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Proteste gegen Castor-Transport - Krawalle im Wendland

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Mainz/Gorleben - Der Atommüll-Transport ins niedersächsische Gorleben hat nach Zwangsstopps in der Pfalz am Freitagabend Hessen erreicht. Wegen Protesten musste der Transport zuvor mehrfach Halt machen.

Zuvor war der Zug mit den Castor-Behältern nach Angaben einer Sprecherin der Bundespolizei ohne Probleme durch das pfälzisch Ludwigshafen und das nordbadische Mannheim gerollt. Auf dem Weg nach Ludwigshafen hatten Demonstranten den Zug allerdings mehrfach zum Halten gezwungen. Zwischen Neustadt/Weinstraße und Haßloch in der Pfalz habe es im gesamten Streckenbereich mehrere Aktionen gegeben, berichtete die Sprecherin.

Castor-Transport: So heftig waren die Auseinandersetzungen im Wendland

Nach Angaben eines Bundespolizeisprechers waren etwa 200 Demonstranten in Kleingruppen an verschiedenen Stellen auf die Schienen gestürmt und hatten die Weiterfahrt zunächst blockiert. Nachdem die Polizei die Schienen nach seinen Angaben “weitgehend friedlich“ geräumt hatte, fuhr der Zug weiter. Die Polizei nahm etliche Protestler in Gewahrsam und sprach eine große Zahl von Platzverweisen aus, wie der Polizeisprecher berichtete. In Speyer protestierten rund 150 Atomkraftgegner.

Der Castor-Transport ist der letzte mit hoch radioaktiven Abfällen aus der Wiederaufarbeitung deutscher Brennelemente in La Hague in Frankreich. In Gorleben gab es am Freitag erneut heftige Proteste. Atomkraftgegner setzten laut Polizei mit Molotowcocktails im niedersächsischen Wendland zwei Streifenwagen in Brand. Wie schon am Vorabend gingen die Einsatzkräfte mit einem Wasserwerfer gegen gewaltbereite Protestler vor und kündigten eine harte Linie an.

dpa

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