fürchten muss, verhaftet zu werden."
kus