Schäuble: Korrekturen brauchen Zeit

St. Gallen - Die Politik benötigt nach Auffassung Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble Zeit für die notwendigen Korrekturen am System der Euro-Zone. Er fordert Ausgewogenheit zwischen Risiko und Verantwortung.
Das erklärte der CDU-Politiker am Samstag im schweizerischen St. Gallen zum Abschluss eines Nobelpreisträgertreffens am Bodensee. Zum System selbst gebe es keine Alternative, betonte er. So habe er auch die Rede von Bundespräsident Christian Wulff zur Eröffnung des Laureatentreffens am Mittwoch in Lindau verstanden. Schäuble forderte eine Ausgewogenheit zwischen Risiko und Verantwortung. Auf jeden Fall gelte es, demokratische Grundsätze in den Märkten zu etablieren.
Chronologie: Schuldenkrise im Euroland
Auf der Podiumsdiskussion hatten zuvor einige der Nobelpreisträger die Ursachen der Finanzkrise analysiert und die Politik aufgefordert, die Märkte zu regulieren. “Die Staaten begreifen erst langsam, was für ein Problem sie vor sich haben“, sagte William Sharpe, Nobelpreisträger von 1990.
Für dieses Forum und die Abschlussrede Schäubles hatten die 17 am Bodensee weilenden Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften sowie knapp 400 eingeladene Nachwuchs-Ökonomen aus aller Welt einen Abstecher nach St. Gallen unternommen, ehe sie am Nachmittag die Insel Mainau besuchten.
dapd