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Papst Franziskus verurteilt "Staatsterrorismus"

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Papst Franziskus bei seinem Besuch in Straßburg mit Marin Schulz (SPD, re), dem Präsidenten des Europäischen Parlaments.
Papst Franziskus bei seinem Besuch in Straßburg mit Marin Schulz (SPD, re), dem Präsidenten des Europäischen Parlaments. © dpa

Straßburg - Papst Franziskus hat neben dem Terrorismus auch den "Staatsterrorismus" verurteilt, da dieser ebenfalls unschuldige Menschenleben kosten könne.

Das katholische Kirchenoberhaupt sprach sich am Dienstag auf dem Rückflug von einem Besuch in Straßburg dagegen aus, dass einzelne Staaten ohne "internationalen Konsens" gegen Terroristen vorgehen. Wenn "sich jeder Staat das Recht gibt, die Terroristen zu massakrieren, werden zusammen mit den Terroristen so viele unschuldige Menschen sterben", warnte der Papst, ohne einen Staat beim Namen zu nennen.

"Dies ist eine Art Anarchie auf hohem Niveau, die sehr gefährlich ist", warnte Franziskus. Er schien damit eine Äußerung von August zu revidieren, die eine Militärintervention gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) im Irak und Syrien zu rechtfertigen schien. "Wir müssen den Terrorismus bekämpfen. Aber wenn man einen ungerechten Aggressor stoppen muss, muss dies mit internationalem Konsens getan werden. Kein Land kann allein einen ungerechten Aggressor stoppen", betonte der Papst nun.

Die Äußerungen könnten sich sowohl auf die US-Drohnenangriffe in Afghanistan und Pakistan beziehen, als auch auf die israelische Militäroperation gegen radikale Palästinenser oder das Vorgehen der syrischen Regierung gegen die Dschihadisten. Der Papst äußerte sich auf dem Rückflug von Straßburg, wo er vor dem Europarat und dem Europaparlament gesprochen hatte. Er rief dabei zu einer solidarischen Flüchtlingspolitik, der Rückbesinnung auf die ursprünglichen Werte Europas und die Abkehr von der Fixierung auf die Wirtschaft auf.

AFP

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