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Michael Adam neuer SPD-Chef in Niederbayern

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Michael Adam © dpa

Pfarrkirchen - Generationswechsel bei der niederbayerischen SPD: Der erst 26-jährige Michael Adam wurde am Samstag beim Bezirksparteitag in Pfarrkirchen (Landkreis Rottal-Inn) zum neuen Vorsitzenden gewählt.

Der Bürgermeister von Bodenmais habe alle 67 Stimmen erhalten und sei somit einstimmig gewählt worden, teilte Bernd Vilsmeier, Sprecher der SPD in Niederbayern, mit.

Adam folgt auf die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende im Landtag, Johanna Werner-Muggendorfer. Die 60-Jährige hatte nach nur zwei Jahren im Amt nicht mehr als Bezirksvorsitzende kandidiert. Ausschlaggebend dafür sei der Rat ihrer Ärzte gewesen, erklärte sie. Nach einem im vergangenen Jahr erlittenen Schlaganfall solle sie sich nicht mehr so viel zumuten, erklärte die Abgeordnete.

Michael Adam war bislang schon einer der vier stellvertretenden SPD-Bezirksvorsitzenden. Vor drei Jahren wurde er überregional bekannt, als er in Bodenmais (Landkreis Regen) als Herausforderer bei der Kommunalwahl den CSU-Bürgermeister schlug. Mit 23 Jahren wurde Adam dadurch der jüngste Bürgermeister Deutschlands.

Für Schlagzeilen sorgte er auch nach seiner Wahl zum Bürgermeister, als er erklärte: “Ich bin alles, was man in Bodenmais nicht sein darf - jung, evangelisch und offen schwul.“

Porträt Michael Adam

Der Bürgermeister von Bodenmais (Landkreis Regen) hat eine beispiellose und rasante Politik-Karriere hingelegt, seitdem er vor sechs Jahren in die SPD eingetreten ist. Erste Funktionärsposten übernahm er bei den Jusos.

Bei der Kommunalwahl 2008 wurde er dann Spitzenkandidat im 3400 Seelen großen Urlaubsort Bodenmais im Bayerischen Wald. Völlig überraschend konnte er den seit 18 Jahren amtierenden CSU-Rathauschef schlagen. Der damalige Politik-Student wurde mit 23 Jahren der jüngste Bürgermeister Deutschlands.

Auslöser für das politische Engagement Adams waren seine Erfahrungen als Schüler. Das bayerische Schulsystem habe er “als sehr unsozial und als ein Relikt aus einer vergangenen Ständegesellschaft“ empfunden, erklärt Adam. “Als Kind aus einer Arbeiterfamilie habe ich selbst erlebt, dass es junge Menschen aus bildungsferneren Elternhäusern schwerer haben, das Abitur zu machen und zu studieren.“

Als politische Vorbilder sieht er Willy Brandt und Helmut Schmidt an. Schon seit seiner Jugend fasziniere ihn das Wirken der beiden großen Sozialdemokraten, sagt Adam.

dpa

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