Seehofer fordert Zahlungsstopp an die Türkei - und lobt Gabriel

CSU-Chef Horst Seehofer hat eine härtere Gangart gegenüber der türkischen Regierung gefordert. Die Vorgehensweise des deutschen Außenministers hält er für richtig.
"Es vergeht kaum eine Woche ohne neue Provokationen aus Ankara", sagte der bayerische Ministerpräsident den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagsausgaben). Er forderte einen sofortigen Stopp der Zahlungen für die Vorbereitung eines türkischen EU-Beitritts.
Die 4,2 Milliarden Euro aus dem europäischen Haushalt, die bis Ende des Jahrzehnts vorgesehen seien, dürften nicht fließen, forderte Seehofer. Überdies komme eine Visafreiheit für türkische Staatsbürger nicht in Frage.
Seehofer lobte den Umgang von Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, der "hier klare Kante zeigt und nicht vor Erdogan kuscht". Es gehe um "ein vernünftiges Verhältnis" zur Türkei, aber nicht um eine Vollmitgliedschaft des Landes in der EU.
Einen ähnlichen Tonfall schlug SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz im Sommerinterview mit der ARD an. Er warf Erdogan eine „Willkürherrschaft“vor.