Es ist offiziell: Melania Trump ist Amerikas unbeliebteste First Lady aller Zeiten - selbst schuld?

Eine CNN-Umfrage zur Popularität abgedankter First Ladies der USA kommt zu einem traurigen Ergebnis für Melania Trump. Das slowenische Ex-Model erzielte sogar einen absoluten Negativrekord.
Washington - Schöne Menschen haben es im Leben leichter. Ob in der Schule, im Beruf oder bei der Partnersuche. Sie bekommen mehr Zuwendung, genießen Vorschusslorbeeren und sind in der Regel beliebter als weniger attraktive Zeitgenossen. Der Genpool, dem Melania Trump, geborene Knaus, 1970 entstiegen ist, hat es besonders gut mit ihr gemeint: Lange Beine, schmale Taille, Katzenaugen, Walle-walle-Mähne, Körbchengröße 70C und schlanke 63 Kilo verteilt auf kerzengerade 1,80 Meter.
Als Melania durch die Bemühungen ihres Mannes Donald Trump um das US-Präsidentenamt zunehmend ins Licht der Öffentlichkeit rückte, gaben sich Medien und Republikaner hingerissen von der gebürtigen Slowenin aus gutem Hause, die mit 26 Jahren nach New York übersiedelte, um als Model durchzustarten. Trotzdem blieben Melania während ihrer vier Jahre dauernden Rolle als First Lady viele der wissenschaftlich nachgewiesenen Vorteile für schöne Menschen verwehrt.
Melania Trump: Mode-Fauxpas kosten die First Lady Sympathiepunkte
Der Grund: Als Präsidentengattin stolperte sie von einem Fettnäpfchen ins nächste. Ihre erste offizielle Rede als First Lady wurde als Plagiat einer Ansprache von Michelle Obama eingestuft. Bei einem Staatsbesuch in Afrika empörte sie mit einem Outfit, das Assoziationen an die Kolonialzeit weckte, allem voran ihr weißer Tropenhut, den sie dabei zur Schau trug. Beim Besuch eines überschwemmten Gebietes in Texas, in dem tausende Menschen ihr Hab und Gut verloren hatten, stöckelte sie in Killer-High-Heels durch die verheerende Szenerie. Bei der Visite eines Aufnahmezentrums für Einwanderkinder an der mexikanischen Grenze stieg sie in einem Armee-grünen Parka aus dem Jet. Auf dessen Rückseite eine mit weißer Farbe aufgepinselte Provokation: „I really don’t care! Do you?“ Angedacht als Klatsche für jene Medien, die angeblich „fake news“ über sie verbreiten. Im gegebenen Kontext aber völlig fehl am Platz.
Geleakte Mitschnitte von Telefonaten, die ihre „Null-Bock-aufs-Christbaumschmücken*“-Einstellung publik machten oder ihre angebliche Gleichgültigkeit gegenüber der Tatsache von der amerikanischen Vogue* nie für ein Covershooting angefragt worden zu sein - wobei ihr zickiger Unterton eher vom Gegenteil zeugte - ließen Melania Trumps Sympathiewerte weiter absacken. Sie lehnte die Hand ihres Mannes ab, knipste ihr Lächeln an, wenn er sich ihr zuwandte und sofort wieder aus, sobald er sich wieder auf sein Publikum konzentrierte. Wie ein Roboter, der in den Standy-by-Modus schaltet, sobald er notiert, dass seine Dienste gerade nicht gebraucht werden.
CNN-Umfrage: Melania Trump mit desaströsem Ergebnis
Das mechanische Agieren, das Aalglatte, ihre versteinerte Miene, Emotionslosigkeit und Schweigsamkeit machten aus Melania Trump eine Person ohne Ecken und Kanten. Eine Puppe in Designerkleidern, die nicht als Rollenvorbild für Millennials und nachfolgende Generationen taugt, auch weil sie finanziell viel zu abhängig von ihrem Mann wirkt. Für ihre Inszenierung als kühle Unnahbare erhielt sie nun - einen Tag vor der Amtsübergabe ihres Mannes an Joe Biden - vom Fernsehsender CNN die Quittung. Laut einer jüngst geführten Umfrage des Senders verlässt Melania Trump das Weiße Haus als unbeliebteste First Lady seit Pat Nixon, mit der die Umfrage 1973 erstmals startete.
Mit 47 Prozentpunkten auf der Unbeliebtheitsskala liegt Melania Trump weit über dem durchschnittlichen Ablehnungswert amerikanischer First Ladies* zum Zeitpunkt ihres Abtritts. Dieser liegt bei 21 Prozentpunkten. Anders gesagt: Die meisten First Ladys kamen bei der breiten Masse immer gut an. Sogar die unter Amerikanern umstrittene Hillary Clinton wurde mit einem Ranking von 39 Prozent nicht so stark abgelehnt wie Mrs. Trump. Das Ergebnis der CNN-Umfrage mag für Melania Trump und ihre Anhänger niederschmetternd sein, für alle anderen ist es ein weiterer Beleg für eine Weisheit, die Mode-Visionärin Coco Chanel wie folgt formuliert haben soll: „Schönheit reicht, um ins Auge zu fallen. Aber man benötigt Charakter, um im Gedächtnis zu bleiben.“ *tz.de ist Teil des Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.
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