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NATO unterstützt Jagd auf Gaddafi

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Die NATO will die libyschen Rebellen bei ihrer Suche nach dem ehemaligen Machthaber Muammar al Gaddafi unterstützen.
Die NATO will die libyschen Rebellen bei ihrer Suche nach dem ehemaligen Machthaber Muammar al Gaddafi unterstützen. © dpa

Tripolis - Nach ihren militärischen Erfolgen gegen die Streitkräfte von Muammar al Gaddafi kämpfen die Aufständischen in Libyen weiter gegen die Truppen des langjährigen Machthabers.

Die Suche nach Gaddafi wird nach Angaben des britischen Verteidigungsministers Liam Fox auch von der NATO unterstützt. Der

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Vizeverteidigungsminister der Rebellen, Fausi Abu Keft, sagte am Donnerstag, die Kämpfer versuchten inzwischen, Gaddafis Geburtsstadt Sirte zu erobern, um die Versorgungswege des Gegners abzuschneiden.

Bei weiteren Gefechten vor der Ortschaft Bin Dschawad 560 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Tripolis wurden nach Angaben der Aufständischen rund 20 Rebellenkämpfer getötet. Gaddafis Soldaten hätten sich aus dem Ölhafen Ras Lanuf zurückgezogen, der zuvor von den Aufständischen erobert worden war.

Der Verbleib Gaddafis, auf den die Rebellen ein Kopfgeld von zwei Millionen Dollar ausgesetzt haben, war weiterhin unklar. Ein Sprecher erklärte am Donnerstag, der Machthaber halte sich weiterhin in Libyen auf, sei gesund und in Sicherheit. Der britische Verteidigungsminister Fox sagte, die NATO helfe bei der Suche nach ihm mit der Bereitstellung von “Aufklärungs- und Erkundungsgerät“. Die NATO setzte ihre Luftangriffe auf Libyen unvermindert fort und zerstörte unter anderem in Sirte ein Militärfahrzeug, von dem Boden-Boden-Raketen abgefeuert werden können, wie das Militärbündnis mitteilte.

Die libysche Opposition kündigte unterdessen die Bildung eines Kabinetts an und warb mit einer diplomatischen Offensive um Unterstützung für ihre künftige Regierung. Am 1. September ist nach Angaben des französischen Staatschefs Nicolas Sarkozy eine Aufbaukonferenz in Paris geplant, an der auch Vertreter der Übergangsregierung teilnehmen.

Vier entführte italienische Journalisten befreit

Bei einer Razzia in Tripolis wurden am Donnerstag vier italienische Journalisten befreit, die am Tag zuvor von Anhängern Gaddafis auf der Straße von Sawija nach Tripolis entführt worden waren. Vor einem Hotel in der Hauptstadt, in dem viele ausländische Journalisten untergebracht sind, brach ein heftiges Gefecht zwischen Rebellen und mutmaßlichen Anhängern Gaddafis aus.

Italien will Teil von gesperrte libyschem Vermögen freigeben

Italien bereitet nach Angaben von Ministerpräsident Silvio Berlusconi die Freigabe von 350 Millionen Euro an eingefrorenem libyschen Vermögen vor, das bei italienischen Banken lagert. Es handele sich um eine erste Tranche. Wie viel libysches Geld insgesamt auf italienischen Konten liegt, sagte Berlusconi nicht.

Die libysche Opposition hat erklärt, sie benötige dringend mindestens fünf Milliarden Dollar (3,5 Milliarden Euro), um Gehälter von Staatsbediensteten zahlen, die wichtigsten Dienstleistungen aufrechterhalten und die Ölanlagen reparieren zu können. Sie verhandelt derzeit auch mit anderen Staaten über die Auszahlung eingefrorener Vermögenswerte.

Mit mehrtägiger Verspätung legte am Donnerstag ein von der Internationalen Organisation für Migration (IOM) zur Rettung von Ausländern gechartertes Schiff im Hafen von Tripolis an. In der Hauptstadt halten sich nach Angaben der IOM Tausende Ausländer auf, die versuchen, den Kämpfen zwischen Rebellen und Gaddafi-Anhängern zu entkommen. Laut UN sehen sich zahllose ausländische Arbeiter in Libyen Angriffen und Schikanen ausgesetzt. Vor allem Einwanderer aus Sudan, Niger und Tschad würden häufig für Söldner Gaddafis gehalten und von den Rebellen bedroht.

dapd

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