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Nato bezeichnet Putins Drohungen als inakzeptabel

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Putins Drohung gegen die USA bezeichnete ein Nato-Sprecher als „inakzeptabel“.
Putins Drohung gegen die USA bezeichnete ein Nato-Sprecher als „inakzeptabel“. © dpa / Alexander Zemlianichenko

Nachdem Putin die USA vor der Entwicklung neuer Waffensysteme warnte, reagiert nun ein Sprecher der Nato. Er bezeichnete die Drohungen als „inakzeptabel“.

16.45 Uhr:

Die Nato hat die jüngsten US-kritischen Äußerungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin scharf kritisiert. „Erklärungen in denen gedroht wird, Verbündete ins Visier zu nehmen, sind inakzeptabel“, sagte der stellvertretende Bündnissprecher Piers Cazalet am Mittwoch. Die Nato sei ein defensives Bündnis, aber jederzeit bereit, jedes Mitglied gegen jegliche Gefahr zu verteidigen.

Putin hatte die USA zuvor in einer Rede zur Lage der Nation vor der Entwicklung neuer Waffensysteme gewarnt, die Russland bedrohen könnten. Der Nato-Sprecher entgegnete, dass es Russland sei, das den INF-Abrüstungsvertrag mit neuen Mittelstreckenraketen verletze. „Wir wollen keinen neuen Rüstungswettlauf“, sagte er. Die Alliierten hätten mehrfach an Russland appelliert, seine Mittelstreckenraketen zu zerstören. Russische Vorwürfe gegen das von den USA in Rumänien und Polen aufgebaute Raketenabwehrsystem seien ein offenkundiger Versuch, von der eigenen Verletzung des INF-Vertrages abzulenken.

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Kremlchef Putin warnt USA vor weiterer Konfrontation

Moskau - Kremlchef Wladimir Putin hat die USA in seiner Rede an die Nation vor einem weiteren Konfrontationskurs gegenüber Russland und vor einem Rüstungswettlauf gewarnt. Washington solle sich gut genug die Schnelligkeit und die Reichweiten russischer Waffensysteme ansehen, ehe es über neue Rüstungsschritte entscheide, die Moskau als Bedrohung auffassen müsse. „Wir sind nicht an einer Konfrontation mit den USA interessiert“, sagte der russische Präsident am Mittwoch in Moskau vor Hunderten Politikern und Vertretern aus Wirtschaft, Kultur und Religion.

Russland werde mit seinen Raketen nicht nur mögliche Stationierungspunkte etwa in Polen oder Rumänien ins Visier nehmen, sondern auch die Zentralen jener Länder, in denen die Entscheidungen getroffen würden. „Die Antwort unseres Landes wird immer wirksam und effektiv sein“, sagte er.

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Putin kritisierte den Ausstieg der USA aus dem INF-Abrüstungsvertrag

Putin kritisierte erneut den Ausstieg der USA aus dem INF-Abrüstungsvertrag, der den Besitz landgestützter atomarer Mittelstreckenwaffen mit Reichweiten zwischen 500 und 5500 Kilometern untersagt. „Das spitzt die internationale Sicherheitslage stark zu und führt zu ernsten Bedrohungen für Russland“, sagte er.

Dabei betonte der Kremlchef, dass sein Land gerüstet sei. Schon in diesem Frühjahr werde Russland das erste Atom-U-Boot mit dem unbemannten Waffensystem „Poseidon“ zu Wasser lassen. „Die Arbeit läuft nach Plan“, sagte er.

Es war Putins 15. Rede an die Nation, die sich zu einem kurzen Teil am Ende um die internationale Politik drehte. Schwerpunkte lagen in der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung des Landes. Putin versprach seinen Landsleuten eine steigende Lebensqualität in den kommenden Jahren.

Putin verbrauchte kürzlich Zeit mit möglichem Nachfolger Sergei Schoigu. Die beiden Politiker zeigten sich beim Wandern und Pilzesuchen.

dpa

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