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Politiker Ramelow macht sich über Jan Böhmermann lustig

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Jan Böhmermann hat sich mit Bodo Ramelow zum Pilze sammeln verabredet
Jan Böhmermann hat sich mit Bodo Ramelow zum Pilze sammeln verabredet © dpa / Ole Spata

Bricht Jan Böhmermann sein Wort? Bodo Ramelow wartet bis heute auf seinen Besuch zum Pilze sammeln. Grund dafür ist ein Beitrag des Komikers in seiner Fernsehsendung.

Köln/ Erfurt - Seit Monaten wartet Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) nun schon auf den Kabarettisten Jan Böhmermann - jetzt reicht es ihm. Im Februar schon lud er ihn zum Pilzesammeln nach Thüringen ein, zu einem Treffen ist es bisher immer noch nicht gekommen. Etwas kleinlaut musste Böhmermann sich nun entschuldigen.

Wie man es von ihm kennt, hatte er sich damals in einem Beitrag seines „Neo Magazin Royale“ über Thüringen als rechtes Bundesland lustig gemacht. Ramelow und ein Thüringer Radiosender sahen das anders, im Radio lud Ramelow Böhmermann daraufhin ein. Pilze sammeln gehört zu den Leidenschaften von Ramelow, Böhmermann hatte auch das aufs Korn genommen.

Im ORF sorgte Jan Böhmermann nun für einen Eklat, indem er den österreichischen Regierungschef Sebastian Kurz und seine ÖVP scharf kritisierte

Ramelow fragt Böhmermann, wo er bleibt

Obwohl er in seinem Podcast „Fest und Flauschig“ die Einladung sofort annahm, ist Böhmermann bisher nicht zu Ramelow nach Thüringen gereist. „Lieber @janboehm, wo bleiben Sie denn?“, schrieb Ramelow deshalb bei Twitter. Außerdem hatte er eigens einen Cartoon erstellt, den er ebenfalls in Richtung Böhmermann per Twitter veröffentlichte. Im Cartoon ist Böhmermann beim Pilze sammeln im Wald mit Ramelow zu sehen. Dort schleppt er einen Korb voll Fliegenpilzen an, was Ramelow zur Verzweiflung bringt.

Auf Youtube antwortete Böhmermann sofort. Selbstverständlich habe er, wie Ramelow selbst auch, wahnsinnig viel zu tun. Siebeneinhalb Stunden hätte die Zugreise von Köln in Richtung Erfurt gedauert - ein Unding, wie Böhmermann findet: Ost und West sollten hier auch enger zusammen rücken. Böhmermann meint damit allerdings wohl Hin- und Rückfahrt, ein Weg wird auch in unter vier Stunden angeboten. Er wolle es außerdem nicht verantworten, als unseriöser Komiker einen Ministerpräsidenten in seiner Freizeit zu belästigen.

Böhmermann will überparteilich bleiben

Böhmermann hat aber auch einen gewichtigten Grund, weshalb ein Treffen momentan nicht möglich war: Angesichts der Landtagswahlen in Hessen und Bayern müsse er dringend den Eindruck jeder Parteilichkeit vermeiden. Ein Treffen mit einem wichtigen Politiker der Links-Partei sei daher aus ethischen Gründen problematisch. „Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben“, verspricht Böhmermann trotzdem.

Ein paar Wochen bleiben schließlich noch, um dieses Jahr Pilze zu sammeln. Womöglich findet sich ja noch eine Alternative zur Bahn, um etwas schneller nach Thüringen zu kommen, aus Dresden wird Böhmermann demnächst schon senden. Die Landtagswahl in Hessen findet am 28. Oktober statt. Die Überparteilichkeit hat Böhmermann später allerdings aufgegeben, er will nun die SPD kapern.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hat sich für eine neue Nationalhymne ausgesprochen. Vor allem der Gedanke an die Nazis lasse ihn beim Singen des „Lieds der Deutschen“ nicht los.

Mit seiner Sendung „Neo Magazin Royale“ hat Jan Böhmermann immer wieder für Kontroversen gesorgt. Nun ist bekannt geworden, dass die Sendung eingestellt wird.

cp

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