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Wiesn-Eklat um Aiwanger: Grünen-Referentin kassiert wegen Nazi-Spruch Standpauke

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Kassierte wegen Hubert Aiwanger einen Maulkorb auf dem Oktoberfest: Münchens Grünen-Referentin Laura Sophie Dornheim.
Kassierte wegen Hubert Aiwanger einen Maulkorb auf dem Oktoberfest: Münchens Grünen-Referentin Laura Sophie Dornheim. © Annette Riedl/Britta Schultejans/dpa/Montage

Neuer Wirbel um Aiwanger: Münchens Grünen-Referentin Dornheim postet einen Nazi-Spruch auf dem Oktoberfest – und kassiert prompt einen Maulkorb.

München – Erst der Post, dann der Ärger: Gleich zum Auftakt des Oktoberfestes hat Laura Sophie Dornheim für einen kleinen Skandal gesorgt. Wegen eines Beitrags auf Instagram über Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hat die Grünen-Referentin von ihrem Dienstherren einen Rüffel verpasst bekommen. Die Wiesn sei eine „politikfreie Zone“, dies gelte auch für die Referentinnen und Referenten der Stadt München, kritisierte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) auf Anfrage der Bild-Zeitung.

Instagram-Post vom Oktoberfest 2023: Grünen-Referentin attackiert Aiwanger mit Nazi-Spruch

Doch was war los? Am Samstag zum Auftakt des Oktoberfestes 2023 hatte Laura Sophie Dornheim gegen Hubert Aiwanger losgeledert. Die Grünen-Referentin war offenbar im gleichen Wiesn-Bierzelt unterwegs wie der Chef der Freien-Wähler. Kurzerhand zückte die 39-Jährige, die in der Münchener Stadtverwaltung das IT-Referat leitet, ihr Smartphone und postete ein Selfie von sich. Im Hintergrund ist Aiwanger an einem der Tische zu sehen. Über das Foto schrieb sie: „Note to self: Brauche einen ‚Nazis raus‘ Button fürs Dirndl.“ Der Post ging in den sozialen Netzwerken sofort viral.

Dornheim bei Twitter: Spruch vom Oktoberfest löst wieder Aiwanger-Wirbel aus

Nachwehen vom Flugblatt-Skandal: Antisemitisches Pamphlet verfolgt Aiwanger weiter

Damit spielte Dornheim auf den Flugblatt-Skandal um Aiwanger an. Dem Politiker wurde zuletzt vorgeworfen, vor 35 Jahren als Schüler ein antisemitisches Pamphlet in seinem Ranzen gehabt zu haben. Als Verfasser hat sich Aiwangers Bruder Helmut zu erkennen gegeben. Doch es tauchten immer wieder neue Anschuldigungen von ehemaligen Mitschülern auf, die an der demokratischen Gesinnung von Bayern Vize-Regierungschef zweifelten. Trotz der Affäre hat die CSU um Ministerpräsident Markus Söder bislang zu Aiwanger gehalten – nach der Beantwortung von 25 Fragen und einer Sondersitzung im bayerischen Landtag.

News vor der Bayern-Wahl: Aiwanger liegt trotz der Affäre weiter stabil in den Umfragen

Aiwanger selber konnte der Skandal bislang nichts anhaben. Zwei Wochen vor der Bayern-Wahl liegt seine Partei in den Umfragen immer noch stabil – im Gegensatz zum CSU-Koalitionspartner. Vor diesem Hintergrund nahm Aiwanger den neuen Wirbel um seine Person betont gelassen. Während Dornheim keinen weiteren Kommentar auf Nachfrage der Bild abgeben wollte, sagte Aiwanger dem Boulevardblatt lapidar: „Solls machen.“

Rüffel von Oberbürgermeister Reiter – Dornheim kommentiert nüchtern via Twitter

Dennoch fühlt sich Dornheim offenbar auch zu Unrecht von Reiter gerüffelt. Auf Twitter nahm sich noch einmal zu den vielen Kommentaren zu ihrem Post Stellung und schrieb: „Ich wünsche mir, dass sich alle gewählten Politiker*innen und politisch Engagierten hinter der Devise ‚Nazis raus‘ vereinen können.“ (jkf)

Transparenzhinweis: In einer früheren Version hieß es, Frau Dornheim sei Stadträtin. Sie ist allerdings Referentin der Stadt München. Wir haben die entsprechenden Textstellen korrigiert.

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