Putin reagiert gnadenlos: Bericht enthüllt drakonische Strafen gegen Kritiker

Wladimir Putin und sein Regime stehen wegen drakonischer Strafen gegen Systemkritiker in der Kritik. Nun gingen in Moskau Tausende auf die Straßen, um ihrem Unmut gegen Putin Luft zu machen.
Moskau - 20.000 Menschen haben im Zentrum von Moskau gegen die drakonischen Strafen gegen Regimekritiker protestiert. Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Lass frei!“ und richtete sich an Präsident Putin.
Der Kreml-Chef und seine Regierung sind dafür verantwortlich, dass unter anderem der prominente Oppositionspolitiker Alexej Nawalny bis Anfang September eine mehrwöchige Haftstrafe absitzen musste. Das berichtet die Bild.
Russland: Göring-Eckardt attackiert Putin-Regime
Die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Katrin Göring-Eckardt (53) wirft dem Kreml vor, die Demonstranten „mit Festnahmen und Gewalt“ einschüchtern zu wollen. Die Proteste machen ihrer Meinung nach „den Willen der russischen Zivilgesellschaft nach Veränderungen immer deutlicher“.
Göring-Eckard weiter: „Die Proteste zeigen, dass das Vertrauen in Putin und seine Partei an einem Tiefpunkt angekommen ist. Die Bundesregierung muss jetzt sehr deutlich machen, dass sie an der Seite all derer steht, die sich für ein demokratisches und friedliches Russland einsetzen.“
Russland: Einige Putin-Kritiker bereits verurteilt
Am 8. September war das Stadtparlament Moskaus gewählt worden. Die russischen Behörden hatten sämtliche Oppositionellen von den Wahlen ausgeschlossen. Am 27. Juli gingen aus Protest Tausende Menschen auf die Straße, wonach es zu Tausenden Festnahmen kam. Einige Putin-Kritiker wurden bereits verurteilt.

Laut der russischen Strafvollzugsbehörde gibt es in dem Land aktuell eine halbe Million Gefängnisinsassen - 440.00 davon in „Kolonien der Besserung“. Diese Straflager sind nicht mit deutschen Anstalten zu vergleichen. Gewalt und Folter gehören mit zum Gefängnisalltag, wie kürzlich veröffentlichte Videoaufnahmen von „Radio Swoboda“ zeigten.
Russland: Berichte über drakonische Putin-Strafen
Die Bild berichtet von einigen der extremsten Fälle: So muss beispielsweise Wladislaw Sinista (30) nach einem Twitter-Streit mit einem Putin-Anhänger für fünf Jahre in eines der gefürchteten Lager. Konstantin Kotow (34), der wiederholt an Demos teilgenommen hat, muss vier Jahre lang hinter Gitter.
Janis Kluge, Experte für russische Innenpolitik bei der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin, sagte dem Blatt: „Mit den Strafen signalisiert der Kreml den Sicherheitskräften, dass sie auch weiterhin unantastbar sind. Außerdem sollen die Fälle auf die Demonstranten abschreckend wirken. Dafür reichen einige wenige Urteile.“
cg
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