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Vorwurf des „Hochverrates“: Russlands Geheimdienst verhaftet Frau wegen 30-Euro Spende an die Ukraine

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Von: Lucas Maier

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In Russland wird eine Frau auf offener Straße von Geheimdienstbeamten festgenommen. Wegen einer mutmaßlichen Spende von 30 Euro drohen ihr nun bis zu 20 Jahre Haft.

Chabarowsk - Zum Jahrestag des Überfalls (24. Februar) auf die Ukraine Wladimir Putin ein härteres Vorgehen der Sicherheitskräfte gefordert. Diesem Aufruf scheinen die Kräfte in Russland auch Folge zu leisten.

Im Osten von Russland wurde zuletzt eine junge Frau von Beamten des russischen Geheimdienstes, kurz FSB, auf offener Straße festgenommen, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass am Montag (13. März) berichtete. Die junge Frau soll Geld an die Streitkräfte der Ukraine geschickt haben, so der Tatvorwurf des FSB. Ein Anwalt widerspricht dem Vorwurf jedoch.

Festnahme in Russland: Vermummte Beamte nehmen Frau auf offener Straße fest

Ein Video zeigt die Festnahme der Frau. In den Aufnahmen der staatlichen Nachrichtenagentur Tass ist zu sehen, wie zwei vermummte Männer in Militärkleidung, die Frau auf offener Straße festhalten und in ein Auto bringen.

Festnahme in Russland: Frau wegen einer angeblichen 30 Euro Spende auf offener Straße festgenommen.
Festnahme in Russland: Frau wegen einer angeblichen 30 Euro Spende auf offener Straße festgenommen. © Screenshot: Video TASS

Der russische Rechtsanwalt, Kaloy Achilgov, teilte das Video im Kurznachrichtendienst Twitter. Achilgov schreibt, dass die Frau 2.500 Rubel, rund 30 Euro, an eine gemeinnützige Stiftung in der Ukraine überwiesen haben soll. Die Inforationen will Achilgov von dem Verteidiger der Frau bekommen haben. Unabhängig bestätigen ließen sich diese bis zuletzt nicht.

Aktivisten richten sich gegen Putin: FSB rückt Frau in ihre Nähe

Die Frau wird nun Hochverrat vorgeworfen, die Ermittlungen dauern aktuell an. Der FSB bezeichnet die Frau als Aktivistin der YaMyFurgal-Bewegung. Die Bewegung richtet sich gegen die Regierung von Kreml-Chef Wladimir Putin. Sie gründete sich, als der damalige Gouverneur der Region Chabarowsk, Sergei Iwanowitsch Furgal, im Jahr 2020 festgenommen wurde.

Im Februar 2023 wurde er für das in Auftrag geben zweier Morde zu 22 Jahren Straflager verurteilt, wie der Spiegel schreibt. Viele der Aktivisten sehen die Festnahme und das Urteil als politisch motiviert an. Furgal hat bereits angekündigt, Berufung einzulegen. Der in Chabarowsk festgenommen Frau drohen, nach Artikel 275 des russischen Strafgesetzbuches, nun bis zu 20 Jahre Haft. (Lucas Maier)

Nach einer der wohl bekanntesten Protestaktion in Russland muss eine Journalistin im Exil leben.

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