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Islamist gesteht Terror-Drohung und belastet V-Mann der Polizei

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In Saarbrücken hat der Prozess gegen einen mutmaßlichen Islamisten begonnen.
In Saarbrücken hat der Prozess gegen einen mutmaßlichen Islamisten begonnen. © -

Saarbrücken - Ein mutmaßlicher Islamist (18) hat vor dem Amtsgericht Saarbrücken gestanden, im Internet mit Bombenanschlägen gedroht zu haben. Als Anstifter beschuldigte er einen V-Mann der Polizei.

Der 18-Jährige räumte ein, im Herbst 2010 drei Videos gedreht und ins Internet gestellt zu haben, um den in Saarbrücken inhaftierten “Sauerland“-Terroristen Daniel Schneider freizupressen. Eigentlich habe er nach Afghanistan in den “Heiligen Krieg“ ziehen wollen. Dafür habe ihm aber das Geld gefehlt. Auf den Einfall, mit Bombenanschlägen in Deutschland zu drohen, habe ihn ein V-Mann der Polizei gebracht. Er soll auch auf den Videos gesprochen haben.

Die Anklage wirft dem 18-Jährigen aus Neunkirchen unter anderem Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten in drei Fällen vor. Vor Gericht gab der überwiegend in Deutschland aufgewachsene Mann aus Kamerun zu, dass er sich Pläne zum Bombenbau im Internet besorgt habe. Die Sprengsätze habe er mit Hilfe des V-Mannes bauen wollen. So hätten sie zusammen versucht, Material für die Bombe zusammenzukaufen.

Der 18-Jährige war im November von einem Sondereinsatzkommando der Polizei in Neunkirchen verhaftet worden. Ihm droht eine Jugendstrafe. Vor Gericht sagte er, inzwischen habe er der Gewalt abgeschworen. “Ob man es mir glaubt oder nicht: Ich will nichts mehr mit alldem zu tun haben.“

In Berlin hat ein mutmaßlicher Terrorhelfer gestanden, Geld zum Kauf von Waffen nach Afghanistan geschickt zu haben. Weiteres Geld habe er für Witwen und Waisen sowie zum Kauf eines Opfertiers überwiesen, räumte der 31-jährige Deutsche türkischer Abstammung vor dem Kammergericht ein.

Der sechsfache Familienvater war vor einem Jahr mit der Ehefrau von Fritz Gelowicz, dem Anführer der “Sauerlandgruppe“, festgenommen worden. “Ich habe mich auf dem Irrweg befunden, der gewalttätige Jihad ist kein Weg“, sagte er. Die Bundesanwaltschaft wirft dem Gelegenheitsarbeiter aus Berlin- Kreuzberg die Unterstützung terroristischer Vereinigungen im Ausland vor.

dpa

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