Rumänien will 300 000 Beamte entlassen

Bukarest - Das ebenfalls von der Schuldenkrise bedrohte EU-Mitglied Rumänien will bis Ende 2012 insgesamt 300 000 Beamtenstellen abbauen. Trotzdem bleiben noch über eine Million Staatsangestellte übrig.
Ihre Zahl solle von derzeit 1,4 Millionen auf 1,1 Millionen reduziert werden, sagte der rumänische Staatspräsident Traian Basescu am Donnerstag auf einer Wirtschaftskonferenz in Bukarest. Im Herbst 2012 stehen in Rumänien Parlamentswahlen an.
Rumänien habe bereits von Januar 2010 bis Oktober 2011 insgesamt 180 000 Beamtenstellen abgebaut, sagte Basescu weiter. Den Politikern des Landes sei erst mit Ausbruch der globalen Wirtschaftskrise von 2008 bewusstgeworden, dass eine Reform des Staates notwendig sei, um dessen “riesige“ Kosten zu reduzieren.
Rumänien war 2009 mit einem Notkredit des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der EU von 20 Milliarden Euro vor dem Staatsbankrott gerettet worden. Derzeit hat Bukarest mit dem IWF ein so genantes precautionary agreement über 5 Milliarden Euro. Dieser Kredit steht nur für den äußersten Notfall zum Abruf bereit.
Rumänien hat sich gegenüber dem IWF verpflichtet, die Staatsausgaben weiter zu reduzieren und weitere Staatsbetriebe ganz oder teilweise zu privatisieren. Die Inflation konnte in diesem Jahr deutlich reduziert werden und auch die Wirtschaft wuchs wieder leicht.
dpa