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Zelte als Obdach für Asylbewerber verworfen

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München - Angesichts eines beispiellosen Zustroms von Asylbewerbern sind in München viele Unterkünfte überfüllt. Die Staatsregierung dachte deshalb über den Aufbau von Zelten nach. Doch dazu kommt es jetzt nicht.

Bayern verzichtet vorerst auf eine Zeltstadt für Flüchtlinge in München. Weil die Erstaufnahmeeinrichtung in einer ehemaligen Kaserne in der Landeshauptstadt aber bereits aus allen Nähten platzt, werden stattdessen 500 weitere Betten in früheren Fahrzeughallen und Lkw-Garagen aufgestellt.

Bayerns Sozialministerin Emilia Müller (CSU) sagte am Samstag: „Wir können daher derzeit auch ohne Zelte gewährleisten, dass jeder in Bayern ankommende Asylbewerber ein Dach über dem Kopf erhält.“ Die Notunterkünfte sollten noch am Wochenende eingerichtet werden.

In München dient die Bayernkaserne als Erstaufnahmelager - sie kann aber eigentlich nur 2200 Menschen aufnehmen und ist wegen des starken Flüchtlingszuzugs überfüllt. Allein am Donnerstag waren nach Angaben des Sozialministeriums rund 200 Flüchtlinge angekommen, am Freitag bis zum Mittag weitere 150 - vor allem Afrikaner und Syrer. Als Notlösung war deshalb am Samstag der Aufbau von Zelten auf dem Gelände geprüft worden.

Viele Kommunen in Deutschland haben wegen steigender Zahlen von Asylbewerbern inzwischen Probleme mit der Unterbringung und suchen nach unkonventionellen Lösungen. So sind zum Beispiel in Hamburg neben Wohnschiffen auch ausrangierte Kreuzfahrtschiffe als Unterkünfte im Gespräch.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) erwartet in diesem Jahr rund 200 000 Asylanträge. Von Januar bis Mai ist die Zahl der Asylbewerber im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bereits um mehr als 60 Prozent gestiegen.

dpa

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