McCain warnt vor militärischem Eingreifen in Syrien

Paris - US-Senator John McCain hat am Donnerstag vor einem militärischen Eingreifen in Syrien gewarnt. Warum McCain dies für keine kluge Lösung hält.
Ein solcher Einsatz sei riskant und würde Präsident Baschar Assad möglicherweise nicht an einem brutalen Vorgehen gegen seine Gegner hindern. Bei einem Besuch in Paris sprach sich der frühere amerikanische Präsidentschaftskandidat bezüglich der Lage in Syrien aber deutlich für Sanktionen aus, und dafür, über den UN-Sicherheitsrat Druck auszuüben.
In der libyschen Rebellenhochburg Bengasi war McCain in der vergangenen Woche als Fürsprecher eines ausgesprochen harten Kurses gegen das Regime des nordafrikanischen Landes aufgetreten. In Syrien sei die Lage jedoch eine andere, sagte McCain in einem Interview mit dem französischen Sender France 24: “Ich sehe keinen Weg, wie wir (in Syrien) militärisch eingreifen könnten.“
Blutige Proteste in Syrien
Unterdessen forderte die Türkei Assad zu Eingeständnissen gegenüber der Protestbewegung in seinem Land auf. Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan sagte, dass noch am Donnerstag eine Delegation aus Ankara in Damaskus eintreffen werde, um der syrischen Regierung seine Besorgnis mitzuteilen. Die Türkei wolle keine “autoritären, totalitären und Achtung gebietenden Strukturen“ in seinem Nachbarland sehen, sagte Erdogan. Der türkische Botschafter in Syrien sollte den Angaben zufolge am Donnerstag den türkischen Nationalen Sicherheitsrat über die Vorgänge im Land unterrichten.
Seit Mitte März sind bei dem gewaltsamen Vorgehen der syrischen Regierung gegen Demonstranten nach Angaben von Menschenrechtlern bis zu 450 Zivilisten und 50 Soldaten ums Leben gekommen. Allein am vergangenen Wochenende sollen 120 Menschen getötet worden sein.
dpa